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Brennende Kontinente

Brennende Kontinente

Titel: Brennende Kontinente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Angriff.
    Noch immer hielt er die Sicht eines Tsagaan aufrecht. Er sah, dass die schwarze Klinge die Frau vor ihm traf und tötete.
    Es entstieg keine Seele.
    Vahidin lächelte grausam. »Ich brauche Gewissheit«, sagte er angestrengt und schlug dem Mann daneben, der nach seinem Messer langte, den Kopf von den Schultern. Wieder geschah nichts, was auf den Auszug des lichterfüllten Schemens hindeutete. Seine von Magie erfüllte Klinge löschte einen Menschen endgültig aus.
    Vahidin bezahlte seine Erkenntnis jedoch mit Schmerzen. Magie und jengorianische Hellsicht machten ihn langsamer, merkwürdig ungelenk. So kam es, dass ihm ein Speer in die rechte Seite fuhr. Konzentration schwand. Die Welt um ihn herum verlor ihre Vielzahl an übersinnlichen Eindrücken und Besonderheiten, die normalen Augen verschlossen blieben, und wurde plötzlich erschreckend einfach.
    Zwei Männer sprangen auf ihn zu, der eine schwang ein Schwert, der andere eine eisenverstärkte Keule aus einem Hirschknochen.
    »Zeit für etwas Magie«, raunte er und hob die schwarze Klinge.
    Sainaa erwachte, weil man sie an der Schulter rüttelte. »Steh auf!«, hörte sie Vahidins Stimme in der Dunkelheit des Zeltes. »Die Räuber sind dieses Mal wirklich zurück. Wir müssen fliehen!« Ehe sie die Benommenheit des Schlafes abschüttelte, wurde sie von ihm gepackt und auf die Beine gerissen. Hastig warf er ihr einen Mantel über und zerrte sie hinter sich her zum Zeltausgang, durch den zuckender Lichtschein fiel.
    Im Freien traf sie der Schrecken mit ganzer Macht. Das Lager stand in Flammen, es herrschte merkwürdige Stille. Keine Schreie, keine Rufe.
    »Was ... ?« Sainaa hielt sich die Hand vor den Mund. »Still!«, herrschte er sie an. »Es sind zu viele, selbst für mich. Wir müssen zu meinen Leuten, ehe die Räuber sehen, dass noch welche am Leben sind.«
    Sainaa sah, dass er verletzt war und fremdes Blut an sich trug. Der Kampf musste schrecklich gewesen sein.
    Er nahm sie an der Hand und rannte in die Dunkelheit, nach Westen, wo seine Leibwächter ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    Auf halber Strecke kamen ihnen Schlitten entgegen. Lukaschuk und seine Männer hatten den hellen Feuerschein in der
    flachen Tundra bereits gesehen und eilten, um nach dem
    Rechten zu schauen.
    Vahidin half Sainaa beim Einsteigen. »Zurück zu eurem Lager«, befahl er ihnen. »Ich erkläre es euch, wenn wir dort sind.« Er drücke die bebende Jengorianerin an sich und wärmte sie. So sah sie nicht, dass er Lukaschuk, der im Schlitten saß, stumm zu verstehen gab, dass alles in Ordnung sei. »Es waren die Räuber«, sagte er dann betont. »Du weißt... die, die meine Mutter überfallen haben. Es waren zu viele für mich.«
    »Tzulan möge sie vernichten.« Lukaschuk befahl, die Pferde anzutreiben, damit sie rasch zurückkehrten. »Wir werden ihnen einen Empfang bereiten, den sie nicht vergessen.«
    Sainaa weinte, klammerte sich an Vahidin und sah zwischendurch immer wieder nach hinten, wo der Brand zwischen den Zelten wütete. »Ich habe nichts mehr«, stammelte sie entsetzt. Sie begriff, was der Überfall für sie bedeutete. »Sie sind ... alle ...« Ungeachtet der Spannungen der letzten Wochen überwogen das Entsetzen, die Trauer.
    »Du hast mich.« Vahidin barg ihren Kopf an seiner Brust und zog die Decke höher, um sie vor dem Fahrtwind zu schützen. Er lächelte, trotz der Schmerzen in seiner Seite. Der Speer hätte einen gewöhnlichen Menschen umgebracht, doch er fühlte, wie die Wunde von innen nach außen verheilte. Spätestens morgen wäre nichts mehr zu sehen
    »Es gibt Neuigkeiten, Hoher Herr.« Lukaschuk ahnte, was hinter der Lüge steckte. »Die Modrak haben Euch Geschenke gebracht. Noch mehr dieser Blöcke.« Seine Augen legten sich kurz auf das Schwert.
    »Diese Blöcke, Hoher Herr.« »Sehr gut! Wie viele haben wir nun ?« »Acht.«
    »Gibt es in eurem Lager eine gute Schmiede?« »Leider nein, Hoher Herr.«
    Vahidin dachte nach. »Dann ziehen wir um, sobald es hell geworden ist. Wir suchen uns eine Stadt in der Umgebung.«
    »Dort dürften wir dann auch vor den Räubern in Sicherheit sein«, fügte Lukaschuk hinzu und täuschte die Besorgnis vollkommen vor.
    »Ganz recht. Besorge mir, sobald wir dort sind, den besten Waffenschmied, den du finden kannst. Wir machen etwas Neues aus den Blöcken.«
    »Sehr wohl.« Der Hohepriester der Tzulani betrachtete die brennenden Zelte. Er war sehr auf die Geschichte gespannt, die hinter dem lag, was sich in jener

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