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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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der Kopf der Bestie in hohem Bogen durch die Luft. Der Körper blieb noch einen kurzen Moment stehen, dann sackte er in sich zusammen.
    Der Schmied keuchte. Die Wunde an seiner Seite pochte schmerzhaft. Dann brach es aus ihm heraus, und er übergab sich heftig auf die Erde.

Kapitel 13
     
    Mittlerweile hatten sie die Steppe hinter sich gelassen. Und je weiter sie nach Norden kamen, desto kühler wurde es. Olof genoss die Witterung. Langsam fühlte er sich wieder heimisch. Die Schattensammler hingegen zogen die warmen Sachen an, die sie mitgebracht hatten, und sehnten sich nach der wohligen Wärme, die jetzt wohl in Tramor herrschte.
    Während ihrer Reise hatten die Schattensammler schon einiges über die Länder im Norden gelernt. Die Menschen in dem Inselreich lebten unter rauen Bedingungen. Allein das Wetter stellte bereits eine deutliche Herausforderung dar. Vielerorts lag mehr als das halbe Jahr über Schnee. Ein Gedanke, der vor allem Mia überhaupt nicht gefiel. Das Land war dünn besiedelt. Zwischen den Dörfern und den wenigen richtigen Städten lagen oft viele Tagesreisen. Und unterwegs lauerten neben Räuberbanden wilde Tiere und gefährliche Monster.
    Die Menschen hatten sich über die Jahrhunderte hinweg an die harten Bedingungen angepasst und sich eine raue Schale zugelegt. Gegen die Kälte konnte man sich warm anziehen, und gegen die allermeisten Bedrohungen halfen Schwerter, Speere, Bögen und Äxte. Das dörfliche Leben verfügte über klare Strukturen. An der Spitze stand der Häuptling, der für gewöhnlich von der Ältestenversammlung gewählt wurde. Es existierte also keine automatische Thronfolge vom Vater auf den Sohn, obwohl es sich in einigen Dörfern im Laufe der Zeit so eingebürgert hatte. Die Ältestenversammlung bestand aus den einflussreichen Männern im Dorf. Sie berieten alles, was für die Gemeinschaft von Bedeutung war, und gaben dies dann als Empfehlung an den Häuptling weiter, der sich in aller Regel auch daran hielt.
    Nominell wurden größere Landstriche von Königen regiert, die sich Jarle nannten. Ein einheitliches Oberhaupt für die gesamten Nordländer existierte nicht. Dafür lagen die Jarle gerne untereinander im kriegerischen Streit. Oft reichten kleinere, vermeintlich unbedeutende Anlässe, um einen Trupp Krieger gegen den Nachbarn ins Feld zu schicken. Sobald jemand seine Ehre verletzt sah, ging es los. Denn die Ehre des einzelnen und vor allem der Gemeinschaft, zu der man gehörte, ging über alles. Doch meist dauerten diese Auseinandersetzungen nicht allzu lange. Schnell vertrugen sich die Streithähne wieder. Bis zum nächsten Mal…
    Aufgrund der widrigen Lebensumstände wurde jeder Junge von klein auf zum Krieger erzogen. Nur wer mit seinen Waffen anständig umgehen konnte, hatte eine Chance dauerhaft zu überleben. Daneben hatten die allermeisten aber auch reguläre zivile Berufe. Viele fuhren zur See, trieben Handel oder lebten vom Fischfang. Dazu kamen die Handwerker: Schmiede, Bäcker, Korbflechter, Töpfer. Nur ein relativ kleiner Teil der Männer verdingte sich als Soldat oder Wächter bei einem der Jarle oder anderen wohlhabenden Leuten.
    Die Frauen ihrerseits waren zuständig für Kinder, Land und Vieh. Sie bestellten die Äcker, brachten die Ernte ein, molken die Ziegen, Schafe und Kühe und vieles mehr. Alles, was mit der Ernährung zu tun hatte – von der Jagd einmal abgesehen – lag in ihren bewährten Händen. Dazu natürlich auch die Kindererziehung. Faktisch hatten sie die Hosen an in den Familien. So manch ein Ehemann hatte da wenig zu melden.
    Fremden gegenüber brachten die Leute im Norden eine gesunde Skepsis entgegen. Das wiederum wirkte auf viele abschreckend, so dass Besuch im Alltag tatsächlich auch etwas Außergewöhnliches darstellte.
    Bardinius nahm all die Informationen in sich auf wie ein Schwamm. Je mehr Wissen er ansammelte, desto besser wurde er in seinem Job. Orbin saß derweil meist auf seiner Schulter oder flog neben ihm her. Und auch er hörte aufmerksam zu. Olof hatte einen mächtigen Schrecken bekommen, als er den Drachen zum ersten Mal gesehen hatte. Und auch jetzt schaute er ihn hin und wieder an wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Irgendwie bekam er es nicht in seinen Kopf, dass es tatsächlich noch einen Drachen gab – und dazu solch einen kleinen. Das stellte alles auf den Kopf, was er bislang meinte zu wissen. Bardinius hatte ihn gleich gebeten, dieses Wissen nicht an die große Glocke zu hängen. Orbin legte Wert

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