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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Beatrice. Kurz darauf starb er. Ich erinnere mich daran, dass später jener Mann kam, um ihn zu besuchen, nur um festzustellen, dass ich das Einzige war, das er hinterlassen hatte. Der Mann schenkte mir ein Honigbonbon und wirkte betrübt darüber, vom Tod meines Vaters erfahren zu müssen.«
    »War er der Außernatürliche?« Gegen ihren Willen war Lady Maccon von der Geschichte gefesselt.
    »Ja, und ich glaube, sie standen sich einmal sehr nahe.«
    »Und?«
    »Sie verstehen, was ich damit meine, wenn ich sage: sehr nahe?«
    Lady Maccon nickte. »Ich verstehe voll und ganz. Schließlich bin ich mit Lord Akeldama bekannt.«
    Madame Lefoux nickte. »Der Besucher war Ihr Vater .«
    Alexia blieb der Mund offen stehen. Nicht wegen dieses Einblicks in die Vorlieben ihres Vaters. Sie wusste, dass sich sein Geschmack auch auf das Exotische erstreckt hatte und sehr vielseitig gewesen war. Nach der Lektüre seiner Tagebücher hielt sie ihn bestenfalls für einen Opportunisten hinsichtlich fleischlicher Genüsse. Nein, sie schnappte nach Luft, weil es ein so ungewöhnlicher Zufall war, dass diese Frau, die nicht viel älter war als sie selbst, einmal ihrem Vater begegnet war. Dass sie ihn gekannt hatte, als er noch lebte.
    »Ich habe ihn nie kennengelernt. Er ging, bevor ich geboren wurde«, entschlüpfte es Lady Maccon, bevor sie es zurückhalten konnte.
    »Er war gut aussehend, aber steif. Ich erinnere mich, dass ich damals glaubte, alle Italiener wären wie er: kalt. Natürlich kann ich mich in ihm geirrt haben, aber diesen Eindruck hinterließ er bei mir.«
    Lady Maccon nickte. »Das wurde mir auch von anderen zu verstehen gegeben. Vielen Dank, dass Sie es mir gesagt haben.«
    Abrupt wechselte Madame Lefoux das Thema. »Wir sollten die Einzelheiten des Vorfalls gestern Abend weiterhin vor unseren Reisebegleitern geheim halten.«
    »Ja, wir sollten die anderen nicht beunruhigen, aber meinem Mann werde ich es erzählen müssen, sobald wir gelandet sind.«
    »Natürlich.«
    Daraufhin trennten sich die beiden Frauen, und Lady Maccon blieb verwundert zurück. Sie wusste, warum sie das Handgemenge geheim halten wollte, aber warum Madame Lefoux?

8

Castle Kingair
    K urz vor Sonnenuntergang landeten sie auf einer kleinen Wiese in der Nähe der Eisenbahnstation von Glasgow. Das Luftschiff setzte so sanft auf wie ein Schmetterling auf einem Ei – wenn man davon ausging, dass der Schmetterling ein wenig stolperte und sich stark zur Seite neigte und das Ei die besonderen Eigenschaften von Schottland im Winter hatte, feuchter und grauer, als man es für möglich halten mochte.
    Alexia ging mit ähnlich viel Pomp von Bord, wie sie eingeschifft war. Sie bildete die Spitze einer Parade von tournürenschwingenden Damen und führte diese sicher auf festen (nun ja, um bei der Wahrheit zu bleiben: ziemlich matschigen) Boden. Die Tournüren waren besonders ausgeprägt, was an der allgemeinen Erleichterung darüber lag, dass man endlich wieder anständige tragen konnte und die Flugröcke hatte wegpacken können. Ihnen folgten Tunstell, beladen mit einer Unmenge Hutschachteln und anderem Gepäck, vier Stewards mit zahlreichen Truhen und Lady Maccons französische Zofe.
    Niemand, so dachte Alexia süffisant, konnte ihr vorwerfen, sie würde nicht reisen, wie es der Gattin des Earls of Woolsey gebührte. In der Stadt stromerte sie zwar entweder allein oder nur in Begleitung einer einzigen unverheirateten jungen Dame herum, aber ganz eindeutig reiste Lady Maccon in Gesellschaft.
    Unglücklicherweise wurde die Wirkung ihrer Ankunft davon untergraben, dass auf einmal der Boden unter ihr zu schwanken schien, was zur Folge hatte, dass sie umkippte und unfreiwillig auf eine ihrer Truhen Platz nahm.
    Sie wiegelte Tunstells Sorge ab und schickte ihn los, ein angemessenes Beförderungsmittel zu mieten, das sie aufs Land bringen würde.
    Ivy spazierte währenddessen auf der Wiese umher, um sich die Beine zu vertreten und Wildblumen zu pflücken. Felicity blieb neben Alexia stehen und beschwerte sich über das grauenhafte Wetter.
    »Warum muss es hier nur so grau sein? Und diese grünliche Art Grau verträgt sich so gar nicht mit meinen Teint. Bei einem solchen Wetter ist eine Kutschfahrt äußerst unbequem. Müssen wir denn eine Kutsche nehmen?«
    »Nun«, meinte Lady Maccon genervt, »dies ist nun einmal der Norden. Hör auf, dich so töricht zu benehmen.«
    Ungerührt fuhr ihre Schwester fort, sich zu beklagen, während Alexia aus den Augenwinkeln

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