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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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eigenen Sicherheit, während sich ein Fremder im Haus befand? Das schien mehr als unwahrscheinlich!
    Zu meiner Sicherheit?
    Ein Auge blickte mich von drinnen an. Ich vernahm, wie jemand nach Luft schnappte, und dann wurde die Hand zurückgezogen. Ohne weiter abzuwarten, drehte ich den Schlüssel vollends um und stieß die Tür mit dem Fuß auf.
    Ja, es waren zwei. Und sie waren bestimmt einmal gut aussehende Frauen gewesen.
    »Wer … wer seid Ihr?« Eine von ihnen näherte sich mir mit einem eigenartigen leichten Lächeln. »Faethor sagte nichts davon, dass jemand …« Sie kam näher und musterte mich offenbar fasziniert. Ich erwiderte ihren Blick. Sie war abgemagert wie ein Gespenst, doch in ihren tief eingesunkenen Augen loderte ein Feuer …
    Ich sah mich in dem Zimmer um. Ein Teppich von einheimischer Webart bedeckte den Boden. Alte mottenzerfressene Wandbehänge hingen an allen Wänden. Mehrere Liegen standen um einen Tisch herum. Es gab jedoch kein Fenster und kein anderes Licht als den gelben Schein von einem silbernen Kandelaber auf dem Tisch. Das Zimmer war dürftig eingerichtet, mit den anderen Räumen in der Burg verglichen, wirkte es jedoch geradezu üppig. Und verströmte ein Gefühl der Sicherheit.
    Die andere Frau lag in aufreizender Haltung auf einem Diwan. Sie blickte mich hitzig an, doch ich ignorierte sie. Die Erste glitt noch näher zu mir heran. Ich raffte mich auf und hielt sie mir mit der Spitze meines Schwertes vom Leib. »Rührt Euch nicht, verehrte Dame, oder ich spieße Euch augenblicklich auf!«
    Sofort wurde sie wild, starrte mich wütend an, zischte böse und entblößte dabei nadelspitze Zähne. Nun erhob sich die zweite Frau mit katzenhaften Bewegungen von ihrem Diwan. Sie standen mir drohend gegenüber, doch beide hüteten sich, meinem Schwert zu nahe zu kommen.
    Dann sprach die Erste wieder, und ihre Stimme war hart und kalt wie Eis: »Was ist mit Faethor? Wo ist er?«
    »Euer Herr und Meister?« Ich schob mich rückwärts aus der Tür. Offensichtlich waren die beiden Vampire. »Er ist weg. Ihr habt jetzt einen neuen Herrn – mich!«
    Ohne Vorwarnung ging die Erste auf mich los. Ich ließ sie kommen und schlug ihr dann den Knauf meines Schwerts gegen die Schläfe. Sie brach in meinen Armen zusammen, und ich schleuderte sie hinter mich nach draußen. Dann stieß ich die Tür zu, bevor die andere heran war. Geschwind legte ich Balken und Riegel vor, schloss ab und steckte den Schlüssel ein. Drinnen zischte und wütete die Vampirfrau. Ich nahm ihre betäubte Schwester auf die Arme, trug sie zum Kerker und warf sie in die Zelle.
    Ehrig kroch heran. Irgendwie hatte er es fertiggebracht, die Schnur um seinen Hals zu lösen. Die Haut dort war nun weiß und dick geschwollen und sah aus, als hätte ein Messer sie rundum aufgeschnitten. Sein Hinterkopf war ebenfalls eigenartig verformt, wie der einer Missgeburt. Er konnte kaum sprechen, und sein Verhalten wirkte kindisch wie das eines Idioten. Vielleicht hatte ich sein Gehirn beschädigt, und der Vampir in ihm war noch nicht in der Lage gewesen, den Schaden zu beheben.
    »Thibor!«, krächzte er überrascht. »Thibor, mein Freund! Der Ferenczy – hast du ihn getötet?«
    »Verräterischer Hund!« Ich trat nach ihm. »Hier, vergnüge dich damit!«
    Er stürzte sich auf die Frau, die stöhnend am Boden lag. »Du hast mir verziehen!«, rief er glücklich.
    »Nicht jetzt und auch in Zukunft nicht!«, antwortete ich. »Ich lasse sie hier, weil sie überzählig ist. Genieße sie, solange du noch kannst.« Als ich die Tür von außen verbarrikadierte, riss er sich – und ihr – bereits die schmutzigen Kleider vom Leib.
    Während ich jetzt die Wendeltreppe wieder erklomm, hörte ich erneut die Wölfe heulen. In ihren Stimmen schwang ein gewisser Triumph mit. Was war geschehen?
    Wie ein Verrückter rannte ich durch die Burg. Das massive Tor am Fuß des Turms war gesichert, und die Brücke hatte ich verbrannt – wo würde Faethor es nun versuchen? Ich eilte hinaus zu den Zinnen – gerade noch rechtzeitig!
    In der Luft über der Burg schwärmten unzählige winzige Fledermäuse durcheinander. Ich sah, wie sie sich vor dem Mond abzeichneten; Myriaden von ihnen, und ihre Stimmen klangen schrill und durchdringend. Würde der Ferenczy auf diese Art angreifen: wie eine riesige Fledermaus, eine fleischige Decke, die sich aus dem Himmel und der Nacht herabsenkte und mich erdrückte? Ich zog mich unwillkürlich zurück und blickte furchtsam hinauf in das

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