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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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und räusperte sich erst einmal, um ein wenig Zeit zu gewinnen, „Orbin konnte nicht erkennen, wie stabil es auf der Seite ist. Aber wenn es eine Chance gibt, dann dort.“
    „Dann ist die Sache wohl entschieden.“, gab sich Olof energisch und schritt direkt auf die Einsturzstelle zu. Mit seinen großen Händen packte er den ersten Felsbrocken, spannte seine Muskeln an und zog ihn unter lautem Ächzen heraus. Es staubte, aber ansonsten blieb alles ruhig. Der Anfang war gemacht. Während der nächsten Stunden folgten viele weitere Brocken. Zwischendurch flog Orbin immer wieder in die Spalten und Ritzen, um nachzusehen ob irgendwelche Stützbalken beschädigt worden wären. Doch alles hielt.
    Der Schweiß lief ihnen mittlerweile allen von der Stirn. Immer häufiger legten sie kurze Pausen ein. Dennoch kamen sie voran. „Nur noch ein kleines Stück.“, berichtete Bardinius nun. Schlagartig hellten sich ihre Mienen auf. Ihre letzten Reserven wurden mobilisiert. Mit vereinten Kräften schoben sie den finalen Stein zur Seite. Der Weg war jetzt frei. Und zu ihrer Verwunderung lag dahinter kein weiterer Gang, sondern eine kleine Höhle, deren Ausgang in einiger Entfernung ein paar Strahlen vom Tageslicht hereinließ. „Geschafft!“ jubelten sie überglücklich und sanken völlig erschöpft zu Boden.

Kapitel 16
     
    Nach einer ausgiebigen Pause traten sie vorsichtig aus der Höhle heraus. Der Ausgang führte direkt auf einen kleinen Felsvorsprung. Ein kühler Wind blies von den Bergen herab. Schneebedeckte Gipfel markierten den Horizont. Mia trat als erste ins Freie und hob sofort warnend die Hand. „Lasst mich zuerst überprüfen, wie sicher das hier draußen ist.“ Vorsichtig schob sie einen Fuß hinaus und tastete den Boden damit ab. Der Felsvorsprung war mit Geröll und kleinen Felsbrocken übersät. Allein das machte ihn schon unberechenbar. Außerdem ließ sich nicht erkennen, wie fest er mit dem Berg verbunden war. Also arbeitete Mia sich Schritt für Schritt vorwärts. Der Fels machte einen soliden Eindruck. Das sollte halten. Neugierig spähte sie über den Rand des Felsvorsprungs und staunte nicht schlecht. Sie befanden sich gut fünfundzwanzig Meter über dem Grund – mitten in einer steilen Felswand. Das heißt: Eigentlich handelte es sich gar nicht um den Grund, sondern um ein Hochplateau, das sich dort unter ihnen erstreckte. Rund hundertfünfzig Meter mochte es messen von einer Seite zur anderen; dazu vielleicht achtzig Meter tief. Die Ränder des Plateaus – abgesehen von der Seite, auf der sie sich befanden – fielen steil ab. Der Boden war spärlich bewachsen. Gräser und Kräuter trotzten mutig der Witterung und selbst den hungrigen Ziegen und Schafen, die dort herumliefen und weideten. Am gegenüber liegenden Ende des Plateaus befand sich eine kleine Siedlung. Ein Palisadenzaun umschloss einige Holzhäuser und Hütten. Die Kamine rauchten. Dort musste es wohlig warm sein. Instinktiv zog sie ihren Mantel enger um sich. Vier einfache Wachtürme unterbrachen den Zaun. Auf jedem stand ein einzelner Wächter. Das Dorf schmiegte sich direkt an den Rand des Plateaus. Mia war sich zwar nicht ganz sicher, aber es schien ihr so, als führe auf der anderen Seite ein Weg weiter nach unten. ‚Raffiniert!‘, analysierte sie die Strategie, die sie dahinter vermutete, ‚So bleibt potenziellen Feinden nur der schmale Weg für einen Angriff. Und der lässt sich hervorragend verteidigen – selbst mit wenigen Leuten. Hier aus den Bergen erwarten sie wohl keine Attacke.‘ Augenblicklich stieg ihr Respekt für die Dorfbewohner.
    Nachdem sie Bericht erstattet hatte, wagten sich auch die anderen aus ihrer Gruppe auf den Felsvorsprung. Zunächst einzeln – einer nach dem anderen. Vor allem Olof blickte fasziniert in die Runde. „Wo sind wir hier?“, fragte er in die Runde. Und diese Frage verblüffte alle. „Wie meinst du das?“, hakte Snip nach. Wenn sich hier einer auskennen sollte, dann doch wohl er. Aber der Nordmann wirkte ratlos. „Das da unten ist ein Dorf meines Volkes. Hier leben Nordmänner. Die Berge, der Schnee – alles passt. Aber diese Gegend kenne ich nicht. Und ich bin viel herumgekommen.“ Er zuckte mehrmals mit den Schultern. „Und was noch wichtiger ist: Um in die Nordländer zu gelangen, müssen wir das Meer überqueren. Und ich kann mich nicht daran erinnern, kürzlich in einem Schiff gesessen zu haben.“
    Nun begriffen die anderen, wo das Problem lag. „Gibt es vielleicht auch

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