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Bretonische Brandung

Bretonische Brandung

Titel: Bretonische Brandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Luc Bannalec
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essen. Und er brauchte einen café.
    »Ich hole mir nur ein Sandwich. – Riwal?«
    »Ja, Monsieur le Commissaire?«
    »Wissen Sie, dass es hier von Delphinen nur so wimmelt? Wir haben eben welche gesehen.«
    Dupin hatte nicht vorgehabt, davon zu erzählen. Und vor allem nicht so aufgeregt.
    »Ja, sie mögen die Glénan. Soll ich Ihnen das Sandwich holen, Chef?«
    »Nicht nötig. Ich gehe selbst. Vielleicht sehe ich Solenn Nuz.«
    Dupin ging ein paar Schritte Richtung Bar, drehte sich um und kam noch einmal zurück. Riwal war bereits aufgestanden.
    »Riwal, Le Menns Verschwinden behalten wir erst einmal für uns, solange es geht.«
    »Gut. Wenn ich etwas Neues habe, melde ich mich sofort.«
    Die Bar war leer. Alle Gäste saßen draußen in der prächtigen Sonne. Die ältere Tochter, Louann, war hinter der Theke mit ein paar Gläsern beschäftigt und lächelte, als Dupin eintrat.
    »Meine Mutter ist nicht da.«
    Dupin war jedes Mal aufs Neue verblüfft – und fast erschrocken –, wie groß die Ähnlichkeit der drei Frauen war.
    »Einen café und ein Sandwich, bitte.«
    »Käse, Schinken? Oder Rillettes? Wir haben: Makrelen-, Krebs-, Seespinnen- und Jakobsmuschel-Rillettes.«
    »Jakobsmuschel.«
    »Gern.«
    »Den café zuerst.«
    Sie lächelte wieder und machte sich an die Arbeit. In das wundervolle Zischen der Kaffeemaschine hinein klingelte Dupins Handy. Es war Goulch.
    »Wir haben das Boot geborgen, Monsieur le Commissaire. Es war einfacher als gedacht. Es liegt jetzt in einem der Trockendocks in Concarneau«, Goulchs Stimme schraubte sich ein wenig in die Höhe: »Der Bénéteau wurden eine Reihe teurer Spezialtechnologien eingebaut, ein kleines Hightecharsenal – ein Sonar, das weit über gewöhnliche Sonare hinausgeht, ein Detektor für Metalle im Meeresboden und eine Laser-Unterwasserkamera.«
    Dupin fuhr zusammen.
    »Was?«
    Er war sich sicher, zu wissen, was das bedeutete, aber es erwischte ihn jetzt irgendwie auf dem falschen Fuß.
    »Einen Augenblick.«
    Dupin verließ die Bar und ging zu dem Tisch zurück, an dem sie eben noch gesessen hatten. Riwal war bereits verschwunden.
    »Sie denken, es war für eine Schatzsuche ausgerüstet?«
    »Es sind zweifellos Spezialausrüstungen für die Untersuchung des Meeresbodens – nicht nur der unmittelbaren Oberfläche des Bodens, die Schallwellen dieses Sonars durchdringen sogar zwei, drei Meter dicke Sandschichten. Es sind teure Geräte. Professionelle Qualität.«
    »Sonst noch was?«
    »Was meinen Sie?«
    »Auf dem Boot. Sonstige Hinweise, Auffälligkeiten?«
    »Bisher nicht. Natürlich ist alles nass, auch in den Stauräumen.«
    »Karten, Kartenmaterial?«
    »Das funktioniert alles mit digitalen Karten. Das Navigieren«, Goulch unterbrach sich, »Sie meinen Karten, auf denen bestimmte Stellen im Meer markiert sein könnten?«
    »Ja.«
    »Haben wir bisher nicht gefunden. Es sind sicher auch viele Dinge verloren gegangen, beim Unfall aus dem Boot herausgespült worden. Während des heftigen Sturms und der Stunden auf dem Meeresboden.«
    »Verfügen solche Boote eigentlich über eine Blackbox? Haben wir eine Chance zu sehen, wo sie am Wochenende unterwegs waren? Bevor sie auf die Glénan kamen?«
    »Nur größere Schiffe. – Was wir tun können, obwohl das keine große Aussicht auf Erfolg hat: Wir funken über Notfallfrequenzen alle an, die hier in der Gegend auf See sind, und fragen, ob jemand am Wochenende die Bénéteau gesehen hat. Die Anfrage geben wir außerdem an alle Zeitungen und Radiostationen.«
    »Tun Sie das, Goulch.«
    Louann Nuz erschien in der Tür des Quatre Vents, kam mit dem Sandwich und dem café auf ihn zu, stellte alles zügig vor ihm ab und verschwand wieder.
    »Wir melden uns, wenn es etwas Neues gibt.«
    »Gut.«
    Dupin legte auf.
    Er war sich noch nicht sicher, was er mit dieser neuen Information anfangen sollte. Er fühlte sich wie in einem Abenteuerroman. Wie in einem Tim-und-Struppi -Comic, die er immer las, wenn er nicht einschlafen konnte, er liebte Tim und Struppi. Ging es bei diesem kaltblütigen Dreifachmord eventuell wirklich um einen Schatz? Ein altes gesunkenes Schiff mit Gold, Silber und Edelsteinen an Bord? Waren die drei einem Schatz auf der Spur gewesen, und jemand hatte davon erfahren? Oder umgekehrt: Hatten die drei jemandem einen Schatz abspenstig machen wollen? So fantastisch es klang – was eben in der Bretagne ohnehin nicht viel hieß –, so realistisch schien es Dupin in diesem Moment.
    Er stand abrupt auf, fuhr

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