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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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schnaubte verächtlich. »Selbstverständlich ist sie nicht natürlich. Wie könnte sie natürlich sein, wo doch keiner von uns beiden natürlich ist?«
    »Ich weiß nich’, was ich von Ihnen halten soll, Fluchbrecher«, erwiderte Sidheag.
    »Es ist eigentlich ganz einfach: Ich bin genau wie Sie, nur eben ohne Seele.«
    Lady Kingair beugte sich vor. Die Alexia so vertraut erscheinenden goldbraunen Augen verengten sich zu einem ebenso vertrauten finsteren Blick. »Ich wurde vom Rudel großgezogen, Kind. Es war immer vorgesehen, dass ich Alpha werde und es anführe, ob er mich nun verwandelt oder nich’. Sie haben in diese Rolle nur eingeheiratet.«
    »Und darin sind Sie mir gegenüber im Vorteil. Aber andererseits, anstatt mich anzupassen, erziehe ich mein Rudel einfach so um, sodass sie meine Gewohnheiten akzeptieren.«
    Ein schiefes Lächeln erschien auf Sidheags mürrischem Gesicht. »Ich wette, Major Channing dreht regelrecht durch wegen Ihrer Anwesenheit.«
    Alexia lachte.
    Doch gerade als Lady Maccon das Gefühl hatte, bei Lady Kingair an Boden zu gewinnen, erschütterte ein gewaltiger Aufprall die Wand, hinter dem sich das Speisezimmer befand.
    Die Damen tauschten erschrockene Blicke. Madame Lefoux und Lady Maccon sprangen sofort auf und liefen geschwind zurück zum Speisezimmer. Lady Kingair war nur wenige Schritte hinter ihnen, und alle drei platzten in den Raum, um dort Lord Maccon und den Kingair-Beta Dubh vorzufinden, wie sie auf der mächtigen Tafel heftig miteinander rangen und sich in den Überresten von etwas wälzten, was einst ein ausgezeichneter Brandy und klebrige Sahnebaisers gewesen war. Die anderen Rudelmitglieder, anwesenden Kingair-Claviger und Tunstell hatten sich außer Reichweite in Sicherheit zurückgezogen und besahen sich die Prügelei wie Sportsfreunde ein Pferderennen.
    Tunstell lieferte den Kommentar. »Oh, schöner Aufwärtshaken von Lord Maccon gerade, und … Oh, hat Dubh da etwa getreten ? Schlechter Stil, furchtbar schlechter Stil!«
    Alexia hielt einen Augenblick lang inne und betrachtete die beiden riesigen Schotten, die sich durch die klebrigen Brösel zerdrückter Sahnebaisers rollten.
    »Lachlan, Bericht erstatten!«, bellte Lady Kingair über den Lärm hinweg. »Was ist hier los?«
    Der Gamma, den Alexia bis zu diesem Augenblick für recht sympathisch gehalten hatte, zuckte mit den Schultern. »Es muss rausgelassen werden, Herrin. Du weißt, wie wir die Dinge regeln.«
    Sidheag schüttelte den Kopf, dass der von Grau durchzogene Zopf hin- und herflog. »Wir regeln die Dinge mit Zähnen und Klauen, nich’ mit Fäusten! Das ist nich’ unsere Art. Das entspricht nich’ dem Rudelprotokoll!«
    Lachlan zuckte erneut mit den Schultern. »Da uns Zähne zurzeit nich’ zur Verfügung stehen, ist das hier die nächstbeste Möglichkeit. Du kannst es nich’ verhindern, Herrin, es gab eine Herausforderung. Wir waren alle Zeuge, wie sie ausgesprochen wurde.«
    Die anderen Rudelmitglieder nickten ernst.
    Dubh versetzte Lord Maccon einen wohlplatzierten rechten Haken ans Kinn, der den Earl nach hinten warf.
    Hastig trat Lady Kingair zur Seite, um einem Silbertablett auszuweichen, das von der Tafel auf sie zuschlitterte.
    »Oh, du meine Güte!«, erklang Ivys Stimme von der Tür her. »Ich glaube, sie liefern sich tatsächlich eine Schlägerei!«
    Tunstell trat sofort in Aktion. »Das hier ist nichts, was eine Lady mitansehen sollte, Miss Hisselpenny«, rief er, eilte zu ihr hinüber und drängte sie behütend aus dem Zimmer.
    »Aber …«, erklang Ivys Stimme noch einmal.
    Lady Maccon lächelte und war irgendwie stolz, dass sich der Rotschopf nicht um ihr damenhaftes Zartgefühl sorgte. Madame Lefoux, die bemerkte, dass Felicity immer noch dastand und dem Kampf mit großen Augen interessiert zusah, warf Alexia einen Blick zu und verließ das Zimmer, wobei sie Felicity mit sich zog und die Tür hinter sich schloss.
    Lord Maccon rammte Dubh den Kopf in den Bauch, was den Werwolf rückwärts gegen die Wand schleuderte. Der ganze Raum erbebte unter der Wucht des Aufpralls.
    Endlich, dachte Alexia boshaft, müssen sie Castle Kingair renovieren!
    »Tragt euren Streit wenigstens draußen aus!«, brüllte Lady Kingair.
    Überall war Blut, sowie verschütteter Brandy, zerbrochenes Glas und zerdrückte Sahnebaisers.
    »Um Himmels willen!«, rief Lady Maccon verärgert. »Ist ihnen denn nicht bewusst, dass sie sich in ihrem menschlichen Zustand ernsthaft verletzen könnten? Sie können diese

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