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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Wiese neben einer halb verfallenen Mauerruine. Pferde standen auf der Wiese, doch sie konnten ihn natürlich nicht sehen. Die Tiere schliefen; ihre Flanken bebten manchmal, und auf ihren Fellen glänzten Tautropfen. Wie Dampfstrahlen drang die warme Luft aus ihren Nüstern. In einiger Entfernung erloschen gerade die letzten Lampen in einer kleinen Stadt, als sich die Sonne zögernd über den Horizont im Osten heraufschob.
    »Wo befinde ich mich?«, fragte Harry die Syzestu-Brüder.
    Dieser Ort heißt Cluj, sagte Jahn, der Ältere. Das ist einfach nur eine Wiese, kein richtiger Friedhof. Wir waren im Gefängnis – politische Häftlinge – und wir flohen. Bewaffnete verfolgten uns, und hier erwischten sie uns dann, als wir gerade über die Mauer klettern wollten. Nun sage uns, Harry Keogh, wie wir dir behilflich sein können!
    »Cluj?«, fragte Harry ein bisschen enttäuscht. »Ich glaube, ich muss nach Süden oder mehr nach Osten sogar – über die Berge.«
    Das ist kein Problem! Dmitri, der jüngere der Brüder, war aufgeregt. Unsere Eltern liegen Seite an Seite auf dem Hauptfriedhof von Pitesti. Wir haben erst vor ganz kurzer Zeit mit ihnen gesprochen!
    So ist es, erklang eine neue, strengere Stimme aus einiger Entfernung. Du bist uns herzlich willkommen, Harry, falls du den Weg zu uns finden kannst.
    Harry verabschiedete sich überhastet von den Brüdern und trat wieder ins Möbius-Kontinuum ein.
    Kurze Zeit später befand er sich auf dem vom Morgennebel verschleierten Hauptfriedhof von Pitesti.
    Wen suchst du denn?, fragte Franz Syzestu.
    »Er heißt Ladislau Giresci«, sagte Harry. »Alles, was ich weiß, ist, dass er vor relativ kurzer Zeit in seinem Haus in der Nähe einer Stadt namens Titu starb.«
    Titu?, wiederholte Anna Syzestu. Na, das ist doch bloß fünfzig Kilometer oder so von hier entfernt! Und außerdem haben wir Freunde, die dort beerdigt sind. Sie war offensichtlich stolz darauf, dem Necroscopen behilflich zu sein. Greta, hörst du mich?
    Aber sicher!, erklang eine neue Stimme, die ein wenig boshaft und scharf auf Harry wirkte. Und ich habe den richtigen Mann gleich nebenan!
    Siehst du?, sagte Anna Syzestu im besten Ich-habe-es-dir-doch-gleich-gesagt-Tonfall. Wenn du jemanden in Titu suchst, frage einfach Greta Mirnosti. Sie kennt alle!
    Harry Keogh? Nun drängte sich eine männliche Stimme vor. Ich bin Ladislau Giresci. Möchtest du näher kommen, oder reicht es auch so?
    »Bin schon auf dem Weg!«, rief Harry. Er bedankte sich bei den Syzestus und glitt durch das nächste Raum-Zeit-Tor hinüber zu Girescis Ruhestätte in Titu. Endlich befand er sich beim Vampirexperten selbst und fragte respektvoll: »Sir, ich bin der Überzeugung, dass Sie mir helfen können. Würden Sie das tun?«
    Junger Mann, sagte Giresci, falls mich nicht alles täuscht, weiß ich, warum du hier bist. Als mich das letzte Mal jemand besuchte und über Vampire ausfragte, hat es mich das Leben gekostet! Wenn es jedoch eine Möglichkeit gibt, dir zu helfen, Harry Keogh, werde ich das nur zu gern tun!
    »Es war Boris Dragosani, der Sie besucht hat, nicht wahr?«, fragte Harry.
    Harry fühlte, wie der andere schauderte. Giresci besaß zwar keinen Körper mehr, doch die Erwähnung dieses Namens erschreckte ihn immer noch.
    In der Tat, antwortete Giresci nach leichtem Zögern. Dragosani. Als ich ihn kennenlernte, ahnte ich das nicht, aber er war bereits einer von ihnen. Oder so gut wie … Es war ihm selbst nicht bewusst, jedenfalls nicht ganz, doch das Böse steckte in ihm.
    »Er schickte Max Batu, damit er Sie mit dem bösen Blick tötete.«
    Ja, denn zu der Zeit war mir klar geworden, was er war. Das ist die Sache, die ein Vampir am meisten fürchtet: dass Menschen ihn als das erkennen, was er ist. Jeder, der ihn im Verdacht hat, muss sterben. Also tötete der kleine Mongole mich und stahl meine Armbrust.
    »Die war für Dragosani bestimmt. Er benutzte sie, um drüben in den Kreuzhügeln Thibor zu töten.«
    Dann diente sie wenigstens einem guten Zweck! Ah, aber wenn du Thibor erwähnst, sprichst du von einem wirklich großen Vampir!, sagte Giresci. Hätte Dragosani mit all seinem Potenzial zum Bösen so lange wie dieser gelebt – ob lebend oder untot –, hätte die Welt an einer unheilbaren Krankheit gelitten!
    »Es tut mir leid«, sagte Harry ohne Bedauern in der Stimme, »aber ich kann an solchen Ungeheuern nichts Bewundernswertes finden. Und außerdem gab es jemanden, der noch größer war als Thibor, der vor ihm kam

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