Brennende Sehnsucht nach dir
und Elaine. Warum sagte Boyd ihr nicht offen, was er dachte? Diese gespielte Gleichgültigkeit war frustrierend.
"Es ist lange her und längst vergessen", fügte er hinzu.
"Lüg mich nicht an!" brach es plötzlich aus ihr heraus.
"Warum sollte ich lügen?"
"Ich weiß nicht." Unsicher strich sich Chrissy das Haar aus dem Gesicht und sah ihn flehend an. "Halt dich von meiner Schwester fern!" Sein Lächeln machte sie wütend. Es sagte ihr all das was nicht wissen wollte. Bescheidenheit gehörte nicht zu Boyd Kenyons Tugenden. Er war sich seiner Wirkung auf Frauen nur allzu bewusst.
"Sie braucht deinen Rat, ich nicht."
"Du musst sie hassen!"
"Ist sie so großer Gefühle wert?"
Eine böse Vorahnung ließ Chrissy schaudern. "Wenn du Elaine ermutigst..."
"Das ist gar nicht nötig."
"Du wirst ihre Ehe zerstören'"
"Allmählich langweilt mich diese Unterhaltung." Boyd warf ihr einen kalten Blick zu. "Misch dich nicht in Dinge ein, die du nicht durchschaust."
Chrissy zitterte am ganzen Körper. "Ich verstehe dich v...vollkommen!"
"Du hast mir gerade noch gefehlt", sagte er sanft. "Wie konnte das Schicksal dich in mein Haus schicken? Ich hatte noch nie den Wunsch, von einer Frau verstanden zu werden."
"Was bist du bloß für ein eingebildetes E ...Ekel! Keine intelligente Frau würde sich mit dir einlassen!"
"Kissy wütend", warf Rosie ängstlich ein.
Schuldbewusst sah Chrissy in das verstörte Gesicht des kleinen Mädchens. Sie hatte die Gegenwart des Kindes völlig vergessen und geschrien.
"Ganz ruhig, Schatz", tröstete Boyd und strich Rosie über den Kopf.
Chrissy sah den vertrauensvollen Gesichtsausdruck ihrer Schwester und verlor den letzten Rest von
Selbstbeherrschung.
"Fass sie nicht an!" fauchte sie.
"Mom und ich müssen uns nur noch den Versöhnungskuss
..." sagte Boyd leise, doch seine funkelnden Augen verrieten seine wahre Stimmung.
"Niemals werden wir uns...", begann Chrissy hitzig. Boyd umfasste ihre Schultern, zog sie an sich und küsste sie hart auf den Mund.
Es war ein schändlicher, gewaltsam erzwungener Kuss, und Chrissy wusste, dass sie sich hätte abgestoßen fühlen müssen, doch statt dessen reagierte sie mit heftiger Leidenschaft. Sie konnte Boyd gar nicht nah genug kommen. Als er mit ihrer Zunge spielte, presste Chrissy die Fingerspitzen in sein dichtes Haar. Um Himmels willen, sie wollte, dass diese wundervollen Empfindungen nie endeten!
Abrupt löste sich Boyd von ihr, hielt sie jedoch weiter an den Schultern fest. Sein Gesicht war gerötet, und er atmete schwer Viel später sollte sich Chrissy erinnern, dass er für den Bruchteil einer Sekunde völlig erschüttert aussah.
Dann setzte er wieder die ausdruckslose Miene auf.
"Ich bringe Rosie zu Floss", sagte er mit belegter Stimme.
"Geh du und wirf die Handwerker hinaus. Ich bezahle sie dafür, dass sie für den Rest des Tages wegbleiben! Wärm schon einmal das Bett an ... Ich komme so schnell nach, wie ich kann."
Chrissy war so überwältigt von dem Verlangen, das er in ihr geweckt hatte, dass sie regungslos vor ihm stand. Jetzt jedoch brachte seine brutale Offenheit sie schlagartig zur Besinnung, und sie riss sich los. "Du ... d...du Rohling! Wie kannst du nur denken, dass ich etwas derart W ...Widerliches tun würde!"
Er sah aus, als könnte er einfach nicht glauben, dass er tatsächlich abgewiesen wurde. Das war das Unverschämteste von allem. Ein Kuss und er war überzeugt, sie würde ohne weitere Umstände mit ihm ins Bett gehen! Wenn Rosie nicht dabei gewesen wäre, hätte Chrissy ihn geohrfeigt.
Von widersprüchlichen Gefühlen gepeinigt und sich der interessierten Zuschauer bewusst, tastete Chrissy blind nach der Hand ihrer kleinen Schwester. Wenn Boyd sie Chrissy, berührte, verlor sie die Selbstbeherrschung. Dann gab es nichts und niemanden außer ihm und ihrem erschreckenden, verheerenden Verlangen. War der Moment vorbei, fühlte sie sich missbraucht und schämte sich.
Chrissy flüchtete zurück ins Haus. Nach diesem Vorfall konnte, sie nicht weiter für Boyd arbeiten. Die Art, wie sie auf ihn reagiert hatte... War es so erstaunlich, dass er erwartete, sie würde mit ihn, schlafen? Er lebte in einer anderen Welt auf der Überholspur, Hemmungen und Skrupel, die sie hatte, kannte er nicht. Und wenn er gerade Lust hatte, mit einer Frau ins Bett zu gehen, dann tat er es. Mehr wollte er nicht von ihr, und er würde nicht einmal verstehen wie beleidigend sie seinen Vorschlag fand.
Um Himmels willen, wie konnte ihr
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