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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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großen Stil, ohne gerechtfertigten Grund oder verfügbaren Ersatz. Angeführt vom eigenen Beta.« Sein Blick wirkte gequält. »Von meinem Beta ! Sie hatten es verdient, keine Metamorphosen mehr durchführen zu können. Ich hätte sie alle töten können, und niemand hätte dagegen Einspruch erhoben, am allerwenigsten der Diwan. Nur hatte sich ihre Verschwörung nicht gegen mich gerichtet, sondern gegen eine Tageslichtkönigin.«
    Sein Blick wurde traurig.
    Alexia versuchte, die Geschichte auf einen überschaubaren Kern zu reduzieren. »Also war der Grund für dein Fortgehen eine Mischung aus Stolz, Ehre und Politik?«
    »Im Wesentlichen.«
    »Ich nehme an, es hätte schlimmer sein können.« Sanft streichelte sie ihm die Sorgenfalten von der Stirn.
    »Sie hätten Erfolg haben können.«
    »Dir ist doch bewusst, dass ich als Muhjah gezwungen bin, das zu fragen: Glaubst du, sie könnten es erneut versuchen? Nach zwei Jahrzehnten? Könnte das die geheimnisvolle Waffe erklären?«
    »Werwölfe haben ein sehr gutes Gedächtnis.«
    »Können wir in diesem Fall für die Sicherheit von Königin Victoria bürgen?«
    Er seufzte leise. »Ich weiß es nich’.«
    »Ist das der Grund, warum du zurückgekommen bist? Wenn es wirklich so ist, dann wirst du sie alle töten müssen, nicht wahr, Sundowner ?«
    Bei diesen Worten wandte er sich von ihr ab, die breiten Schultern gestrafft, doch er widersprach ihr nicht.

10

Transmissionen über den Äther
    M ittels der von Lord Akeldama erhaltenen Informationen und mithilfe eines freundlichen jungen Mannes, der von dem Vampir einfach nur Biffy genannt wurde, bereitete Professor Lyall eine Operation vor. »Ambrose traf sich mit zahlreichen Mitgliedern der einlaufenden Regimenter«, hatte Lord Akeldama ihm bei einem Glas alten schottischen Whiskeys erzählt, einem warmen Feuer im Kamin und mit einer fetten scheckigen Katze auf den Knien. »Zuerst dachte ich, es ginge einfach nur um Opium oder irgendeine andere Art von illegalem Deal, doch nun glaube ich, dass wesentlich mehr dahintersteckt. Das Westminster-Haus benutzt nicht nur seine Vampirkontakte, es tritt auch an gemeine Soldaten heran. Sogar an die schlecht gekleideten. Es ist entsetzlich !« Der Vampir schüttelte sich geziert. »Ich kann nicht in Erfahrung bringen, was es ist, das sie so begierig aufkaufen. Wollen Sie herausfinden, was Westminster im Schilde führt? Zapfen Sie Ihre Werwolfkontakte beim Militär an, Darling , und unterbreiten Sie ihnen ein Angebot. Biffy kann Sie zu den bevorzugten Örtlichkeiten bringen.«
    Und so kam es, dass Professor Lyall nun aufgrund der von einem Vampirschwärmer gelieferten Information im Pickled Crumpet, einem sehr schäbigen Pub saß, begleitet von einer aufsehenerregend gut angezogenen Drohne und Major Channing. Ein paar wacklige Tische entfernt saß einer von Major Channings vertrauenswürdigsten Soldaten, mehrere verdächtige Pakete an sich gepresst und sich nervös umschauend.
    Vornübergebeugt kauerte Professor Lyall am Tisch und hielt seinen Bierkrug mit beiden Händen umklammert. Er hasste Bier. Ein widerwärtiges, allzu gewöhnliches Getränk.
    Major Channing war unruhig. Er zappelte mit den langen Beinen, stieß an den Tisch und verschüttete ihre Getränke.
    »Hören Sie auf damit«, wies ihn sein Beta zurecht. »Noch ist niemand gekommen. Haben Sie ein wenig Geduld.«
    Major Channing starrte ihn nur finster an.
    Biffy offerierte ihnen eine Prise Schnupftabak. Beide Werwölfe lehnten mit nur spärlich verhülltem Entsetzen ab. Sich den eigenen Geruchssinn zu verderben – typisch Vampir!
    Eine Weile später – Professor Lyall hatte sein Bier kaum angerührt, aber Major Channing war bei seinem dritten Krug angelangt – betrat der Vampir den Pub.
    Er war ein großer, außerordentlich ansehnlicher Kerl, ganz so wie ein Romanschriftsteller einen Vampir beschreiben würde – finster und mit einer raubvogelartigen Nase und unergründlich blickenden Augen. Das musste er Lord Ambrose lassen – der Mann wusste sich ausgezeichnet in Szene zu setzen. Höchstwertung für dramatische Ausstrahlung.
    Er bahnte sich schnurstracks seinen Weg zum Tisch des Soldaten und setzte sich, ohne sich vorzustellen. In der Taverne war es laut genug, sodass kein akustischer Resonanzstörer nötig war, und sogar Lyall und Channing mit ihrem übernatürlichen Hörvermögen konnten nur etwa jedes zehnte Wort verstehen.
    Der Austausch ging recht zügig über die Bühne und gipfelte darin, dass der

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