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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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die Seite, sodass er ihr zugewandt lag, und zuckte bei dem Schmerz, den die Bewegung verursachte, zusammen. Sie legte sich in die Kissen zurück, und er strich ihr mit einer großen Hand über den Bauch und die Brust. »Du hast natürlich völlig recht, genau so läuft das.« Dann riss er seine goldbraunen Augen weit auf und klimperte flehend mit den Wimpern.
    Alexia hatte dieses Wimpernklimpern von Ivy gelernt und es – mangels eines besseren Ausdrucks – während ihrer Werbungsphase bei ihrem Mann angewandt, und das sehr erfolgreich. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, wie überzeugend diese Methode auch war, wenn man sie in die andere Richtung anwandte.
    »Wirst du wenigstens dafür sorgen, dass ich ruhig schlafen kann?«, fragte er mit ernster Stimme, während er an ihrem Hals knabberte.
    »Ich könnte mich dazu überreden lassen. Du müsstest natürlich sehr, sehr nett zu mir sein.«
    Conall willigte ein, nett zu sein, auf die bestmögliche nonverbale Art und Weise.
    Hinterher starrte er auf dem Rücken liegend zur Decke empor und erzählte ihr, warum er das Kingair-Rudel verlassen hatte. Er erzählte ihr alles, damit angefangen, wie die Situation zu Beginn von Königin Victorias Herrschaft für sie als Werwölfe als auch als Schotten gewesen war, bis hin zu dem versuchten Attentat auf die Königin, das der damalige Kingair-Beta, sein alter und treuer Freund, ohne Conalls Wissen geplant hatte.
    Er blickte sie kein einziges Mal an, während er sprach. Stattdessen hielt er die Augen fest auf die fleckige und schmuddelige Stuckleiste an der Zimmerdecke über ihnen gerichtet.
    »Sie wussten alle Bescheid. Jeder Einzelne von ihnen – Rudelmitglieder und Claviger. Und keiner von ihnen sagte mir ein Wort. O nein, nich’, weil ich der Königin so treu ergeben gewesen wäre, dazu dürftest du Werwolfsrudel und Vampirstöcke inzwischen gut genug kennen. Unsere Loyalität einem Tageslichtherrscher gegenüber ist niemals bedingungslos. Nein, sie belogen mich, weil ich der Sache gegenüber loyal war und immer gewesen bin.«
    »Welcher Sache?«, fragte seine Ehefrau verwundert. Sie lag zusammengerollt neben ihm und hielt seine große Hand in ihren beiden Händen, doch sonst berührte sie ihn nicht.
    »Anerkennung. Kannst du dir vorstellen, was geschehen wäre, hätten sie Erfolg gehabt? Ein schottisches Rudel, das zu einem der besten Highland-Regimenter gehört und schon bei vielen Kampfeinsätzen in der britischen Armee gedient hat, ermordet Königin Victoria. Es hätte die gesamte Regierung gestürzt, aber nich’ nur das: Es hätte uns zurück ins Finstere Zeitalter geworfen. Die konservativen Tageslichtler, die stets gegen Integration waren, hätten es ein Komplott der Übernatürlichen genannt, die Kirche hätte wieder Fuß auf britischem Boden gefasst, und wir wären schneller wieder bei der Inquisition gewesen, als man mit dem Schwanz wedeln kann.«
    »Conall!« Alexia war ein wenig verblüfft, aber nur, weil sie den politischen Ansichten ihres Ehemannes nie viel Beachtung geschenkt hatte. »Du bist ja ein Progressiver!«
    »Verdammt richtig! Ich konnte nich’ glauben, dass mein Rudel alle Werwölfe um ein Haar in eine solche Lage gebracht hätte. Und wofür? Alten Groll und schottischen Stolz! Ein fragwürdiges Bündnis mit irischen Dissidenten! Und das Schlimmste daran war, dass mir niemand von dem Komplott erzählte. Nich’ einmal Lachlan.«
    »Wie hast du es letzten Endes herausgefunden?«
    Er schnaubte verächtlich. »Ich erwischte sie dabei, wie sie das Gift zusammenmischten. Gift, wohlgemerkt! Gift hat im Revier oder bei Rudelangelegenheiten nichts zu suchen. Es ist keine redliche Art, jemanden zu töten, ganz zu schweigen einen Herrscher.«
    Alexia verkniff sich ein Lächeln. Dieser Aspekt schien ihm bei der Verschwörung am meisten aufzuregen.
    »Wir Werwölfe sind nich’ für unsere Subtilität bekannt. Schon seit Wochen ahnte ich, dass sie etwas im Schilde führten. Als ich dann das Gift entdeckte, presste ich aus Lachlan ein Geständnis heraus.«
    »Und es endete damit, dass du deshalb mit deinem eigenen Beta kämpfen und ihn töten musstest. Und was dann? Bist du einfach nach London gegangen und hast sie ohne Anführer zurückgelassen?«
    Endlich wandte er sich ihr zu, auf den Ellbogen gestützt, und sah sie an. Als er weder Verurteilung noch Anklage in ihren Augen entdeckte, entspannte er sich leicht. »Es gibt im Rudelprotokoll keine Regeln für einen solchen Fall. Einen Verrat an einem Alpha im

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