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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Exemplar war blank geputzt und hatte weder Beulen noch Kratzer.
    »Dieser Zylinder ist identisch mit dem, den Sie uns vorgelegt haben.« Miller nahm nun auch Austins Bauteil aus dem Karton.
    »Wir haben die Übereinstimmung anhand der Seriennummer feststellen können. Das erste Exemplar stammt aus einer Maschine, die ausgemustert und in ihre Einzelteile zerlegt wurde.
    Deshalb befindet es sich auch noch in so gutem Zustand.«
    Er reichte den Zylinder an Kurt weiter, der ihn prüfend betrachtete. Auch dieses Exemplar bestand aus leichtem Aluminium und wog nur wenige Pfund.
    »Welchen Zweck hat dieses Teil erfüllt?«
    »Es war ein wasser- und luftdichter Lagerbehälter. Dieser hier ist praktisch wie neu, weil das Flugzeug nie in den aktiven Dienst gestellt wurde. Es ließ sich leider nicht mehr feststellen, was genau im Innern Ihres Zylinders aufbewahrt worden ist, denn durch ein kleines Leck war Salzwasser eingedrungen und hatte den Inhalt verunreinigt, sofern es überhaupt einen gab.
    Immerhin wissen wir, aus welchem Flugzeugtyp diese Dinger stammen.«
    »Jede Einzelheit könnte sich als hilfreich erweisen.«
    Miller nickte. »Haben Sie schon mal von den Northrop Deltaflüglern gehört?«
    »Ja, sicher. Ich habe Fotos davon gesehen. Es waren die ersten Flugzeuge dieser Art.«
    »Jack Northrop war seiner Zeit weit voraus. Sehen Sie sich nur die heutigen Tarnkappenbomber und -jäger an, dann wissen Sie, was für einen guten Riecher er gehabt hat.«
    »Was hat ein Deltaflügler mit diesen Zylindern zu tun?«
    »Die beiden Dinger stammen aus solchen Maschinen. Verzeihen Sie meine Neugier, aber woher haben Sie Ihr Exemplar?«
    »Es wurde vor der Küste der Baja California aus dem Wasser gefischt.«
    »Hmmm. Das lässt unser Phantomflugzeug nur noch rätselhafter erscheinen.«
    »Phantomflugzeug?«
    Miller legte die beiden Zylinder nebeneinander auf das Regal.
    »
Unser
Exemplar war Bestandteil einer Maschine, die nach dem Krieg verschrottet werden sollte. Mit Hilfe der Seriennummer können wir seine Existenz bis zurück zum Montageband verfolgen.« Er deutete auf den verbeulten Behälter. »Die Nummer auf diesem Teil passt zu keinem der Flugzeuge in unserer Kartei. Es stammt von einer Maschine, die nie existiert hat.«
    »Wie kann das sein? Ein Fehler?«
    »Möglich, aber unwahrscheinlich. Falls ich raten sollte, würde ich vermuten, dass die Regierung ein Flugzeug bestellt hat, von dem niemand wissen durfte.«
    »Können Sie mir etwas mehr über den Flugzeugtyp verraten?«
    Behutsam legte Miller die beiden Zylinder in den Karton zurück und erneuerte das Klebeband. »Kommen Sie mit.«
    Haus Zwanzig war zum Bersten mit Flugzeugen, Bomben und Flugzeugteilen gefüllt. Miller und Austin blieben vor einer seltsam geformten, einsitzigen Maschine stehen, die im Wesentlichen aus einer breiten, nach hinten gebogenen Tragfläche bestand. An der hinteren Kante waren zwei rückwärts weisende Propeller angebracht.
    »Das ist die N-I-M, Jack Northrops erstes Projekt. Er wollte beweisen, dass ein Deltaflügler auch ohne solch aerodynamisch hinderliche Bauteile wie Motorengehäuse oder Leitwerke auskommen konnte.«
    Austin ging um das Flugzeug herum. »Das Ding sieht aus wie ein überdimensionaler Bumerang.«
    »Northrop hat diese Maschine auf den Namen Jeep getauft. Er baute sie 1940, eigentlich nur als Prototyp. Während der Tests traten eine Reihe von Problemen zutage, aber die Ergebnisse waren dennoch viel versprechend genug, dass Northrop die Air Force vom Bau des B-35-Bombers überzeugen konnte.«
    »Interessant, aber in welchem Zusammenhang steht das alles zu den Zylindern?«
    »Northrop hat dieses Modell benutzt, um General Hap Arnold zur Finanzierung größerer Deltaflügler zu bewegen, bis hin zur Größe eines Bombers. Nach dem Krieg wurde die B-49-Serie geboren, indem man an einigen der Deltaflügler vom Typ 6-35 die großen Propellermotoren gegen Düsentriebwerke austauschte. Diese Maschine brach alle bis dahin verzeichneten Geschwindigkeits- und Reichweitenrekorde. Sie verfügte über acht Strahltriebwerke und damit über eine Reisegeschwindigkeit von sechshundertfünfzig Kilometern pro Stunde bei einer Flughöhe von rund Zwölftausend Metern. Wenngleich es in der Testphase zu einem Absturz kam, bestellte die Air Force dreißig Exemplare mit unterschiedlichen Fahrgast- und Transportzellen.
    Die Piloten mochten das Flugzeug. Die Handhabung, so hieß es, glich eher der einer Kampfmaschine als der eines schwerfälligen

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