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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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bedeutet auch Stagnation. Nichts Neues kommt von außen herein.«
    Kyle nickte und dachte: Und auf einiges Altes könnten wir alle gern verzichten!
    Es war eine anstrengende Nacht für Brenda Keogh gewesen.
    Nachdem Harry jr. seine kleine Nachtmahlzeit zu sich genommen hatte, wollte er absolut nicht mehr einschlafen. Er war nicht quengelig, blieb aber wach.
    Eine Stunde lang schaukelte sie ihn, wiegte ihn in ihren Armen und sang ihm Schlaflieder vor, dann war sie so müde, dass sie das Baby zurücklegte und ins Bett ging.
    Aber pünktlich um sechs Uhr morgens meldete er sich wieder, damit sie die Windeln wechselte und ihn wieder fütterte. Und aus der Art, wie er sein kleines Gesicht verzog und die Fäuste ballte, merkte sie, dass er sehr müde war. Natürlich – er war praktisch die ganze Nacht wach gewesen, wenn auch Brenda den Grund dafür nicht kannte. Doch er war so ein gutmütiger kleiner Spatz: Er hatte nicht geweint und geschrien, bis er schließlich hungrig war, hatte einfach nur dagelegen und sich mit etwas beschäftigt, das Brenda nicht kannte.
    Selbst jetzt wollte er offenbar mit aller Macht wach bleiben, aber an seinem Gähnen erkannte seine Mutter, dass er das nicht mehr lange durchhalten würde. In einer Stunde würde der neue Tag heraufdämmern, und Harry würde schlafen. Die Welt musste eben warten. Ganz gleich, wie schnell der Verstand reift – der Körper verlangt seinen Tribut.
    Als sein kleiner Sohn endlich einschlief, fühlte sich Harry senior wie befreit. Ein seltsamer Gedanke kam ihm, ein Gedanke, wie er ihm während seiner gesamten, ebenfalls seltsamen Existenz noch nie gekommen war: Er saugt mich aus! Dieser kleine Lump zehrt an meinem Verstand, an meinen Erfahrungen! Er schnüffelt in meinen Erlebnissen herum, weil ich eine Menge zu bieten habe, aber ich kann ihn nicht berühren, weil nichts da drinnen ist in dem kleinen Hirn – noch nicht!
    Er schob den Gedanken von sich. Nun, da ihn Harry jr. freigelassen hatte, musste er einiges unternehmen. Es gab Menschen – tote Menschen –, mit denen er reden sollte. Er wusste vieles, was ganz sicher niemand anders wissen konnte. Beispielsweise war ihm klar, dass die Toten eine andere Sphäre bewohnen und dass sie dort fortfahren, all das zu tun, was sie im Leben getan hatten.
    Die toten Schriftsteller schreiben Meisterwerke, die sie niemals veröffentlichen können, jede Zeile perfekt verfasst, jeder Abschnitt wieder und wieder überarbeitet, jede Erzählung ein Juwel. Wo die Zeit kein Problem darstellt und keine Ablieferungstermine gesetzt sind, kann man die Bücher so schreiben, wie es richtig ist. Die Architekten entwerfen in Gedanken ihre Städte, wunderschöne luftige Bauwerke auf fantastischen Welten, überspannen damit Ozeane und Kontinente, und jeder Stein, jeder Turm, jede Hochstraße ist perfekt positioniert; alles ist stimmig bis ins letzte Detail. Die Mathematiker erforschen weiterhin die Formeln des Universums und reduzieren die Gesamtheit aller Dinge zu Symbolen, die sie niemals zu Papier bringen können.
    Und die großen Denker denken weiterhin ihre großen Gedanken, und diese wiegen viel schwerer als alle aus ihrem einstigen Leben.
    So hatte es sich jedenfalls immer in der Dimension der Toten abgespielt. Bis Harry Keogh, der Necroscope, gekommen war.
    Die Toten hatten Harry sofort ins Herz geschlossen; er hatte ihrer Existenz eine neue Bedeutung verliehen. Vor Harrys Ankunft hatte jeder von ihnen eine Welt bewohnt, die nur aus den eigenen flüchtigen Gedanken bestand, ohne jeden Kontakt mit den anderen. Sie waren wie Häuser ohne Fenster und Türen und ohne Telefon gewesen. Aber Harry hatte eine Verbindung zwischen ihnen ermöglicht. Für die Lebenden hatte sich nichts geändert; sie waren sich der Toten nicht bewusst. Doch für die Toten war alles anders geworden.
    Möbius war einer von ihnen, Mathematiker und Philosoph, und er hatte Harry gezeigt, wie er das von ihm entdeckte Möbius-Kontinuum nutzen konnte. Er hatte es gern getan, denn wie die meisten der Toten hatte er Harry schon nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen. Und das Möbius-Kontinuum hatte Harry die Möglichkeit eröffnet, Zeiten und Orte und Gedanken zu besuchen, die in der Menschheitsgeschichte bisher unerreichbar gewesen waren.
    Nun wusste Harry von einem Mann, der während seines Lebens wie besessen alles gesammelt hatte, was an Mythen und Legenden und Bräuchen in Bezug auf Vampire bekannt war. Er hieß Ladislau Giresci. Harry fragte sich, wie es ihm jetzt

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