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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laabs Kowalski
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entdeckten,
und als Jeeze zwischendurch die Toilette aufsuchte, folgten sie ihm.
    Wie ein Forstwart, der im Wald einen Mann mit
Streichhölzern sieht, merkte Jeeze instinktiv auf. Doch ehe er nach seiner
Waffe greifen konnte, traf ihn die Billiardkugel am Kopf, die Buck nach ihm
geschleudert hatte, ein alter Trick, den er seit seiner Schulzeit beherrschte.
    Eddy und Deadhead halfen Jeeze auf die Beine, und Buck
hielt ihm eine Handgranate vor das Gesicht.
    „Siehst du die hier, Jeeze? – Schön, dann paß jetzt gut
auf.“
    Buck stopfte die Handgranate vorn in den Bund von Jeeze’
Hose. Am Zündring war eine Schnur befestigt, deren anderes Ende Buck in seiner
Rechten behielt.
    „Du gehst jetzt friedlich mit uns zum Wagen. Wenn du
irgendeine Scheiße versuchst, zieh’ ich die Leine, und dein schwarzer Arsch
wird in tausend Stücke zerfetzt. Soweit kapiert, Bruder?“
    Jeeze nickte stumm. Er begriff, er hatte es nicht mit
einer Einladung zu einem Picknick zu tun.
    „Gut, dann geht es jetzt los.“
    Sie querten die Halle und gelangten, ohne Aufsehen zu
erregen, nach draußen auf den Parkplatz.
    Jeeze startete einen Versuch.
    „Hört mal, ich weiß nicht, was los ist, aber ich bin
sicher, das Problem läßt sich regeln. Sagt mir einfach, wieviel.“
    „Darf ich?“ wandte sich Eddy an Buck.
    „Okay“, antwortete Buck. „Aber schlag ihn nicht tot.“
    Eddy reagierte eine Weile seine Wut an Jeeze ab, dann
hievten sie den Mann in den Wagen und machten sich auf den Weg zurück in die
Stadt. Jeeze war schweigsam während der Fahrt. Möglicherweise, weil er keine
Zähne mehr hatte und außerdem besinnungslos war. Eddy war gründlich gewesen.
     
    ***
     
    Einen Augenblick lang überlegte Carry, ob sie aufs Gas
treten und abhauen sollte. Doch sie wußte, dieser Versuch würde nichts bringen.
Streifenwagen und Hubschrauber, die sie verfolgten, eine blöde, alberne Jagd
über die Highways, und dann hätte man sie. Also wartete sie, bis Dess
herankommen war, die Beifahrertür öffnete und sich neben sie setzte.
    „Schön, Sie wiederzusehen“, begrüßte er sie.
    „Wie war’s in Kanada? Hat Ihnen der Ausflug gefallen?“
    „Danke, es ging so. Ehrlich gesagt, ist mir Los Angeles
lieber.“
    „Slick hat nichts mit den Morden zu tun.“
    „Davon gehe ich aus. Ich würde trotzdem gern mit ihm
reden.“
    Carry startete den Wagen und fuhr los. Dr. Chairman
folgte den beiden.
    „Wie haben Sie mich aufgespürt?“ wandte sich Carry an den
Detektiv.
    „Ihre Payback-Karte. – Übrigens haben sie fast tausend
Punkte zusammen. Das heißt, sie kriegen demnächst eine Reisetasche oder eine Kühlbox
gratis. Herzlichen Glückwunsch.“
    „Nicht gerade clever von mir“, erwiderte sie. „Da lege
ich diese wunderschöne Fährte, und zu guter Letzt das.“
    Etwa zehn Minuten später stoppte Carry den Wagen vor einem
kleinen Bungalow in der Tupelo Road.
    „Gehen Sie vor und sagen Sie ihm, er möchte bitte nicht
fliehen“, wies Dess die junge Frau an. „Zwei Killer laufen herum, und ich
brauch’ seine Hilfe.“
    Carry Meyers stieg aus, stieg die kurze Treppe zur
Haustür hinauf und verschwand im Inneren des Hauses.
    Dess indessen war zu Dr. Chairman gegangen, die mit dem
Wagen etwas abseits des Bungalows gehalten hatte.
    „Was dagegen, wenn ich zunächst allein mit ihm spreche?“
fragte er sie.
    „Meinst du, er wird uns was Wichtiges sagen?“
    „Wenn nicht, nehme ich ab morgen Ballettunterricht.“
    „Ich bin sicher, du siehst im Tütü zauberhaft aus.“
    Dess ging zurück und lief auf den Bungalow zu. Als er die
Haustür erreichte, glitt sie auf, und vor ihm stand Riley. Dess benötigte einen
Augenblick, um das Aussehen Rileys mit den Fotos, die er kannte, abzugleichen. Der
Mann, dem ihm gegenüberstand, sah kaum wie der Gesuchte aus, und einen Moment
lang glaubte er, Carry versuche erneut, ihn an der Nase rumzuführen. Das lange
Haar war kurzgeschoren, außerdem trug er einen Vollbart und eine goldene Brille
mit kreisrunden Gläsern. Er erinnerte eher an Corwell als an einen Rockstar,
der für seine Orgien bekannt war.
    „Kommen Sie rein“, sagte Riley leise. „In gewisser Weise
bin ich froh, Sie zu sehen. Nehmen Sie ein Bier?“
                 
    ***
     
    Nicht einmal ein rumänisches Bergdorf in den Karpaten
wirkte so erbärmlich wie Jeeze, der mit blutverschmiertem Mund in der
dunkelsten Ecke des Sadie’s kauerte und innig darauf hoffte, Dess möge endlich
erscheinen, um die drei Irren, die ihn

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