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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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leid, dass ich nicht von Anfang an ehrlich zu dir war. Ich dachte...« Sie schluckte. »Du hast gesagt, dass du Calder nach dem Ball auf mich aufmerksam gemacht hast.«
    Er wandte den Blick ab und rieb sich mit einer Hand den Nacken. »Ich fürchte, das habe ich getan. Ich wollte allerdings nur seine Zustimmung.«
    »Ah.« So vieles war zwischen ihnen ungesagt geblieben. Zu spät, um noch etwas daran zu ändern.
    »Noch ist nicht alles verloren, noch nicht.« Er nahm sie bei den Schultern und legte wieder die Stirn an ihre. »Ich kann mit Calder sprechen, mit deinem Vater«, flüsterte
Rafe. »Mein Rang ist ein wenig dubios, aber ich komme nicht mit gänzlich leeren Händen.«
    Phoebe schloss die Augen und schluckte. Der Vikar würde bei dem Gedanken, dass Phoebe die Erbschaft aus den Händen geben könnte, eiskalt werden. Sie könnte es nicht ertragen, ihn wieder zu verlieren. Sie ergriff Rafes Hände und befreite sich behutsam von ihnen. »Nein. Es ist zu spät, Mylord. Es gibt keinen Weg zurück.«
    Seine Faust ballte sich in ihrem lockeren Griff. »Du willst es nicht einmal versuchen.« Seine Stimme wurde hart. »Vielleicht täusche ich mich in deinen Gefühlen. Vielleicht ist dein Vater gar nicht das Problem.«
    Phoebe schüttelte den Kopf und hielt den Blick weiter abgewandt und die Augen fest geschlossen. Ihr Schweigen war das Beste, was sie im Augenblick für den Vikar tun konnte, denn wenn sie auch nur versuchen würde, etwas zu sagen, dann würde sie Rafe anbetteln, alles Mögliche zu tun, um das Verlöbnis zu beenden.
    Sie sehnte sich danach, es ihm zu erklären, denn wenn er Bescheid wüsste, dann wäre er nicht so verletzt oder könnte vielleicht anfangen zu verstehen, aber wenn sie ihr Schweigen brach, dann würde sie Deirdres und Sophies Anteile genauso in Gefahr bringen wie ihren eigenen.
    »Du kannst mich nicht einmal ansehen, Phoebe.« Seine Stimme klang angestrengt und hohl. »Wie sollen wir bloß weiterleben?«
    Ihr Herz brach, und ihr Geist jammerte, aber sie hatte sich zu lange verzweifelt danach gesehnt, das Wohlwollen des Vikars wieder zu erlangen. Es war ihr nicht möglich, gegen diese Gewohnheit anzugehen, sie war zu schwach oder möglicherweise zu wohlerzogen, um sich selbst wichtiger zu nehmen als ihn.
    Also wartete sie, erstarrt im letzten Rest ihrer Selbstbeherrschung,
bis sie spürte, das Rafe vom Sofa aufstand und die Tür zum Familiensalon hinter sich zuwarf. Sie blieb sitzen und kniff die Augen zusammen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
    Sie fühlte sich schwach und aufgebraucht wie eine niedergebrannte Fackel. Es gab nur eines in ihrer Welt, was unverrückbar und sicher feststand.
    In vierzehn Tagen musste sie den Marquis heiraten.

Vierundzwanzigstes Kapitel
    K urz nachdem Marbrook sie verlassen hatte, als ihre Wangen noch immer von den Gedanken an Dinge, an die sie nicht denken sollte, gerötet waren, kündigte Fortescue einen weiteren Besucher für Miss Millbury an.
    Phoebe richtete eilig ihr Haar.
    »Mr Stickley, welch eine Überraschung!« Phoebe lächelte und stand auf, als Fortescue den Anwalt in den Salon führte.
    Es war nicht allzu schwer, so zu tun, als freue sie sich. Sie mochte Stickley. Er war ruhig und von sanftem Wesen, was recht erfrischend war, wenn man Zeit mit Calder und Rafe verbracht hatte. Deren Ecken und Kanten brachten sie an den Rand der Erschöpfung, und sich mit Deirdre und Sophie abzugeben, war auch nicht viel besser.
    Mr Stickley schien nicht halb so erfreut darüber, sie zu sehen. »Miss Millbury, ich hoffe, Ihr verzeiht die Störung, aber es hat sich etwas ergeben, dass ich... also, ich habe auf dem Weg hierher viel darüber nachgedacht...« Er hielt inne und holte tief Luft. »Miss Millbury, Ihr könnt Lord Brookhaven nicht heiraten.«
    Phoebe freute sich unwillkürlich. »Wirklich?« Dann fing sie sich und runzelte besorgt die Stirn. »Oh, lieber Mr Stickley, das müsst Ihr mir erklären.«
    Sie bedeutete ihm, Platz zu nehmen, aber er fing nur an, unruhig vor ihr auf und ab zu gehen. »Ich weiß nicht, wie ich es Euch sagen soll. Oh gütiger Himmel. Es ist wirklich höchst beunruhigend.«

    Phoebes Stimme war noch immer freundlich, aber sie legte ein kleines bisschen von Tessas Schärfe hinein. »Mr Stickley, setzt Euch.«
    Er setzte sich sofort, rang aber weiter die Hände. »Ojeojeojeoje.«
    An diesem Punkt wäre Phoebe ein richtiger Fluch nur recht gewesen. Aber so ging ihr Stickley auf die Nerven. Wenn es ein echtes Hindernis für

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