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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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kleine Bucht interessiert. Aus diesem Winkel wirkte das dunkle Metallgebäude wie die finstere Festung in einem Conan-Film. Austin musterte die Anlage durch sein Fernglas. Dann konzentrierte er sich auf die Wand der Klippe. An der von Zavala beschriebenen Stelle glitzerte etwas Metallenes in der Sonne.
    Das musste die Aufzugschiene sein. Kurt schaute zur breiten Einfahrt der Lagune, wo das Wasser gegen die Felsen brandete, dann erneut zu der Fabrik.
    »Raffiniert«, sagte Austin anerkennend. »Falls du hier draußen eine solch große Produktionsanlage versteckt errichten wolltest, würde das bei Leuten wie unserem Angler nur zu allerlei Gerüchten und Gerede führen. Aber stell sie deutlich sichtbar mitten auf die Anhöhe, lade jeden Tag Besucher zu dir ein, und schon hast du eine unschlagbare Tarnung für dein geheimes Vorhaben.«
    Zavala nahm das Fernglas und betrachtete die gegenüberliegende Klippe. »Was soll der wasserdichte Aufzug?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Austin und schüttelte den Kopf.
    »Ich schätze, mehr gibt es hier nicht zu sehen.«
    In der Hoffnung, rund um das Gebäude oder an der Klippe irgendwelche Anzeichen von Aktivität zu entdecken, warteten sie noch einige Minuten ab, doch außer den zahlreichen Seevögeln regte sich nichts. Dann traten Kurt und Joe den Rückweg an und krochen kurz darauf wieder unter dem Zaun hindurch. Zavala hätte den Angler am liebsten noch nach dem Aufzug oder anderen ungewöhnlichen Vorkommnissen in der Lagune befragt, aber der Mann hatte sich mit dem Geld eilig aus dem Staub gemacht. Sie stiegen in ihren Wagen und fuhren zurück nach Norden.
    Anfangs sprach Austin kaum ein Wort. Aus Erfahrung wusste Zavala, dass sein Partner über einen Plan nachgrübelte und erst dann nähere Einzelheiten kundtun würde, wenn er mit seinen Überlegungen am Ende angelangt war.
    »Führt die NUMA eigentlich immer noch diese Feldversuche vor San Diego durch?«, fragte Kurt kurz hinter Ensenada.
    »Ja, soweit ich weiß. Ursprünglich wollte ich mich im Anschluss an das Rennen mal nach dem Stand der Dinge erkundigen.«
    Austin nickte. Während der weiteren Rückfahrt plauderten sie über belanglose Dinge und wärmten Geschichten über frühere Abenteuer und andere Jugendsünden in Mexiko auf. Die lange Autoschlange am Grenzübergang kam nur im Schneckentempo voran. Um keine weitere Zeit zu verlieren, zeigten sie ihre NUMA-Ausweise vor und wurden sofort durch den Zoll gewunken. In San Diego steuerten sie die Bucht an und parkten in der Nähe eines ausgedehnten städtischen Jachthafens. Dann folgten sie einem langen Pier vorbei an Dutzenden von Segel-und Motorbooten bis zum Ende eines Stegs, der für größere Jachten reserviert war. Dort lag ein breites, gedrungenes Schiff von etwa sechsundzwanzig Metern Länge. Auf dem grünlichblauen Rumpf stand in großen weißen Buchstaben »NUMA«
    geschrieben.
    Sie betraten die Gangway und fragten einen der auf Deck beschäftigten Matrosen, ob der Kapitän an Bord sei. Er führte die beiden Besucher zur Brücke, wo ein schlanker, olivhäutiger Mann über einige Seekarten gebeugt stand. Jim Contos galt als einer der besten Skipper der NUMA. Er stammte aus Tarpon Springs, war Sohn eines Schwammtauchers und fuhr seit frühester Jugend zur See.
    »Kurt. Joe«, begrüßte er sie mit breitem Grinsen. »Was für eine angenehme Überraschung! Ich habe gehört, dass ihr in der Gegend seid, aber ich hätte nie gedacht, dass ihr die
Sea Robin
mit eurem Besuch beehren würdet. Was habt ihr vor?« Er sah Zavala an. »Was
du
vorhast, kann ich mir lebhaft vorstellen.«
    Zavalas Mund verzog sich zu seinem typischen Lächeln.
    »Kurt und ich waren gestern bei dem Offshore-Rennen dabei.«
    Contos runzelte die Stirn. »Ich hab das von eurem Boot gehört. Tut mir wirklich Leid.«
    »Danke«, sagte Austin. »Demnach weißt du auch bereits von den toten Grauwalen.«
    »Ja… eine sehr merkwürdige Geschichte. Wisst ihr, woran sie gestorben sind?«
    »Mit deiner Hilfe könnten wir es vielleicht herausfinden.«
    »Klar, was kann ich für euch tun?«
    »Wir würden uns die
Sea Robin
und das U-Boot gern mal ausleihen, um damit südlich der Grenze eine kleine Tauchfahrt zu unternehmen.«
    Contos lachte. »Ein kleinerer Gefallen ist euch wohl nicht eingefallen, was?« Er dachte kurz nach und zuckte dann die Achseln. »Wieso nicht? Wir sind mit unserer Testreihe so gut wie fertig. Falls es euch gelingt, eine mündliche Freigabe für das Eindringen in mexikanische Gewässer

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