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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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sie anzuführen, aber ich will auch keinen von ihnen töten. Das wissen sie. Ich will einfach nur erfahren, was hier vor sich geht.«
    »Du und ich, wir beide, mein Liebster«, entgegnete seine Frau. »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich deine Brüder in dieser Angelegenheit befrage?«
    »Ich weiß nich’, wie dir das besser gelingen sollte als mir.« Conall war skeptisch. »Sie wissen nich’, dass du die Muhjah bist, und es wäre klug von dir, es dabei zu belassen. Königin Victoria ist nich’ so beliebt in diesem Teil der Welt.«
    »Ich werde diskret sein.« Als sie dies sagte, schossen die Augenbrauen ihres Mannes gen Himmel. »Also gut, so diskret, wie es mir möglich ist.«
    »Kann nich’ schaden«, meinte er, dann erinnerte er sich daran, dass er zu Alexia sprach, und fügte hinzu: »Solange du davon absiehst, diesen Sonnenschirm zu benutzen.«
    Seine Frau lächelte maliziös. »Nur im äußersten Notfall.«
    »Und nimm dich vor Dubh in Acht, er ist ein schwieriger Bursche.«
    »Nicht ganz Professor Lyalls Kaliber als Beta, willst du damit sagen?«
    »Es steht mir nicht zu, das zu beurteilen. Dubh war nie mein Beta, nicht einmal mein Gamma.«
    Das war eine interessante Neuigkeit. »Und dieser Niall, der in Übersee gefallen ist? War der dein Beta?«
    » Nay . Meiner starb«, antwortete er knapp und in einem Tonfall, der deutlich machte, dass er über diese Angelegenheit nicht weiter reden wollte. »Jetzt bist du dran. Dieser Sturz aus dem Luftschiff, Weib?«
    Fertig mit ihrer Toilette stand Alexia auf. »Irgendjemand muss sich auf meine Fährte gesetzt haben, eine Art Spion oder Agent, vielleicht ein Mitglied vom Hypocras Club. Als Madame Lefoux und ich uns auf dem Aussichtsdeck befanden, griff er uns an und stieß mich über die Reling. Madame Lefoux konnte ihn abwehren, ihn aber nicht erkennen, und mir gelang es, irgendwo Halt zu finden und in Sicherheit zu klettern. Es war nichts, wirklich, außer dass ich beinahe meinen Sonnenschirm verloren hätte. Und ich bin nicht länger so begeistert vom Reisen mit dem Luftschiff.«
    »Das kann ich mir denken. Nun, Weib, versuch zumindest ein paar Tage lang, dich nicht umbringen zu lassen.«
    »Wirst du mir den wahren Grund dafür erzählen, warum du zurück nach Schottland gekommen bist? Glaub ja nicht, dass du mich so leicht abwimmeln kannst.«
    »Das habe ich nie in Erwägung gezogen, meine süße, sittsame Alexia!«
    Lady Maccon bedachte ihn mit ihrem besten grimmigen Gesichtsausdruck, bevor sie sich beide auf den Weg hinunter zum Dinner machten.

9

Sahnebaisers müssen vernichtet werden
    L ady Maccon trug ein schwarzes Dinnerkleid mit weiß plissiertem Besatz und weißen Satinschleifen an Kragen und Ärmeln. Es hätte ihr eine angemessen zurückhaltende und würdevolle Note verliehen, wenn sie nicht infolge der ausgedehnten Diskussion mit ihrem Ehemann völlig vergessen hätte, ihr Haar unter eine Haube zu stopfen. Die dunklen Locken umwogten in wildem Aufruhr ihren Kopf, nur zum Teil von der morgendlichen Steckfrisur im Zaum gehalten, ein himmlisches Gekräusel und Gezause. Lord Maccon fand es anbetungswürdig. Er war der Meinung, dass sie wie eine exotische Zigeunerin aussah, und fragte sich, ob sie wohl geneigt sein könnte, goldene Ohrringe anzulegen und barbusig in einem weiten roten Rock für ihn in ihrem Schlafzimmer herumzutanzen. Jeder andere jedoch war empört, als die Frau des Earls zum Dinner mit krausem Haar erschien. Sogar in Schottland tat man so etwas einfach nicht.
    Der Rest der Gesellschaft saß bereits bei Tisch, als sie erschienen. Ivy hatte das blaue Kleid zugunsten einer unruhigeren weinroten Monstrosität verworfen, übersät mit einer Vielzahl gerüschter Bommeln wie kleine Bovist-Pilze aus Taft, und trug dazu einen breiten Gürtel in leuchtendem Karmesinrot, der über der Tournüre zu einer enormen Schleife gebunden war. Felicity hatte sich für eine untypische Kreation aus weißer und blassgrüner Spitze entschieden, die sie trügerisch sittsam aussehen ließ.
    Die Konversation war bereits im Gange. Madame Lefoux unterhielt sich angeregt mit einem der Kingair-Claviger, einem jungen Mann mit Brille und hohen, gewölbten Augenbrauen, die ihm zu gleichen Teilen einen neugierigen als auch panischen Ausdruck verliehen. Sie sprachen über die möglichen Gründe für die fehlerhafte Funktion des Äthografen und arbeiteten bereits einen Plan aus, wie sie diesen nach dem Essen nachgehen wollten.
    Der Kingair-Beta, der Gamma und vier weitere

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