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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Gewölbe des nachtschwarzen Himmels. Aber nein, bestimmt nicht; sein Sturz hatte ihn verwundet, und so schnell konnte er sich derartigen Anstrengungen nicht unterziehen. Es musste einen anderen Weg herein geben, den ich noch nicht kannte.
    Ich scherte mich nicht um die Fledermäuse, die sich in ganzen Wellen auf mich stürzten, mir jedoch nicht so nahe kamen, dass sie mich verletzen oder ernsthaft behindern konnten, ging zur Außenmauer und schaute hinab. Ich weiß nicht, was mich dazu verführte, denn ein bloßer Mann war nicht in der Lage, eine senkrechte Mauer wie diese emporzuklettern. Welch ein Narr ich war: Der Ferenczy war alles andere als ein bloßer Mann!
    Und da war er. Eng an die Wand gedrückt, arbeitete er sich quälend langsam, wie eine riesige Eidechse, die Mauer empor. Ja, wie eine Eidechse! Seine Hände und Füße waren tellergroß, und wo er sie gegen die Mauer klatschte, saugten sie sich fest! Bis ins Mark erschüttert, blickte ich angestrengt hinunter. Er hatte mich noch nicht entdeckt. Er stöhnte leise, und seine mächtige runde Hand verursachte ein schmatzendes Geräusch, als sie sich von der Mauer löste und nach oben griff. Seine Finger waren lang wie Dolche und wiesen Schwimmhäute auf! Hände wie diese konnten einem Mann das Fleisch von den Knochen reißen, als rupften sie ein Huhn!
    Ich blickte mich wild um. Die blubbernden Ölkessel standen an den Mauerenden, wo sich die Türme aus dem großen Saalbau erhoben. Zu Recht, denn wer konnte sich schon vorstellen, dass ein Mann unter den vorstehenden Zinnen heraufklettern mochte, nichts als den Abgrund und damit den sicheren Tod unter sich?
    Ich hastete zum nächsten Kessel und legte meine Hände auf dessen Rand. Schmerz durchzuckte mich! Das Metall war heiß wie die Hölle!
    Ich nahm meinen Schwertgürtel ab und führte ihn durch das Metallgestell, in dem der Kessel zum Kippen bereithing, zog dann Gestell und Kessel hinüber zu der Stelle, wo ich eben noch gestanden hatte. Öl schwappte über und tränkte meinen Stiefel. Ein Fuß des Gestells brach durch eine morsche Planke, und ich musste innehalten, um ihn wieder zu befreien. Die gesamte Gerätschaft ruckte und bebte, weil der Boden so uneben war, und ich wusste, dass Faethor die Geräusche hörte und vermutlich erriet, was ich vorhatte. Doch endlich hatte ich den Kessel am rechten Platz stehen, genau über dem Fleck, an dem ich ihn erspäht hatte.
    Ich blickte furchtsam über die Brustwehr, und eine mächtige grabschende Pfote griff über den Rand hoch, verfehlte mein Gesicht nur um Handbreite, klatschte herab und packte den Mauerrand!
    Wie ich vor Angst wimmerte! Doch ich sprang zu dem so mühsam herangeschleppten Apparat, zerrte heftig am Hebel und sah, wie sich der Kessel zur Außenmauer hin neigte. Öl spritzte heraus und rann die Seite des Kessels herab. Ich berührte aus Versehen die heiße Kohlepfanne und mein Stiefel fing zu brennen an.
    Das Gesicht des Ferenczy hob sich über den Mauerrand. In seinen Augen spiegelten sich die züngelnden Flammen. Seine Zähne, mittlerweile wieder vollständig, schimmerten wie weiße Knochendolche vor dem klaffenden Schlund, während diese zuckende Karikatur einer Zunge über sie hinwegleckte.
    Mit einem Schrei riss ich am Hebel. Der Kessel kippte, und ein Ozean brennenden Öls ergoss sich auf ihn.
    »NEIN!«, krächzte er mit einer Stimme, die klang wie eine gesprungene Glocke. »NEIN-NEIN-NEEEIIIIIN!«
    Das blau und gelb lodernde Ölfeuer kannte keine Gnade. Es schwappte über ihn hinweg und entzündete ihn wie eine Fackel. Er zog seine saugenden Hände von der Mauer und griff nach mir, doch ich duckte mich weg und war außerhalb seiner Reichweite. Er schrie auf und warf sich von der Mauer fort ins Leere.
    Ich sah zu, wie der Feuerball in die Dunkelheit stürzte und sie taghell erleuchtete, und die ganze Zeit über riss der Schrei des Ferenczy nicht ab. Seine unzähligen Fledermaushelfer flatterten zu ihm hin, warfen ihre kleinen weichen Körper gegen seinen, um die Flammen zu ersticken, aber der reißende Luftstrom besiegte ihre Bemühungen. Wie eine Fackel stürzte er hinab, und sein Schrei hallte zu mir empor wie eine rostige Klinge, die an meinen Nerven sägte. Auch lodernd versuchte er noch, seine Fluggestalt wiederzugewinnen, und erneut hörte ich dieses reißende und knatternde Geräusch. Ach, welch süße Schmerzen ihm das bereiten musste, wenn seine knusprig gebratene Haut riss, statt sich zu spannen, und wenn das brennende Öl in diese

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