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Brennende Schuld

Brennende Schuld

Titel: Brennende Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Driest
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Erde?«
    El Cubanos zweite Liebe wurde ebenso fatal beendet: Die Duquesa de Alba starb im September 1970 durch seine eigenen Hände. Costa, noch ein Kind, hatte es mit angesehen, aber der Richter über seinen Onkel sollte Gott sein. So hatte er für sich entschieden.
    »Ich glaube.«
    Sein Vater hatte in einem kurzen Anflug von Weltoffenheit ebenfalls der Insel den Rücken gekehrt. In Deutschland hatte er Costas Mutter kennen gelernt und war mit ihr vor seiner Geburt nach Ibiza zurückgekehrt.
    »Glaubst du an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt?«
    Die Ehe hatte nicht lange gehalten, denn der alte Costa hatte sich zu schnell wieder seiner bäurischen Vorlieben erinnert, während seine junge Frau, fasziniert von den Hippies, ihr eigenes Leben begann.
    »Ich glaube.«
    1973 war sie mit ihm vor der Eifersucht seines Vaters nach Hamburg geflüchtet. Eine kalte, regnerische Stadt an einem grauen Fluss. Doch der Hafen mit den vielen Metallgeräuschen und Kränen hatte ihn fasziniert.
    »Glaubst du an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben?«
    Er räusperte sich. »Ich glaube.«
    »Estela Esmeralda Maria Suñer Campaña«, Don Alfonsos Stimme erfüllte die kleine Kirche, »ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.«
    Nun ist sie kein Maure mehr, summten die Alten, sondern ein Christ. Laureana entzündete die Taufkerze, während das Kind mit Chrisam gesalbt wurde.

kapitel dreiunddreißig
    Heute, am Donnerstag, ist mein elfter Geburtstag, schrieb sie am 20. Mai 1971 in ihr Tagebuch. Sie hatte wieder den Traum, dass sie sie verfolgten, um sie zu zwingen, in die Kiste zu schauen. Diesmal aber stand die Kiste in der Küche, und sie wollten, dass sie Papi hineinlegte. Sie deuteten auf einen Vogel mit einem gebrochenen Flügel, den sie in einem Laken mitgebracht hatten. Sie sagte, dass er das nicht sei und dass sie das nicht mache und dass er zu Ausgrabungsarbeiten nach Tunesien geflogen sei und sie warten müssten, bis er wiederkomme.
    Sie war so ärgerlich, dass sie es Papi morgens nach dem Aufwachen gleich gesagt hatte, doch er winkte ab und wies sie an, sich ganz auf die Arbeit zu konzentrieren, nicht nur in der Schule, sondern auch anschließend auf das Studium. Es sei der einzige Weg, ihn zu befreien.
     
    Neuigkeit am 15. August 1971
    Der Einzige, dem ich erlaube, mir nahe zu sein, ist er. In der Finca, die er abgebrannt hat. Er darf es, weil er alles tut, was ich sage. Aber heute passierte etwas Unglaubliches. Er griff mir von hinten in die Rippen und kitzelte mich. Ich schoss herum und schaute ihn glühend an.
    » El pulpo gigante « , sagte er und ließ die Hände für einen Moment sinken. » Keiner weiß, wo die Riesenkraken zuerst zuschlagen. «
    Ich hob drohend meine Hände, doch er ließ seine so wild durch die Luft fliegen, dass ich sie nicht abwehren konnte. Er packte mich unter den Achselhöhlen. Zuerst wollte ich lachen oder schreien, aber ich schaffte es, die Luft anzuhalten, und nach ein paar Minuten schoss ich ihm einen höllischen Schrei ins Gesicht.
    Er sah mich erschrocken an, und ich befahl ihm mit meiner heftigsten Stimme, tot dazuliegen. In Stücke zerrissen. Er warf sich auf den staubigen Boden. Ich legte Steine und Holz und was ich so finden konnte, auf Arme und Beine. Ich legte auch ein Brett auf seinen Hals, als wäre der Kopf abgetrennt.
    » Nun siehst du, was du davon hast « , sagte ich und ging davon.

kapitel vierunddreißig
    Das helle Licht der Mittagssonne ließ die Mitglieder der Festgemeinde blinzeln, als sie aus der Kirche traten. Diejenigen, die keinen Platz mehr im Innenraum gefunden hatten, applaudierten dem Täufling. Alle schüttelten sich die Hände, wie es der Brauch nach jedem Gottesdienst war.
    Campaña umarmte Costa. »Du weißt, dass unsere kleinen Differenzen immer nur beruflicher Natur waren. Ich freue mich, dass Montse dich als Paten gewählt hat.«
    Campaña hatte ihn soeben zum ersten Mal geduzt. Ihm war unbehaglich dabei, denn sie würden zwangsläufig wieder als Gegner aufeinander treffen, und dafür erschien ihm die formelle Anrede passender. Er hoffte, Campaña war das Du nur herausgerutscht.
    »Danke«, sagte er und vermied es, den Vornamen des Anwalts

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