Brennende Sehnsucht nach dir
mitbekam. "Jockey Club ...
Champion-Hindernisrennen ... Neulingsrennen ... Sommer auf der Weide ... Sandown ..." Sie schenkte den Männern Kaffee nach und begann mit dem Abwasch. Noch immer war sie
verstört. Boyd hatte die Schutzmauer eingerissen, die sie in den vergangenen drei Jahren davor geschützt hatte, an jenen Abend zu denken. Jetzt kam die Erinnerung zurück.
Chrissy hatte in der Kirche nach dem Blumenschmuck für Elaines Hochzeit gesehen und auf der Rückfahrt eine
Abkürzung durch das selten benutzte hintere Tor von Torbald Manor genommen sie sparte so vier Meilen. In der ersten Kurve auf der Privatstrasse musste sie scharf bremsen, denn ein silberfarbener Porsche blockierte die Fahrbahn. Das Auto war gegen eine Eiche geprallt. Die Kühlerhaube völlig eingedrückt.
Natürlich hielt Chrissy an und stieg aus. Der Unfallwagen war leer.
Dann hörte sie irgendwo in der Nähe Glas zersplittern. Später sagte sie sich immer wieder, sie hätte es ignorieren sollen, aber an jenem Abend lief sie in den Wald neben der Strasse. Es war ein klarer, milder Sommerabend, warm genug für ein ärmelloses leichtes Kleid. Chrissy fand Boyd zusammengekauert und zitternd unter einem Baum. An der Schläfe hatte er eine kleine blutende Wunde und eine Prellung. Einige Meter entfernt lag eine zerbrochene Whiskyflasche.
Obwohl sich Chrissy diesem Mann normalerweise niemals genähert hätte, fühlte sie sich nun verpflichtet, ihm zu helfen.
"Sie haften einen Unfall und brauchen einen Arzt."
"Dies ist Privatbesitz." Boyd lallte ein wenig. "Verschwinden Sie!"
"Ich kann Sie hier doch nicht so zurücklassen."
"Warum nicht?" Er hob stöhnend den Kopf und sah sie mit fiebrig glänzenden Augen an.
"Sie hatten einen Unfall!"
"Na und?"
"In Ihrem Zustand gehören Sie in ein Krankenhaus, und Sie hätten nicht trinken dürfen!"
"Entschuldigen Sie, Frau Lehrerin! Ich strenge mich morgen mehr an."
Trotz der frechen Antwort wirkte Boyd verletzlich, und Chrissy fiel ein, dass er gerade seinen Großvater beerdigt hatte.
In den Zeitungen war immer wieder berichtet worden, die beiden hätten sich gehasst, aber der Tod des Baris hatte Boyd offensichtlich verstört. Chrissy ging neben ihm in die Hocke.
"Ihr Verlust tut mir wirklich sehr l ...leid."
"Verlust? Das ist eine Umschreibung, wie ihn die untere Mittelschicht gebraucht! Meinen Sie. es würde den alten Knaben zurückbringen, wenn ich ihn als vermisst melde?"
"Ich wollte nicht t...taktlos sein."
"Ich wollte, nicht mehr. Jetzt kann ich mich nicht mehr entschuldigen", flüsterte Boyd, als wäre sie gar nicht da. "Soll ich einen Krankenwagen rufen?"
"Tut mir leid, dass ich existiere... hat immer mir die Schuld gegeben, nie Barb. Ich war eine unbefleckte Empfängnis, müssen Sie wissen."
"Ich könnte Sie nach Hause fahren", sagte Chrissy verzweifelt. "Alle Frauen wollen immer zu mir." Boyd zitterte noch stärker. "Und Sie kenne ich nicht einmal.''
"Er hatte sie nicht erkannt. Seltsamerweise machte das Wissen Chrissy kühner. Entschlossen legte sie die Hand auf seinen Arm. Kommen Sie mit!" "Kalt", gab er zu.
Als er aufstand, fiel er gegen sie und drückte sie gegen den Baumstamm. Mühsam befreite sie sich und zog ihn zur Strasse, wo er überraschend fügsam in ihr Auto stieg.
Torbald Manor lag in völliger Dunkelheit. Chrissy klingelte.
"Niemand da", murmelte Boyd. "Alle weggeschickt."
"Haben Sie keinen Schlüssel?"
Chrissy schaffte ihn durch eine Hintertür ins Haus. In der riesigen Eingangshalle sank er am Fuß der Treppe zusammen, und es dauerte eine ganze Zeit, bis sie ihm nach oben geholfen und erfahren hatte, wo sein Schlafzimmer war. Dort entdeckte sie ein Telefon und wählte gerade die Nummer des Dorfarztes, als Boyd sie plötzlich erkannte.
"Du meine Güte", sagte er undeutlich und griff nach ihr, "Die kleine Chrissy Hamilton ... Und ich hielt dich immer für schüchtern!"
Sie versuchte, sich loszureißen. "Lassen Sie das! Sie tun mir weh!"
"Und das war nicht vorgesehen?" Boyd lachte spöttisch.
"Chrissy Hamilton spielt in meinem Schlafzimmer Krankenschwester! Welche Überraschung."
"Ich verstehe nicht, was Sie ..."
Wütend presste er die Lippen zusammen und riss sie näher.
"Spar dir die Spielchen für Jungen deines Alters, Süße! Ich weiß, was du willst. Deine großen grünen Augen verraten mir alles."
Chrissy konnte nicht mehr denken. Ihr Körper reagierte auf seine Nähe, jeder Muskel war unnatürlich angespannt. Die neuen Empfindungen ließen sie den
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