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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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gab dabei auch keine dieser grauenvoll martialischen Grunzlaute von sich, zu denen die jüngeren Wölfe neigten.
    Innerhalb weniger Augenblicke stand er als stattlicher Mann vor seiner Frau. Alexia hatte einmal die Bemerkung geäußert, dass er in Anbetracht seiner Liebe zum Essen vermutlich gehörig Fett angesetzt hätte, wäre er wie normale Sterbliche gealtert. Zum Glück hatte er sich irgendwann in der Mitte seiner Dreißiger für die Metamorphose entschieden und war daher nie aus der Form geraten. Stattdessen blieb er für immer ein muskulöser Berg von einem Mann, der Jacken mit extrabreiten Schultern und speziell angefertigte Stiefel benötigte sowie die beinahe ständige Ermahnung, sich unter normal hohen Türrahmen zu ducken.
    Mit Augen, die nur wenige Schattierungen dunkler waren als in seiner Wolfsgestalt, blickte er seine Frau wieder an.
    Lady Maccon stand auf, um ihm zu helfen, den Mantel anzuziehen, doch sofort sank sie wieder zurück. Sie war immer noch nicht sicher auf den Beinen.
    Lord Maccon vergaß das fragliche Kleidungsstück und kniete nackt vor ihr nieder. »Was ist los?«
    »Was?« Ivy drehte sich um, um zu sehen, was da vor sich ging, erhaschte einen Blick auf die nackte Kehrseite des Earls, quiekte und fuhr jäh wieder herum, wobei sie sich mit einer behandschuhten Hand heftig Luft zufächelte.
    »Mach darum kein Aufhebens, Conall! Du schockierst Ivy«, murrte Lady Maccon.
    »Miss Hisselpenny ist immer schockiert über irgendetwas. Hör auf damit, mich ablenken zu wollen. Was ist nicht in Ordnung?« Er kam zu einem völlig falschen Schluss. »Du bist krank! Bist du deshalb hergekommen? Um mir zu sagen, dass du krank bist?« Er sah aus, als wollte er sie schütteln, wage es aber nicht.
    Alexia starrte ihm fest in die besorgt blickenden Augen. »Mir geht es ausgezeichnet«, sagte sie langsam und deutlich. »Es dauert einfach nur ein bisschen, bis ich mich wieder an festen Boden gewöhnt habe. Du weißt ja, wie es einem nach einer langen Flug- oder Seereise gehen kann.«
    Der Earl wirkte sofort erleichtert, doch Lady Maccon rügte ihn mit den Worten: »Also wirklich, Conall! Die arme Ivy! Zieh doch bitte den Mantel an!«
    Der Earl grinste und schlüpfte in das lange Kleidungsstück.
    »Woher wusstest du überhaupt, dass ich hier bin?«, wollte Alexia wissen, sobald er seine Blöße sittsam bedeckt hatte.
    »Die anstößige Vorstellung ist zu Ende, Miss Hisselpenny. Sie sind wieder sicher«, informierte Lord Maccon die Freundin seiner Gattin und nahm mit seiner massigen Gestalt neben Alexia Platz. Die Truhe ächzte unter dem zusätzlichen Gewicht.
    Glücklich schmiegte sich Lady Maccon an ihn.
    »Wusste es einfach«, knurrte er, während er einen langen Arm um sie schlang und sie an sich drückte. »Dieser Landeplatz liegt ganz in der Nähe meiner Route nach Kingair. Ich witterte deinen Duft ungefähr vor einer Stunde und sah, wie das Luftschiff zur Landung ansetzte. Und jetzt du, Weib! Was machst du in Schottland? Noch dazu mit Miss Hisselpenny?«
    »Nun, ich musste ja irgendeine Begleitung mitnehmen. Die feine Gesellschaft hätte kaum darüber hinweggesehen, wäre ich ganz allein quer über England geflogen.«
    »Mhmm.« Unter halb gesenkten Lidern warf Lord Maccon einen Blick zu der immer noch nervösen Ivy. Sie hatte sich noch nicht mit dem Gedanken anfreunden können, sich in der Nähe eines Earl aufzuhalten, der nichts weiter als einen Mantel trug, und verharrte deshalb in einigem Abstand, ihm den Rücken zugewandt.
    »Gib ihr ein bisschen Zeit, sich zu erholen«, bat Alexia. »Ivy ist sensibel, und du bist ein Schock für den Kreislauf, selbst wenn du vollständig angezogen bist.«
    Der Earl grinste. »Ein Lob aus deinem Munde, Weib? Wie ungewöhnlich. Schön zu wissen, dass ich immer noch die Fähigkeit habe, andere aus der Fassung zu bringen, noch dazu in meinem Alter. Aber nun hör auf damit, vom Thema abzulenken. Warum bist du hier?«
    »Also wirklich, Liebling!« Lady Maccon klimperte mit den Wimpern. »Natürlich bin ich nach Schottland gekommen, um dich zu sehen. Ich habe dich so vermisst.«
    »Ah, wie romantisch von dir«, entgegnete er, ohne ihr ein Wort zu glauben. Liebevoll sah er auf sie herab. Nicht so weit herab, wie er es bei den meisten anderen Frauen gemusst hätte, wohlgemerkt. Seine Alexia war ziemlich stattlich. Auch deshalb liebte er sie. Zu klein geratene Frauen erinnerten ihn an kläffende Hündchen.
    »Verlogenes Luder«, grollte er leise.
    Sie lehnte sich wieder

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