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Brennende Schuld

Brennende Schuld

Titel: Brennende Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Driest
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habe den Kerl gesehen. Er hat vor dem Museum rumgelungert.«
    »Bist du sicher?«
    »Nein. Aber er wäre der Typ, der irgendeiner Sekte angehören könnte.«
    »Sollen wir …«
    »Auf jeden Fall. Ich gebe dir nachher eine Beschreibung. Du solltest die Museumsangestellten befragen lassen. Und die Händler. Die Maschine war fast neu. Du erinnerst dich – es war der Typ mit der Enduro, der uns beinahe angefahren hätte, als wir aus dem Museum kamen.«
    »Ja, richtig.«
    »Wo ist der Surfer jetzt?«, fragte er.
    Elena sah auf die Uhr. »Wahrscheinlich im Bett. Er hat die ganze Nacht gearbeitet.«
    Costa beschloss, ihn nicht zu wecken, und kümmerte sich selbst darum, dass eine mobile Abhöreinheit Keulemans überwachte. Die Aufnahmen sollten ihm zur Auswertung jeden Nachmittag vorgelegt werden.
    »Du willst ihn um jeden Preis«, stellte Elena fest, nachdem er seine Telefonate beendet hatte. »Aber die Narbe an deinem Bein wird bleiben.«
    »Woher weißt du davon?«
    »Ich habe mit Dr. Tur telefoniert.«
    »Der darf dir gar keine Auskunft geben«, sagte Costa bissig.
    »Du vergisst, dass du nicht der Einzige bist, der Leute aufs Kreuz legen kann. Außerdem«, sagte sie, ohne ihn anzusehen, »solltest du deine persönlichen Geschichten heraushalten.«
    »Was meinst du damit?«, brauste er auf.
    Sie blickte ihm in die Augen. »Die Probleme mit deiner Freundin Karin.«
    Er wollte etwas erwidern, schwieg aber und zog sich den Holster mit der Dienstwaffe über. Obwohl er die Zähne zusammenbiss, ging es nicht. Der Lederriemen drückte genau auf die Schulter. Er steckte die Beretta in den Hosenbund.
     
    Der Lieferwagen hatte die Stadt verlassen und bog von der Hauptstraße in Richtung des Dorfes Jesús ab. »Zur Firma fährt der jedenfalls nicht«, stellte Costa fest. »Verstehst du das?«
    Elena schüttelte den Kopf. »Vielleicht hat er irgendwo noch andere Räume angemietet.«
    Sie hatten sich schon ab 14 Uhr bereitgehalten, damit der Zoll sie benachrichtigen konnte, sobald die Lieferung für Medesign S.A. abgeholt würde. Kurz nach 15 Uhr war ein Kleintransporter mit der Aufschrift »Medesign« vorgefahren. Costa war nicht verwundert, am Steuer Gilles Keulemans zu sehen, denn die Abhöreinheit hatte ihn bereits darüber informiert. Hinter dem Ort stieg die Straße an. Costa drosselte die Geschwindigkeit, damit Keulemans nicht bemerkte, dass er verfolgt wurde.
    »Er hat zwei Kubikmeter Medikamente geladen, die kühl gelagert werden müssen, sagt der Zoll. Und damit macht er bei dieser Hitze jetzt eine Inselrundfahrt?«, sinnierte Elena.
    Bei Can Furnet begannen die Serpentinen, die den Berg hinauf- und dann zum Golfplatz hinabführten. Costa fuhr näher heran. In einer der Kurven hinter der Bergspitze war der Wagen plötzlich verschwunden.
    »Setz zurück.« Elena sah aus dem Rückfenster. »Er muss in einen Feldweg abgebogen sein.«
    Costa wendete. Sie hatte Recht, die Staubwolke des Wagens hing noch über dem unbefestigten Sandweg.
    »Ich weiß, wo es hier hingeht«, sagte er. »Zur Müllkippe von Rocca Llisa.«
     
    Sie parkten den Wagen zwischen den dicht stehenden Pinien. Elena hielt ihr Fernglas an die Augen.
    »Was macht er?«, fragte Costa.
    Sie drehte an der Schärfeeinstellung. »Aus dieser Entfernung sieht das Ganze aus wie ein Gemälde. Wie ein bunter Flickenteppich.« Sie lachte. »Ibiza ist wirklich schön. Sogar der Müll. Jetzt kann ich ihn sehen. Er trägt ein Paket. Er schmeißt es den Abhang hinunter. Hier«, sie reichte Costa das Fernglas, »sieh selbst. Er geht gerade zum Wagen zurück. Wenn du mich fragst, holt er das andere Paket.«
    Costa sah ihn auf Anhieb. Keulemans trug tatsächlich den zweiten Teil der Lieferung auf die Deponie. Was sollte das werden? Eine geheime Übergabe? Er wusste von Costas Besuch in seiner Firma, also musste er umorganisieren.
    » Bueno, sobald er weg ist, fahren wir da runter und sehen uns das an.«
    Der Geruch von süßlicher Verwesung lag über dem Tal. Sie beeilten sich, den Müllberg hinunterzuklettern und die Pakete zu holen. Costa hatte von Anfang an die These vertreten, dass durch die Höhle etwas geschmuggelt worden war. In dem Fall würde Keulemans die Lieferungen von Barrapharm aus Andorra nur zum Schein erhalten. Nicht der Inhalt, nur die Einfuhrpapiere würden eine Bedeutung haben. Der Inhalt würde durch die verbotene Ausfuhrware ersetzt, aber man würde behaupten, es sei derselbe Inhalt, den Medesign lediglich verpackt habe.
     
    Als sie anschließend zum

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