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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Siedlungen auf diesem Kontinent?“, warf Bardinius seine Gedanken in die Runde. „Das halte ich für unwahrscheinlich. Zumindest habe ich noch nie davon gehört.“ Erneut drehte der Nordmann sich um und musterte die Umgebung. „Wir befinden uns hier auch nicht in dem Gebirge, wo wir gestartet sind. Die Gipfel sehen völlig anders aus.“ „Aber wie ist das möglich?“, sprudelte es aus Mias Mund. „Eine wirklich große Entfernung haben wir nicht zurückgelegt. Der Weg war zwar beschwerlich, aber doch letztlich nicht lang.“ Entgeistert nickten alle. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Und sie fanden besser schnell heraus, was das war.
    Wenig später saßen sie wieder gemeinsam in der Höhle. Hier hatten sie ein wenig Schutz vor dem kalten Wind. Und so lange sie keinen konkreten Plan hatten, blieben sie lieber hier oben – außerhalb des Sichtfeldes der Nordmänner im Dorf da unten. „Auf jeden Fall können wir nicht einfach in das Dorf marschieren.“, fasste Snip gerade das zusammen, was sie bislang besprochen hatten. „Genau.“, bestätigte Olof die Worte des Goblins, „Sobald sie irgendwelche Grünhäute zu Gesicht bekommen, werden sie sich gar nicht erst auf ein Gespräch einlassen, sondern sofort angreifen.“ „Dann lassen wir sie einfach kommen.“, schlug Mia vor, „Wir sind schon mit ganz anderen Dingen fertig geworden.“ Doch ihre Idee stieß – o Wunder – nicht gerade auf Gegenliebe. Snip schickte einen strengen Blick in die Runde. Dann fuhr er mit seiner Zusammenfassung fort. „Es dürfte auch schwierig sein, wenn einer von den Menschen aus unserer Gruppe, am ehesten noch Olof, so einfach vom Berg herabsteigt und das Dorf betritt. Aus dieser Richtung erwarten sie niemanden. Das führt dann nur zu Nachfragen und vermutlich zu weiteren Problemen. Am besten wäre es, wenn wir uns einfach an dem Dorf vorbeistehlen könnten. Aber der einzige Weg führt nun mal durch das Dorf hindurch.“  Die Situation gestaltete sich kompliziert. Und sie wollten auf gar keinen Fall eine gewaltsame Lösung. Aber was dann…?
    Noch einmal meldete Mia sich zu Wort. „Vielleicht sollte ich mir im Schutz der Nacht die ganze Situation einmal aus der Nähe anschauen. Ich verspreche auch, dass ich nichts kaputt mache.“ Dabei setzte sie einen Blick auf, der unschuldiger nicht hätte sein können. „Also gut!“, entschied Snip, „Aber wirklich nur schauen.“ Mia nickte und schaute auf einmal ganz ernst. „Ich verspreche es.“

Kapitel 17
     
    Unbemerkt von den Schattensammlern und dem Nordmann trat Br’ui aus der Höhle. Das Halbdunkel der Dämmerung ließ seine Konturen fast vollständig verschwinden. Dazu nutzte er die wenige Deckung, die es hier gab. Keiner würde ihn entdecken. Und schon gar nicht diese minderwertigen Kreaturen. Da war er sich ganz sicher. Seine Jägerseele spürte die Gegenwart der Axt, die er seinem Herrn Zrr’Gan’Drhu bringen sollte. Und dieses Gefühl löste eine unbändige Gier bei ihm aus. Er wollte die Waffe haben. Sie zog ihn an, umschmeichelte seine dämonischen Sinne. Fast meinte er zu hören, wie sie nach ihm rief. ‚Komm und hol mich !‘ Ja, er wollte die Axt – aber nicht für sich. Was sollte er damit schon anfangen? Es war die Jagd, die ihn antrieb, die gnadenlose Hatz, der Augenblick, wo er sein Ziel erreicht und seine Beute zur Strecke gebracht hatte. Nur dafür lebte er: für diese kostbaren Momente.
    Lässig schlenderte der schlanke Dämon über den Felsvorsprung und sah sich um. Kein Steinchen  bewegte sich unter seinen Füßen. Es schien fast, als schwebte er knapp über dem Boden. Über die Situation hier draußen und die Einschätzung der Schattensammler hatte er aus deren Gesprächen schon einiges erfahren. Und es schadete gewiss nicht zu wissen, was sie dachten und planten. Doch er zog es vor, sich auch selbst einen Eindruck von der Lage zu verschaffen.
    Ein kühler Wind strich über seine blaue Haut. Aber die Temperaturen machten ihm nichts aus. Weder Kälte noch Hitze störten ihn. Sein Organismus stellte sich augenblicklich darauf ein. Genüsslich sog er die kühle Luft in seine Lungen, nahm den Geruch der Umgebung in sich auf. Die Strömungen und Schwingungen, die ein normal Sterblicher nicht wahrnahm, die aber überall existierten und den Lauf der Dinge mitbestimmten. Dämonen konnten sie riechen, fühlen, spüren. Er stutzte. Irgendetwas erschien ihm hier anders, ungewohnt. Die Signaturen waren ihm völlig unbekannt. Zugleich spürte er

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