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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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eine Präsenz, die er hier nicht erwartet hatte. ‚Roch es nach Dämonen?‘ Es fiel ihm schwer, den Geruch eindeutig zuzuordnen. Es wirkte diffus, wie eine Vielzahl unterschiedlicher Gerüche, die sich plan- und willenlos miteinander mischten. Seine Neugier erwachte. Er war hier irgendetwas auf der Spur. Fragte sich nur, was.
    Da schoss es ihm siedend heiß in den Sinn, dass er sich dringend bei seinem Meister melden sollte. Zrr’Gan’Drhu war ein ungeduldiger Dämon. Als Jäger hätte er kaum etwas getaugt. Und wenn Br’ui ihm nicht regelmäßig Bericht erstattete, dann würde er andere losschicken. Und das wollte Br’ui nicht. Sein Meister durfte nicht gewahr werden, dass er schon einmal versagt hatte. Auch wenn es eigentlich seine Brüder waren. Für den Seelenverschlinger zählte das nicht. Versagen blieb Versagen. Und einer musste dafür bestraft werden. Und da er der einzige aus der Gruppe war, der noch lebte… Br’ui schüttelte sich. Nein, er würde, ja er musste erfolgreich sein, und sein Herr würde ihn fürstlich belohnen.
    Voller Zuversicht schloss der Dämon die Augen und öffnete seinen Geist. Wie unendlich lange Tentakel schossen Fäden seines Geistes los und suchten nach einem Zugang zu den dämonischen Sphären. Von dort aus konnte er Zugang zum Geist anderer Dämonen finden, die eine ähnliche Gabe hatten, und mit ihnen kommunizieren – auch über weite Strecken. Wie das genau funktionierte, wusste er selbst nicht. Er konnte es schon immer. Aber egal! Hauptsache, es gelang – und es nutzte ihm. In alle Richtungen waberten die Tentakel. Strichen über Fetzen der Realität und der Irrealität. Dann endlich schienen sie etwas gefunden zu haben. Ein Tor, ein Portal. Das musste es sein. Vorsichtig wollte er einen der Tentakel hindurchschicken. Doch er prallte einfach daran ab. ‚Was war das?‘ Erneut versuchte er es. Ohne Erfolg. Als gäbe es dort eine unsichtbare Barriere, die seinen Geist davon abhielt, das Portal zu durchqueren. Br’ui fluchte innerlich. Dann sammelte er alle seine Geistes-Tentakel und schlug damit heftig gegen die Barriere. Aber auch das führte zu nichts. Die Barriere stand wie eine unsichtbare Wand. Irritiert und etwas weniger zuversichtlich als eben noch zog er die Tentakel zurück in seinen Geist, wohl wissend, dass er da nun ein neues Problem hatte.

Kapitel 18
     
    Unruhig warf sich Orbin im Schlaf hin und her. Er träumte.
    Nebel. Überall nur Nebel. Feuchter, kalter Nebel kroch an seinem Körper hoch, setzte sich selbst zwischen die eng anliegenden Drachenschuppen. Ihn fröstelte. Solch ein Gefühl kannte er bislang nicht. Und doch drang ihm die Kälte durch den ganzen Leib. Instinktiv schlug er heftig mit den Flügeln, um sich aufzuwärmen und die böse Kälte abzuwehren. Mit mäßigem Erfolg.
    Angestrengt versuchte er etwas zu erkennen. Doch der Nebel blockierte seine Sicht. ‚Was für eine Waschküche!‘ Vorsichtig flog er vorwärts, suchte nach einem Ausgang, einem Ausweg. Einfach geradeaus. Einen besseren Plan hatte er nicht. Da vernahm er ein Rascheln. Ganz leise. Kaum hörbar. Doch seine Drachensinne nahmen selbst das kleinste Geräusch wahr. Das Rascheln näherte sich – und zwar ziemlich schnell. Auf alles gefasst, blickte er in Richtung des Geräusches. Und war doch nicht auf das gefasst, was er da sah. Mehrere blauleuchtende Tentakel schossen aus dem Nebel auf ihn zu. Nicht sehr dick, dennoch wirkten sie sehr stabil. Er wollte hoch fliegen. Doch die Tentakel waren schneller. Ehe er sich’s versah, hatten sie sich um ihn gewunden und ihn fest umschlossen. Eingewickelt! Panik machte sich in Orbin breit. Er musste hier raus. Schnell atmete er tief ein und ließ dann einen Feuerstrahl aus seinem Mund schießen. Ein Tentakel wurde getroffen und zuckte kurz. Mehr nicht. Im nächsten Moment zogen sich die Tentakel ein Stück zusammen. Der Druck auf den Drachen stieg – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Flügel wurden ihm an den Leib gepresst. Er konnte sich nicht mehr rühren. Er wollte schreien. Doch es ging nicht. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er Todesangst.
     
    Keuchend wachte er auf. Hastig sog er Luft ein und schaute sich in der Höhle um. Alles war friedlich und ruhig. Von Tentakeln keine Spur. Die Gefährten schliefen. Nur Nogg hielt gerade Wache. Und Mia befand sich auf ihrer Erkundungstour.
    Der Abstieg vom Fels war für die Quandalerin ein Kinderspiel. Mit sicheren Griffen fand sie den nötigen Halt selbst in den engsten Spalten und

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