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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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spitzengesäumtes Mieder. Phoebe hatte es offenbar aufgegeben, ihre Listen auf dem Kartentisch zu sortieren und hatte die gesamte Planung des Hochzeitsfrühstücks auf den Teppich verlagert, wo sie mehr Platz hatte, ihre Unterlagen auszubreiten.
    Sie saß sehr züchtig auf dem Sofa, aber sie hatte sich so weit vorgebeugt, um ihre Listen lesen zu können, dass sie ebenso gut auf dem Fußboden hätte Platz nehmen können. Vor Rafes Augen kaute sie konzentriert auf dem Ende ihres Bleistiftes herum und tippte unruhig mit den Füßen. Andere Teile ihres Körpers wackelten eifrig mit.
    Sie war hinreißend. Sie zog ihn zu ihrer leuchtenden Blüte wie eine Biene. Rafe machte vier unbedachte Schritte ins
Zimmer, bevor er sich zurückhalten konnte. Sie bemerkte seine Stiefel, die sich in ihr Blickfeld schoben.
    »Oh! Sie blickte auf, und ihre Augen fingen an zu leuchten, als sie ihn sah. Er lächelte ihr freundlich zu, fühlte sich nicht imstande, bei dieser warmherzigen Begrüßung kühl zu bleiben.
    »Womit müht Ihr Euch da ab?« Er ließ sich auf der anderen Seite ihres papierenen Regiments auf ein Knie nieder und versuchte, die auf dem Kopf stehenden Zeilen zu lesen. »Ist das die Gästeliste?«
    Sie nickte und atmete tief aus. Ein paar lose Haarsträhnen flogen von ihrem Gesicht auf, dann legten sie sich wieder auf ihre geröteten Wangen. »Ich bin schon seit Stunden damit beschäftigt, aber ich schaffe es einfach nicht.«
    »Eure Tante hat mich gebeten, dass ich Euch helfe.«
    Sie zog eine Grimasse. »Ich fürchte, ich habe die Geduld mit ihr verloren. Sie hat sich über eine Bemerkung, die ich machte, fürchterlich aufgeregt und ist davongerauscht.«
    Rafe gluckste. »Was habt Ihr zu ihr gesagt?«
    Sie wandte betreten den Blick ab. »Ich habe gesagt, dass sie vielleicht anbieten sollte, auf ihrem Zimmer zu bleiben, falls wir bei dem Hochzeitsfrühstück eine Dame zu viel sein sollten.«
    »Autsch! Wen wollte sie denn streichen?«
    »Sophie natürlich. Tessa mag mich nicht, aber aus irgendeinem Grund hasst sie Sophie.«
    »Ich stimme für Sophie«, sagte Rafe mit fester Stimme. »Sie ist leise, deshalb ist sie Tessa unendlich vorzuziehen.«
    Phoebe riss die Augen auf, doch dann verdarb sie die Wirkung vornehmer Schockiertheit, indem sie loskicherte. »Ich sollte dafür mit Euch schimpfen.«
    Rafe grinste. »Ihr könnt nicht mit mir schimpfen, wenn es doch stimmt.« Dann machte er den Hals lang, um die
Listen richtig herum lesen zu können, und deutete auf eine. »Ihr könnt den Earl von Eastwick nicht am selben Tisch wie den Bürgermeister von London platzieren. Die beiden sind mitten in einer Fehde – irgendetwas wegen Eastwicks junger, schöner Mätresse, die einst die junge, schöne Mätresse des Bürgermeisters war.«
    Phoebe keuchte auf. »Oh, nein. Das geht nicht.« Sie strich den Namen des Bürgermeisters durch, schrieb ihn auf eine andere Liste und reichte diese dann Rafe. »Wie wäre es dort?«
    Rafe las die Sitzordnung und rieb sich mit der Hand über den Mund, um sein Lächeln zu verbergen. »Das geht wohl auch nicht. Dieser Gentleman ist nämlich zufällig der Vater der eben erwähnten jungen, schönen Mätresse.«
    Für Rafe war es amüsant, aber Phoebe schien sich vor seinen Augen aufzulösen.
    »Ich glaube nicht, dass ich das schaffe«, flüsterte sie und war dem Weinen nah. »Ich kenne diese Leute nicht – ich weiß überhaupt nicht, was es heißt, eine... eine...«
    Oh Gott, bloß keine Tränen. Alles, bloß keine Tränen! »Ich aber«, sagte er rasch. »Ich kenne sie alle, und ich kenne die meisten ihrer Geheimnisse.«
    Für einen Moment war sie erleichtert, doch dann schüttelte sie den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist. Wir sollten nicht...« Sie ließ das Ende des Satzes offen, aber der Blick, den sie ihm schenkte, sprach Bände.
    Rafe lächelte. »Wir können einander nicht für immer aus dem Weg gehen, Miss Millbury. Ihr heiratet meinen Bruder.«
    Sie schaute auf die Liste hinunter und biss sich auf die Lippe. »Wahrscheinlich habt Ihr recht. Schließlich haben wir ja nichts...« Sie hielt inne, dann hob sie das Kinn und schaute ihm mit dem Glanz von Entschlossenheit in ihren hübschen Augen an. »Also gut. Mylord, ich würde
es sehr begrüßen, wenn Ihr mir bei der Sitzordnung helfen würdet.«
    Er lächelte und stieg über die Listen, um neben ihr auf dem Sofa Platz zu nehmen.
    Im selben Moment, als er sich neben sie setzte, bedauerte er jedoch seinen Impuls, ihr seine Hilfe

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