Brennende Sehnsucht nach dir
mein Vater mit Lord Whitley zu tun?" rief Chrissy ungeduldig.
"Es steht mir nicht zu, es Ihnen zu erzählen." Floss'
Unbehagen war offenkundig. Hastig ging sie zur Hintertür.
"Und fragen Sie bloß nicht Boyd. Es hat keinen Sinn, ihn an diese Geschichte zu erinnern. Sie brauchen sich deswegen sowieso keine Sorgen zu machen, denn er hätte Ihnen nicht den Job gegeben, wenn er es Ihnen vorwerfen würde."'
Chrissy erkannte, dass die andere Frau nicht nachgeben würde. Frustriert sah sie Floss nach. Fragen Sie bloß nicht Boyd.
Nicht, wenn es sich vermeiden ließ, aber irgendwie musste sie, Chrissy, in Erfahrung bringen, was geschehen war. Was warf Boyd ihr nicht vor? Es musste etwas so Ernstes, Unangenehmes sein, dass es die sonst so mitteilsame Floss verstummen ließ.
Zweifellos handelte es sich um dieselbe Angelegenheit, über die Elaine nicht mit ihr sprechen wollte. Und das an sich war schon besorgniserregend, denn ihre Schwester verheimlichte normalerweise nicht einmal ihre schlimmsten Taten.
4. KAPITEL
Chrissy zog gerade Rosie an, als Boyd in die Küche kam.
Erschrocken schloss sie hastig den letzten Knopf an der Strickjacke ihrer Schwester und richtete sich auf. Chrissy trug ein kurzes, verwaschenes Nachthemd und hatte sich noch nicht gekämmt. ,,Seit wann bist d ...du zurück?"
Jauchzend vor Freude, drückte Rosie sich an Boyds Knie.
Amüsiert lachend hob er sie hoch. "Ich bin spät in der Nacht angekommen."
Sein durchdringender Blick ließ Chrissy erröten. ,.Ich ziehe Rosie hier unten an, weil es hier wärmer ist..."
"Habe ich gesagt, dass es mich stört?"
"Ich bin sofort fertig und mache Frühstück." Schnell lief sie an ihm vorbei nach draußen in die Halle und die Treppe hinauf.
"Es eilt nicht. Ich möchte wirklich gern wissen ..."
Chrissy blieb oben im Flur stehen und drehte sich widerwillig um. Boyd war ihr mit Rosie gefolgt. "Was?"
"Wie hast du das gemacht?" Er verharrte an der offenen Tür seines Schlafzimmers.
"Was denn?" Chrissy wollte ihm Rosie abnehmen, aber das Kind klammerte sich an ihn.
Boyd schob sie in den Raum. "Ich hätte dich am liebsten schon in der Morgendämmerung aus dem Bett geholt, um dich zu fragen...
Chrissy biss sich auf die Unterlippe und blickte besorgt umher. Den ganzen gestrigen Tag hatte sie mit dem Einrichten verbracht. Die Menge der gelieferten antiken Möbel und Kisten hatte sie überwältigt, und sie war allein mit der Auswahl der Teile Stunden beschäftigt gewesen. Was hatte sie falsch gemacht?
"Ich war völlig verblüfft, als ich in der Nacht hier hereinkam.
Floss ist nie in meinem Schlafzimmer auf dem Gut gewesen, also kannst du es von ihr nicht erfahren haben. Ich bin hier in einen anderen Haus aber alles ist genau so wie früher. Eine exakte Nachbildung. Du hast sogar die Porzellanfiguren auf den Kaminsims gestellt."
Wie gelähmt stand Chrissy da. Ihr war nicht bewusst
gewesen, was sie tat. Wie konnte ihr das nur passieren!
"Es ist unmöglich, dass du mein Schlafzimmer auf dem Herrensitz schon einmal gesehen hast."
Chrissy war blass geworden, und sie zitterte am ganzen Körper, während sie gegen die Erinnerungen kämpfte und gleichzeitig ach einem Weg suchte, die Wahrheit zu verbergen.
"H...habe ich a ..aber! Bei einer B...Besichtigung."
Unsere Privaträume waren der Öffentlichkeit niemals
zugänglich.
"Ich h ...habe es gesehen." Verzweifelt wünschte sie, der Boden würde sich unter ihren Füssen öffnen und sie
verschlucken. "Ist dir schlecht?" fragte Boyd plötzlich. "Du siehst furchtbar aus."
Sie hörte Schritte und drehte sich um, war dankbar für die Störung. Hamish erschien. Er blieb an der Tür stehen und warf ihr einen empörten Blick zu, dann sah er demonstrativ weg.
"Chrissy?" fragte Boyd.
"Ich mache F ...Frühstück." Sie entriss ihm Rosie und lief an Hamish vorbei hinaus.
"Zieh dich erst an", riet Boyd gelassen. "Du solltest nicht kostenlos die Handwerker unterhalten."
Chrissy musste sich das Gesicht mit kaltem Wasser waschen, um sich zu beruhigen. Hätte sie gewusst, dass er zurück war, wäre sie niemals im Nachthemd nach unten gegangen! Boyd hatte mit seinem Rat angedeutet, dass sie sich zur Schau stellte.
Aber noch mehr entsetzte sie Hamishs Entrüstung. Jetzt, da er sie so in Boyds Schlafzimmer gesehen hatte, würde er für immer ihr Feind bleiben.
Das Frühstück war dann eher ein ausgedehntes Arbeitsessen mit Hamish. Chrissy hörte nur mit halbem Ohr zu und konnte nicht viel mit dem anfangen, was sie
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