Brennende Sehnsucht nach dir
wie versteinert und blickte Boyd starr an. Sie musste sich verhört haben. Es konnte nicht wahr sein.
"Wir würden mehr oder weniger so leben wie jetzt", sagte Boyd. "Du bekommst ein Zuhause, Sicherheit und soviel Geld, wie du ausgeben kannst. Ich erhalte dich und Rosie. Es handelt sich also um einen Interessenausgleich."
"Das kann nicht dein E ...Ernst sein!"
"Dann wäre es schön dumm von mir, es vorzuschlagen!"
entgegnete er zynisch.
"Du hast diese Entscheidung nicht durchdacht", protestierte Chrissy schwach
"Ich weiß genau, was ich tue. Weder will ich für Rosie nur ein Gelegenheitsvater sein noch mir eine Parade von Onkels in ihrem Leben ansehen."
Als Chrissy begriff, was er mit letzterem meinte, errötete sie vor Wut. "So etwas wird es nicht geben!"
Boyd warf ihr einen ungeduldigen Blick zu. "Sei realistisch.
Du wirst nicht wie eine Nonne leben, bis Rosie achtzehn ist!"
"Heutzutage heiratet man nicht wegen eines K ...Kindes."
"Wir beide tun es. Ich sehe nicht, wo das Problem liegt.
Sexuell passen wir sehr gut zusammen. Rosie verdient ein Zuhause mit Mutter und Vater. Sie soll in einer richtigen Familie aufwachsen."
"Ja, aber so einfach ist das nicht..."
"Doch. Ich will, dass Rosie all das bekommt, was ich nicht hatte."
Und das ist sein wahres Motiv, dachte Chrissy
niedergeschlagen. Boyd war unehelich geboren, und auch wenn er nicht viel über seine Mutter erzählte, die er offensichtlich Barb nannte, war doch klar, dass er nie Geborgenheit kennen gelernt hatte. Plötzlich kam Chrissy sich sehr töricht vor.
Warum stritt sie voller Angst mit ihm über eine Heirat, die niemals stattfinden würde? In ein paar Tagen würde sie ihm die Wahrheit sagen können. Du liebe Güte, Boyd glaubte wirklich, Rosie wäre sein Kind, und plante bereits ihre Zukunft!
Vielleicht würde ihn die Wahrheit sogar noch härter treffen als die ursprüngliche Lüge.
Er nahm es so positiv auf, Vater zu sein. Nicht einmal im Traum hätte Chrissy gedacht, dass sein vorrangiges Interesse das Wohl Rosies sein würde. Dennoch war es so. Um Himmels willen, er wollte tatsächlich heiraten, um Rosie die Geborgenheit zu geben, die er nie bekommen hatte! Das hatte sie, Chrissy, unmöglich voraussehen können. Vor kurzem hatte er eine Ehe noch völlig ausgeschlossen.
"Nun?" fragte Boyd ungeduldig.
Chrissy war erschöpft und aufgewühlt. Vorhin wäre sie beinahe mit ihm ins Bett gegangen. Deprimiert wandte sie den Blick ab. Sie begehrte Bo yd und träumte davon, dass er sie liebte. Die eine für immer für ihn zu sein. Wahrscheinlich hatten schon viele andere Frauen dasselbe gehofft.
Wenn sie ihm die Wahrheit sagte, würde es eine furchtbare Szene geben, und danach mussten Rosie und sie fortgehe n.
Chrissy hatte Angst davor, doch es war das beste, das wusste sie. Sonst wurde sie unweigerlich irgendwann mit Boyd schlafen und durch eine kurze Affäre ihre Selbstachtung verlieren. Er wollte nur Sex mit ihr, wie er ja offen zugegeben hatte. Selbst ohne ihre Lüge wäre eine Zukunft mit ihm ausgeschlossen.
"Warst du schon einmal verliebt?" hörte Chrissy sich fragen.
"Nein. Gibst du mir jetzt endlich eine Antwort?"
"Ich denke darüber nach."
"Spielst du ,schwer zu haben'?" spottete Boyd.
Zweifellos erwartete er eine positive Antwort. Mangel an Selbstvertrauen gehörte nicht zu seinen Schwächen. Boyd Kenyon hatte sich dazu herabgelassen, ihr, Chrissy, die Ehe anzubieten, und mit einem schnellen Ja gerechnet. Warum sollte sie mit ihm über etwas diskutieren, das niemals passieren würde? Eine Hochzeit zu organisieren, dauerte ein paar Wochen, und diese Farce wurde schon viel früher ein Ende haben.
Er kam zu ihr, ging vor ihr in die Hocke und griff nach Chrissys Hand.
"Du sagtest einmal sinngemäß, wenn ich der einzige Mann auf der Welt wäre, würdest du dich umbringen. Aber das sagtest du ja wohl nur, weil ich dich vor drei Jahren ..."
"Ach ja, meinst du?"
"Ich habe nie eine gemeinsame Zukunft mit dir gesehen, trotzdem kann ich mir im Moment ein Leben ohne dich nicht vorstellen. Wahrscheinlich habe ich mich daran gewohnt, dass du hier bist. Mit dir fühle ich mich wohl..."
Chrissy presste die Lippen zusammen. Er sprach von ihr, als wäre sie ein alter Sessel oder Hausschuhe.
"Außer ich bin sexuell frustriert", fügte er rau hinzu.
"Ich weiß immer sofort, wenn du an S ...Sex denkst!"
"Das hoffe ich. In letzter Zeit sind es vierundzwanzig Stunden am Tag, und ich glaube nicht, dass dieses Elend einseitig ist!" Boyd
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