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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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auf seine Ruhe. Und der Nordmann versprach hoch und heilig, dies zu akzeptieren.
    „Sag mal“, wandte der Magier sich bei einem ihrer Gespräche an Olof, „hast du dir mal darüber Gedanken gemacht, warum das Grab, in dem du die Axt gefunden hast, außerhalb der Nordländer liegt? Der Tote gehörte doch zu eurem Volk. Oder nicht?“ Das war in der Tat eine interessante Fragestellung. Und Snip ärgerte sich insgeheim, dass er nicht selbst darauf gekommen war. Doch sei’s drum. Bardinius hatte ja Recht. Das Bergland, in dem die Höhle und das Grab lagen, gehörte noch zum nördlichen Rand des mondorianischen Kontinents. Trotzdem war es nicht unbedingt der Ort, wo man ein Nordmann-Grab vermuten würde. Auch Olof durchdachte gerade für sich die Fragestellung. „Der Tote schien mir einer von unserem Volk zu sein.“, gab er schließlich zurück. „Natürlich konnte ich ihn nicht näher untersuchen. Aber die Rüstung, die Grabbeigaben und natürlich die Axt – das deutet alles auf unser Volk hin. Warum er allerdings nicht in der Heimat beerdigt worden ist, vermag ich beim besten Willen nicht zu sagen.“
    „Vielleicht“, mutmaßte Snip, der sich nun genötigt sah, auch etwas Konstruktives zu der Diskussion beizutragen, „wollte jemand, dass das Grab niemals gefunden würde.“ „Aber warum hätte man dann eine Karte dorthin angefertigt?“, konterte Bardinius den Vorschlag und nahm damit Snip den Wind aus den Segeln. Der biss sich vor Wut auf die Unterlippe. Darauf hätte er wohl auch selbst kommen können. „Möglicherweise musste er sein Volk aus irgendwelchen Gründen verlassen.“, versuchte sich nun auch Mia in ihrer analytischen Weise an der Fragestellung. Die anderen nickten nur leicht vor sich hin. Das wäre zumindest eine Möglichkeit. Aber vielleicht sah die Realität auch ganz anders aus…

Kapitel 14
     
    Aus sicherer Entfernung beobachtete Br’ui die kleine Gruppe aus Menschen und Grünhäuten. Seine Geduld hatte sich ausgezahlt. Und wenn er es recht bedachte, dann hatte es eigentlich gar nicht so lange gedauert, bis der Mensch wieder aus der Stadt herauskam. Nur befand er sich jetzt in Gesellschaft. Das passte dem Jäger nicht so recht. Ein einzelnes Beutetier ließ sich einfacher zur Strecke bringen. Dafür stellte diese Konstellation eine wirkliche Herausforderung dar. Und er liebte Herausforderungen…
    Br’ui wusste auch, dass er weiterhin Geduld brauchen würde. Der Moment musste perfekt sein. Absolut perfekt. Nur dann würde es ihm gelingen, die Waffe an sich zu bringen. Natürlich wollte er auch den Nordmann dafür bestrafen, dass seinetwegen seine Brüder ihr Leben lassen mussten. Aber das war zweitrangig. In erster Linie zählte die Axt. Denn nur die bedeutete Erfolg.
    Also hielt er weiterhin brav den nötigen Abstand ein und beobachtete die Gruppe dort auf Schritt und Tritt. Als Meister der Tarnung würde es ihm ein Leichtes sein, sich vor ihnen zu verbergen. Und wenn dann seine Zeit kam, würde er gnadenlos zuschlagen. Unwillkürlich verzog er den Mund zu einem breiten Grinsen und entblößte dabei zwei Reihen spitzer gelber Zähne, die selbst einen Piranha vor Neid erblassen ließen.

Kapitel 15
     
    Endlich hatten sie das Gebirge erreicht. Steil ragten die Felswände vor ihnen auf. Ein imposanter Anblick. Die schneebedeckten Gipfel hatten sie schon von weitem ausmachen können. Fast sah es so aus, als wollten sie am Himmel kratzen. Schnell dämmerte ihnen, dass das ein hartes Stück Arbeit werden würde, dort hochzusteigen. Olof führte sie an die Stelle, von der aus er selbst den Aufstieg angegangen war. Ein schmaler Pfad wand sich von hier aus in zahllosen Kurven und Windungen an der Felswand empor. Teilweise schien der Pfad gerade mal die Breite von zwei Füßen zu haben. Bardinius schauderte bei dem Gedanken. Er war doch keine Bergziege. Auch Snip und Nogg wirkten nicht gerade fröhlich, als sie den Pfad empor blickten. Nur Mia schien keinerlei Probleme damit zu haben. Kein Wunder bei einer Frau, die besser kletterte als ein Affe.
    Für die Pferde gab es auf dem Pfad keinen Platz. So banden sie sie an einer breiten Baumwurzel neben einem kleinen Wasserlauf fest und legten ihnen ausreichend Heu hin, das sie extra für diesen Zweck mitgebracht hatten. Das sollte reichen, um die Tage zu überbrücken, die sie vermutlich fort sein würden. Noch einmal überprüften sie ihre Ausrüstung. Dann ging es los. Der Nordmann übernahm die Führung. Er war schon einmal hier gewesen und

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