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Brennendes Schicksal (German Edition)

Brennendes Schicksal (German Edition)

Titel: Brennendes Schicksal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Hamilton
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fragte er mit dünner Stimme und so leise, als stünde er am Bett einer Toten.
    Laura öffnete langsam und scheinbar unter größter Anstrengung die Augen und versuchte ihn anzulächeln.
    Wieder erschrak der Visconte bis ins Mark. Das Weiß um Lauras Iris herum war von roten, geplatzten Äderchen durchzogen, und das Haar klebte ihr auf der Stirn. Ja, sie ähnelte einer Toten wirklich mehr als einer Lebenden.
    »Was wollt Ihr hier?«, herrschte die Hebamme ihn an. »Wir können Euch wahrlich nicht gebrauchen. Macht, dass Ihr herauskommt. Wir rufen Euch, wenn Ihr Euer Kind sehen dürft.«
    Der Visconte hörte nicht hin. Sein Blick war fest auf Laura gerichtet, und das Herz zog sich bei ihrem Anblick schmerzhaft zusammen. Schließlich nahm ihn Circe da Volterra beim Arm und führte ihn zurück ins Wohnzimmer. Willenlos ließ der Visconte es mit sich geschehen.
    »Ist alles gut gegangen?«, fragte er nach einer kleinen Weile.
    Circe da Volterra betrachtete ihn ernst. Heute war sie wieder so, wie er sie kennen gelernt hatte. Ein graues, schlichtes Kleid verbarg die aufreizenden Formen ihres Körpers. Das Haar war säuberlich unter einer Haube verborgen, die Lippen ohne Schminke.
    »Mutter und Kind leben. Das ist die Hauptsache«, erklärte sie.
    »Was heißt das?«, fragte Angelo. »Ist etwas mit Laura? Oder mit dem Kind?«
    »Das Kind ist gesund und kräftig.«
    »Und Laura? Nun sagt schon, was ist mit ihr?«
    Circe da Volterra verschränkte die Hände vor ihrem Schoß. »Eine Geburt ist eine äußerst schmerzhafte und anstrengende Angelegenheit. Der Körper braucht zuweilen lange, um sich von den Strapazen zu erholen.«
    »Sagt mir, was Laura braucht, und ich werde alles herbeischaffen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Hier im Hause ist sie in den besten Händen. Ich werde mich um sie kümmern und für alles sorgen. Aber sie wird wohl noch eine ganze Weile brauchen, ehe sie das Bett verlassen kann.«
    »Jetzt sagt endlich, was mit ihr ist!«
    Der Visconte, der vor Sorge weder aus noch ein wusste, hatte die Stimme erhoben und schrie Circe da Volterra an. Um ein Haar hätte er sie am Kleid gepackt und die Worte aus ihr herausgeschüttelt.
    » Was ist mit Laura ? «
    »Die Geburt war schwierig. Sie ist gerissen. An ein Beilager ist in den nächsten Monaten nicht zu denken. Sie braucht viel Ruhe und größtmögliche Schonung.«
    Angelo da Matranga atmete erleichtert auf. Sie würde leben und nicht, wie so viele andere, im Kindbett sterben. Er würde alles tun, damit es Laura bald wieder besser ging. Die Hauptsache war wirklich, dass Mutter und Kind lebten.
    »Kann ich zu ihr?«
    Circe erwiderte: »Lasst der Hebamme ein wenig Zeit, um das Kind und die junge Mutter herzurichten. Ich werde Euch holen, wenn es soweit ist.«
    Die halbe Stunde, die er nun noch warten musste, schien endlos zu sein. Dann aber kam Circe wieder, und er durfte endlich, endlich zu Laura.
    Noch immer sah sie ihn aus erschöpften, rot geäderten Augen an. Doch ein glückliches Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie streckte ihm die Hand entgegen und sagte: »Angelo, Liebster, wir haben einen Sohn. Er wird Angelino Gianluigi heißen. Angelino nach seinem Vater und Gianluigi nach dem Vater seiner Mutter.«
    Die Hebamme kam und reichte ihm den rotgesichtigen Knaben, der mit fest zusammengekniffenen Augen und geballten Fäustchen in einem Steckkissen lag.
    Angelo hob das Kindchen an sein Gesicht und drückte mit allergrößter Behutsamkeit einen hauchzarten Kuss auf die warme, weiche Stirn des Neugeborenen. Dann legte er seinen Sohn in Lauras Arm, küsste auch sie. Als seine Lippen ihre Stirn berührten, kam endlich auch sein vor Angst und Sorge zitterndes Herz zur Ruhe.
    »Ich liebe euch«, flüsterte er. »Laura, mein Leben, meine Liebe, mein Licht. Und dich, Angelino, meinen Sohn.«
    »Ich liebe dich auch«, erwiderte Laura. »Jetzt sind wir eine Familie.«
    »Ja, eine Familie, die nichts und niemand auf der Welt trennen kann«, erwiderte Angelo da Matranga.
    Weder er noch Laura sahen, wie Circe da Volterra bei diesen Worten den Mund verzog, als wäre sie ganz und gar anderer Meinung.

Fünfzehntes Kapitel
    Langsam erholte sich Laura von der Schwangerschaft und der Entbindung. Doch sie war so sehr mit ihrer neuen Mutterrolle beschäftigt, dass sie viele Dinge, die sie früher interessiert hatten, gar nicht mehr wahrnahm. Angelino hinten, Angelino vorn, das war alles, was Laura derzeit kümmerte.
    Ja, sie schenkte nicht einmal mehr dem Boten Beachtung, der

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