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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Instinkt und ihrem Wissen über Rafe leiten lassen, bis sie ihn gefunden hatte. Wenn er nun ihre Hilfe brauchte?
    Die Macht dieses Gedankens bestimmte ihr ganzes Denken. Ja. Rafe brauchte ihre Hilfe. Er brauchte sie, das konnte sie fühlen.
    Warum eigentlich nicht? Sie hatte im Augenblick nichts Besseres zu tun, und das Warten machte sie schier verrückt. Calder würde es nicht gefallen. Auch nicht dem Vikar, aber sie war bereits zu weit gegangen, als dass sie sich darum kümmern müsste, was sie von ihr hielten, oder? Sie war kein Kind, das man auf sein Zimmer schickte.
    Der Schmerz in ihrer Brust ließ augenblicklich nach. Wenn schon nicht Glück, dann würde es ihr doch das Gefühl geben, etwas Sinnvolles zu tun und ihre Zukunft in die eigene Hand zu nehmen, wenn sie jetzt etwas tat. Sie würde Rafe finden, würde ihn aus jedwedem Schlamassel, in den er sich gebracht haben könnte, retten, und sie würden zusammen nach Hause zurückkehren.
    Sollte die verdammte Welt sich doch das Maul darüber zerreißen!
    Calder hatte viel dazu zu sagen.
    »Ganz bestimmt nicht. Ich verbiete es Euch!«
    Phoebe schüttelte den Kopf. »Bei allem gebotenen Respekt, Mylord, aber Ihr habt darüber nicht zu bestimmen.«
    »Nun, dann wird Euer Vater es Euch gewiss verbieten.«
    Sie lachte kurz auf. »Mein Vater hat sich seit Tagen keine
zehn Schritte von Eurer Bibliothek entfernt. Er weiß nicht einmal, was zwischen uns geschehen ist oder dass Rafe vermisst wird.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Er fühlt sich hier in Mayfair absolut heimisch. Es wird ihn schrecklich treffen, wenn er Euren Kammerdiener und Euren Whisky verliert.«
    Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ihn voller trotzigen Bedauerns an. »Es missfällt mir, gegen Euren Wunsch zu agieren, obwohl Ihr zu meinem Vater und mir so freundlich wart, aber...«
    »Aber es hat Euch vorher nicht davon abgehalten, und das wird es auch jetzt nicht«, sagte er streng.
    »Nein«, sagte sie. »Das wird es nicht.« Sie wandte sich zum Gehen. »Ich nehme nur leichtes Gepäck mit und werde meine eigenen Mittel für die Reise einsetzen. Ich werde es Euch sofort wissen lassen, wenn ich etwas Neues in Erfahrung bringe.«
    Er versuchte nicht, sie aufzuhalten, und nur wenig später stand sie in einem Reisekleid mit einer kleinen Reisetasche in der Hand in der Eingangshalle.
    Sie hatte eine recht ausweichende Notiz für den Vikar geschrieben – Himmel, es bestand kein Anlass, diesen Berg jetzt schon bezwingen zu wollen! – und eine etwas ausführlichere für Sophie.
    Es klopfte. Ein Bursche eilte an ihr vorbei zur Tür, während sie ihre Handschuhe überzog. Sie schaute auf. Es war die Post.
    Sollte sie warten? Vielleicht wäre da etwas...
    »Für Euch, Miss.«
    Was? Der Brief war in Burnhill aufgegeben.
    Sie ließ ihren zweiten Handschuh zu Boden fallen und riss das Siegel auf.

    Meine liebe Miss Millbury, ich bedaure, dass ich das Euch
    gegebene Versprechen...
     
    Es war ein kurzer Brief, kaum mehr als eine Notiz. Als Phoebe dort in der großen, marmornen Eingangshalle von Brook House stand, ihr Gepäck zu ihren Füßen, fragte sich ein Teil von ihr erstaunt, wie so wenige Wörter einen derart großen Schaden anzurichten vermochten.
    Der Schmerz in ihrer Brust wurde übermächtig, presste ihr die Luft aus der Lunge. Ich habe beschlossen, Euch nicht zu heiraten ... als hätte er sich gegen den Kauf eines neuen Gehrocks oder eines Tintenfasses entschieden. Das Bild seines Rückens, breit und aufrecht, gewandet in blaue Schurwolle, wie er sich im Morgennebel verlor und sie allein in ihrem Bett zurückließ, nachdem sie...
    Ein einziger Ton entrang sich ihr in diesem Moment, ein heiseres Schluchzen, das sofort erstarb.
    Dann... nichts mehr. Kein Gefühl außer der willkommenen Kälte ihrer Selbstbeherrschung. Sie gefror den Schmerz und ließ ihn als spitzen, schweren Eisball in ihrer Brust zurück. Besser das als der rollende, explodierende Feuerball der Qual, den sie bereits kannte. Behutsam faltete sie den Brief wieder zusammen. Sie würde dem einen Hoffnungsschimmer, der ihr geblieben war, nachgehen – nicht dass sie wagte, ihm zu trauen, aber dieses Mal würde sie nichts für selbstverständlich erachten, nicht dieses Mal.
    Calder war noch in seinem Studierzimmer. Er schaute sie finster an, als sie eintrat. »Wolltet Ihr nicht Eure Reise vorbereiten?«
    »Ich...« Sie schluckte.
    Er musste bemerkt haben, wie sehr sie unter Schock stand, denn er stand schnell auf, eilte um seinen

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