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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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geht.
    »Da wir jetzt in der Lage sind, tagsüber hinauszugehen, könnten wir die Gelegenheit nutzen, der guten alten Zeiten willen im Morgengrauen ein kleines Schießen zu veranstalten«, entschied Dubh schließlich, Miss Hisselpennys Bemerkung geflissentlich ignorierend.
    »Ist Dubh sein Vorname oder sein Nachname?«, wollte Alexia von ihrem Ehemann wissen.
    »Gute Frage«, meinte dieser. »Hundertfünfzig Jahre musste ich diesen Tunichtgut ertragen, doch ich weiß so gut wie nichts über ihn. Bevor er zu uns stieß, war er ein Einzelgänger, ein kleiner Unruhestifter. Das war Anfang siebzehnhundert.«
    »Ah, und mit Heimlichtuerei und Unruhestiften hast du ja nicht viel am Hut, mein Herr Gemahl.«
    »Touché, Weib.«
    Das Abendessen neigte sich dem Ende zu, und schließlich überließen die Damen die Gentlemen ihren Drinks.
    Lady Maccon hatte diese von den Vampiren stammende Tradition, dass sich die Geschlechter nach dem Dinner trennten, nie gutgeheißen. Man hatte es aus Rücksicht auf die Vampirköniginnen eingeführt, hinsichtlich ihres Bedürfnisses nach Privatsphäre, doch nach Alexias Meinung brachte es mittlerweile nur noch zum Ausdruck, dass man Frauen nicht zutraute, erstklassigen Alkohol genießen zu können. Dennoch wollte Alexia die Gelegenheit für den Versuch nutzen, sich mit Lady Kingair anzufreunden.
    »Sie sind völlig menschlich, und doch scheinen Sie hier die Funktion eines Alphas zu erfüllen. Wie kommt das?«, fragte sie, während sie sich auf das staubige Sofa setzte und an einem kleinen Sherry nippte.
    »Sie haben keinen Anführer, und ich bin die Einzige hier, die die entsprechenden Fähigkeiten dafür mitbringt.« Die Schottin war so geradeheraus, dass es beinahe an Unhöflichkeit grenzte.
    »Gefällt es Ihnen, sie anzuführen?«, fragte Alexia mit aufrichtiger Neugier.
    »Es würd ein bisschen besser klappen, wenn ich ein richtiger Werwolf wär.«
    Lady Maccon war überrascht. »Würden Sie das Risiko der Metamorphose denn auf sich nehmen? Es ist für das schwache Geschlecht sehr gefährlich.«
    »Aye , das würde ich. Aber Ihren Herrn Gemahl kümmern meine Wünsche nich’.« Sie brauchte Alexia nicht zu sagen, dass Conall der Einzige war, der ihr diesen Wunsch erfüllen konnte. Nur ein Alpha, der fähig war, die Anubis-Gestalt anzunehmen, konnte neue Werwölfe erschaffen. Alexia war noch nie Zeuge einer Metamorphose geworden, doch sie hatte die wissenschaftlichen Abhandlungen zu diesem Thema gelesen. Etwas über Seelenrückgewinnung, für die diese Gestalt erforderlich war.
    »Er fürchtet, dass Sie bei dem Versuch sterben könnten. Und das durch seine Hand. Nun ja, durch seine Zähne.«
    Sidheag nippte an ihrem Sherry, und auf einmal konnte man ihr jedes einzelne ihrer etwas über vierzig Jahre ansehen. »Und ich bin die Letzte aus seiner sterblichen Blutlinie.«
    »Oh.« Alexia nickte. »Ich verstehe. Und er würde Ihnen den Todesbiss geben müssen. Das ist keine leichte Sache, um die Sie ihn da bitten, denn damit durchtrennt er die letzte Verbindung zu seinem früheren Leben als Sterblicher. War das der Grund, warum er das Rudel verließ?«
    »Sie glauben, ich hätte ihn mit meiner Bitte vertrieben? Sie kennen nich’ den wahren Grund?«
    »Offensichtlich nicht.«
    »Dann steht es mir auch nich’ zu, Ihnen davon zu erzählen. Sie haben den Kerl geheiratet, also sollten Sie ihn fragen!«
    »Glauben Sie denn, das hätte ich nicht versucht?«
    »Verschwiegener alter Kauz, mein Grandpa, soviel is’ mal sicher. Sagen Sie mir, Lady Maccon, warum sind Sie bei ihm hängen geblieben? Weil er mit einer Grafschaft und auch sonst recht ordentlich situiert ist? Weil er BUR leitet, das wie ein Wachhund auf Ihresgleichen aufpasst? Was könnte jemand wie Sie für einen Nutzen aus so einer Verbindung ziehen?«
    Es war klar, was Sidheag Kingair dachte. Sie sah in Alexia nichts weiter als eine Art Ausgestoßene, die Lord Maccon geheiratet hatte, um daraus entweder gesellschaftlichen oder finanziellen Nutzen zu ziehen.
    »Wissen Sie«, erwiderte Lady Maccon, ohne in Sidheags Falle zu tappen, »diese Frage stelle ich mir selbst jeden Tag.«
    »Das ist nich’ natürlich, eine solche Verbindung!«
    Alexia sah sich um, um sich zu vergewissern, dass sich die anderen außer Hörweite befanden. Madame Lefoux und Ivy unterhielten sich über Langstreckenreisen mit dem Luftschiff, und Felicity stand auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers und blickte durchs Fenster in die regnerische Nacht.
    Lady Maccon

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