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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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den Weg, den die Gestalten zurücklegten. Dann löste sich ihre innere Anspannung ein wenig. Ihr Kurs führte die Fremden nicht auf sie zu, sondern sie bewegten sich eher in Richtung auf die Burg, also weg von ihnen. Einige Minuten später verschwanden sie hinter einem Hügel. „Die haben’s aber eilig.“, kommentierte Nogg und kratzte sich am Hals. Etwas irritiert schaute Mia ihn an. „Du siehst ja ganz normal aus.“, sagte sie. Jetzt realisierten auch die anderen, dass der Ork nicht mehr wie ein Dämon aussah. „Tatsächlich!“, rief Nogg fröhlich aus, nachdem er seine Hände ausgiebig betrachtet hatte. Augenscheinlich gefielen sie ihm besser als die Krallen. „Wir sind also schon einen ganzen Tag hier.“, schaltete sich nun Snip ein. „Du musst eine neue Dosis von dem Elixier trinken.“ „Och nöö!“, kam es vom Ork zurück. Aber er wusste, dass es keine Alternative dazu gab. Ihr Plan baute darauf auf, dass er wie ein Dämon aussah. Also streckte er gehorsam seine Hand aus, nahm das Fläschchen vom Goblin entgegen und führte es tapfer zum Mund. Sekunden später erschien er allen wieder als hässlicher Dämon. „Dann folgt mir!“, kommandierte er mit grollender Stimme und schlug Kurs auf die Burg ein.

Kapitel 51
     
    Mia entdeckte die Mauer als erste. Zuerst zeichnete sie sich nur als dünne helle Linie in der Ferne ab. Doch schon bald konnten sie sie alle erkennen. Soweit sie es übersehen konnten, umgab diese Mauer ein großes Stück Land rings um die Burg, die da auf ihrem Hügel thronte. Kurzerhand blieben die Schattensammler stehen und beratschlagten, was nun zu tun sei. Denn so viel war klar: Sie konnten die Mauer entweder weiträumig umgehen oder nach einem Durchgang suchen, der sie dann unweigerlich dicht an die Burg heranbringen würde – was auch immer sie dann dort erwarten würde. „Ich bin für die Burg!“, tat Mia wie so oft als erste ihre Meinung kund. Nogg und Olof pflichteten ihr sofort bei. Und auch die anderen beiden Nordmänner tendierten in diese Richtung. Bardinius hingegen sprach sich für den Umweg aus. „Eine ganze Burg voller Dämonen – das ist doch Wahnsinn.“, murmelte er sorgenvoll vor sich hin. Doch ihm schwante, dass er mit seiner Meinung ziemlich alleine dastehen würde. „Dann ist es beschlossen!“, fasste Snip die Stimmung zusammen, „Wir versuchen uns zur Burg durchzuschlagen. Vielleicht finden wir dort ein paar nützliche Hinweise. Hier in der Pampa kommen wir eh‘ nicht weiter.“
    Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten sie die Mauer. Schon aus der Entfernung wirkte sie uneben und ungleichmäßig. Als sie dann näher kamen, erkannten sie, woran das lag. Die Mauer bestand aus zahllosen Leibern, die miteinander und ineinander verschmolzen waren. Eine wahre Masse an Körpern und Gliedmaßen türmte sich zu dem bizarren Bauwerk auf. Immer wieder schauten auch Gesichter oder einzelne Augen, Ohren und Münder auf sie herab. Und das perfide daran war, dass sie auf irgendeine Weise zu leben schienen. Zumindest bewegten sie sich. Augen öffneten und schlossen sich. Aus den Mündern drangen unverständliche Laute. Einer spuckte sogar nach ihnen. Und auch die Arme und Beine regten sich leicht. Die Schattensammler waren geschockt. Welch‘ ein ekeliger Anblick! Vorsichtig hielten sie ein paar Meter Abstand. Man wusste ja nie. Nur Bardinius und Bernhard schienen nicht ganz so angewidert zu sein. Neugierig schauten sie sich die Mauer im Detail an. „Faszinierend!“, bemerkte der Magier. Am liebsten wäre er noch näher herangegangen, um sie besser untersuchen zu können. Doch davor hatte er einfach zu viel Respekt.
    „Rechts oder links?“, fragte Snip nun, wohl wissend, dass keiner von ihnen eine Ahnung hatte, auf welcher Seite sich ein möglicher Durchgang befand. Am Ende hielten sie sich nach links. Dabei hatten sie immer ein skeptisches Auge auf die Mauer gerichtet. Nach den bisherigen Erfahrungen in dieser Welt konnte das gewiss nicht schaden. Keine halbe Stunde später erreichten sie einen schmalen Durchgang. Mehr eine Lücke denn ein Torbogen. Vorsichtig schauten sie sich um. Aber es waren keine Wächter zu sehen. Also schritten sie kurzerhand durch die Lücke und betraten das Areal innerhalb der Mauer. Nun konnten sie auch ungehindert auf die Burg schauen. Majestätisch ragte sie von ihrem kleinen Hügel auf. Die hellgrauen – fast weißen – Mauern leuchteten in dem rötlichen Licht. Zahllose Türme in allen nur erdenklichen Formen wetteiferten

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