Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless
an ihn. »Das wird bis später warten müssen, wenn uns niemand belauschen kann«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
»Mhmm.« Er wandte ihr das Gesicht zu und küsste sie auf die Lippen, warm und voller Leidenschaft.
»Ähem.« Ivy räusperte sich.
Lord Maccon ließ sich Zeit, bevor er den Kuss beendete.
»Mein Gemahl«, sagte Lady Maccon, in deren Augen der Schalk blitzte. »Du erinnerst dich an Miss Hisselpenny?«
Conall bedachte seine Frau mit einem gewissen Blick und erhob sich dann zu einer Verbeugung, als wären sich er und Miss Hisselpenny in den vergangenen drei Monaten nach seiner Hochzeit nicht ständig über den Weg gelaufen. »Guten Abend, Miss Hisselpenny. Wie geht es Ihnen?«
Ivy machte einen Knicks. »Lord Maccon.«
»Ich werde auch von meiner Schwester und Tunstell begleitet«, raunte Lady Maccon ihrem Mann vorsorglich zu. »Und Angelique ist natürlich auch mitgekommen.«
»Meine Ehefrau kommt also mit Verstärkung. Steht uns denn irgendeine Art von Schlacht bevor, meine Liebe?«
»Wenn dem so wäre, bräuchte ich dem Feind nur die scharfen Spitzen von Felicitys Zunge entgegenzuhalten, um ihn ganz und gar zu vernichten. Dass meine Reisegesellschaft so umfangreich ausgefallen ist, war gänzlich unbeabsichtigt. Felicity und Tunstell kümmern sich gerade um ein Transportmittel, während wir hier miteinander plaudern.«
»Wie nett von dir, mir meinen Kammerdiener zu bringen.«
»Dein Kammerdiener war ein einziges Ärgernis.«
Miss Hisselpenny schnappte empört nach Luft, doch Lord Maccon zuckte mit den Schultern und meinte: »Das ist er für gewöhnlich. Die Leute stets zur Weißglut zu treiben ist eine Kunstfertigkeit, die nur wenigen gegeben ist.«
»Das muss wohl das Kriterium sein, nach dem Werwölfe die Kandidaten für die Metamorphose auswählen. Wie dem auch sei, Professor Lyall bestand auf eine männliche Eskorte, und da wir mit dem Luftschiff reisten, konnten wir kein Mitglied des Rudels mitnehmen.«
»Das ist ohnehin besser so, denn das hier ist fremdes Revier.«
Auf einmal räusperte sich jemand hinter ihnen, und Lord und Lady Maccon wandten sich um und erblickten Madame Lefoux, die in ihrer Nähe wartete.
»Ach ja«, sagte Lady Maccon. »Madame Lefoux war ebenfalls mit uns an Bord des Luftschiffs. Recht unerwarteterweise .« Sie betonte das letzte Wort, um ihrem Gatten zu signalisieren, dass sie Bedenken hinsichtlich der Erfinderin hegte. »Ich nehme an, Sie und mein Mann sind einander bereits bekannt, Madame Lefoux?«
Madame Lefoux nickte. »Guten Abend, Lord Maccon.«
Der Earl verbeugte sich leicht, dann schüttelte er Madame Lefoux die Hand, wie er es bei einem Mann getan hätte. Wenn sich Madame Lefoux wie ein Mann kleidete, so schien Lord Maccon zu meinen, sollte sie auch wie einer behandelt werden. Ein interessanter Ansatz, dachte Alexia. Oder wusste er vielleicht etwas, das ihr unbekannt war?
»Übrigens, vielen Dank für den reizenden Sonnenschirm«, wandte sich Lady Maccon an ihren Gatten. »Ich werde ihn gut zu gebrauchen wissen.«
»Daran habe ich keinen Zweifel. Ich bin ein wenig überrascht, dass du das nicht bereits getan hast.«
»Wer sagt denn, dass ich das nicht habe?«
»Ganz meine gutmütige, fügsame kleine Frau!«
»Oh, aber Alexia ist nicht gutmütig«, warf Ivy erstaunt ein.
Lady Maccon lächelte nur breit.
Der Earl schien aufrichtig erfreut zu sein, die Französin zu sehen. »Ich bin entzückt, Madame Lefoux. Haben Sie geschäftlich in Glasgow zu tun?«
Die Erfinderin nickte leicht.
»Ich nehme an, dass ich Sie nicht dazu überreden kann, Kingair zu besuchen? Soeben hörte ich in der Stadt, dass das Rudel ein paar technische Schwierigkeiten mit seinem äthografischen Transmitter hat, der gerade erst aus zweiter Hand erstanden wurde.«
»Gütiger Himmel! Hat denn jeder einen außer uns?«, wollte seine Frau wissen.
Der Earl bedachte sie mit einem scharfen Blick. »Warum? Wer hat denn sonst noch in letzter Zeit einen erworben?«
»Ausgerechnet Lord Akeldama, und er hat das neueste Modell. Wärst du sehr böse, wenn ich zugebe, dass auch ich ganz versessen auf so ein Gerät bin?«
Kurz schien Lord Maccon über seine Lebenssituation nachzusinnen. Wie kam er nur zu einer Ehefrau, der die neueste Pariser Mode völlig egal war, die aber unbedingt einen äthografischen Transmitter haben wollte? Nun, zumindest waren beide Obsessionen hinsichtlich der Ausgaben miteinander vergleichbar.
»Tja, mein kleiner Blaustrumpf, da hat ja jemand bald
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