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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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besetzt waren, und die kämpften nur, solange Aussicht auf einen Sieg bestand, und wenn die Bezahlung stimmte. Auch fränkische Truppen kämpften dort, natürlich hin- und hergerissen von ihren Gefühlen angesichts der Tatsache, dass sie gegen ihre eigenen Landsleute fochten. Die Varangische Garde, eine Kompanie, die sich aus Dänen und Engländern zusammensetzte, kannte ihren Kaiser Alexius III. als Thronräuber, der weder als Soldat noch als Staatsmann irgendwelche herausragenden Fähigkeiten besaß. Unsere Arbeit kann man deshalb eher mit der eines Fleischhauers vergleichen. Diejenigen, die nicht gleich sterben wollten, flohen. Sie hatten keine andere Wahl. Nach wenigen Stunden saßen der Doge und die adligen Anführer der Franken bereits im Großen Kaiserpalast.
    Von dort aus gaben sie ihre Befehle. Den kampf- und beutelüsternen Kreuzfahrern wurde mitgeteilt, dass Konstantinopel ihnen gehöre und dass sie drei Tage Zeit zum Plündern hätten. Sie waren die Sieger, also konnten sie kein Verbrechen begehen. Sie konnten mit der Hauptstadt, ihren Bewohnern und deren Besitztümern anstellen, was sie wollten. Kannst du dir vorstellen, wie es dort zuging?
    Neunhundert Jahre lang war Konstantinopel der Mittelpunkt der christlichen Kultur gewesen, und nun wurde innerhalb von drei Tagen ein Höllenpfuhl daraus! Die Venezianer, die große Kunst stets bewunderten, schleppten griechische Meisterwerke und andere Kunstgegenstände tonnenweise weg, und außerdem Schätze aus kostbaren Metallen, sodass alles zusammen fast ihre Schiffe zum Sinken brachte. Jedoch die Franken, die Flamen und viele andere Söldner unter den Kreuzfahrern wollten genau wie ich und die Meinen einfach nur zerstören. Und wie wir zerstörten!
    Wie wertvoll ein Gegenstand sein mochte, war er zu sperrig oder schwer, um weggeschleift oder weggetragen zu werden, wurde er auf der Stelle zertrümmert. Wir wurden in unserer Gier beflügelt, wenn wir die reich bestückten Weinkeller betraten. In unserer Zerstörungswut hielten wir nur inne, um zu trinken, zu vergewaltigen oder zu morden. Nichts und niemand wurde verschont. Keine Jungfrau, die in diesem Zustand verblieben wäre, und nur wenige davon blieben überhaupt am Leben. War eine Frau zu alt, um mit unserem Fleisch aufgespießt zu werden, wurde sie eben mit dem Schwert aufgespießt, und zu jung war ohnehin keine. Nonnenklöster wurden ausgeplündert und die Nonnen als Huren benutzt …
    Männern, die nicht geflohen, sondern geblieben waren, um ihre Häuser und Familien zu schützen, schlitzten wir die Bäuche auf und ließen sie neben ihren dampfenden Innereien auf den Straßen liegen. Die Gärten und Plätze der Stadt füllten sich mit den Leichen der Einwohner – vor allem denen von Frauen und Kindern.
    Und ich, Faethor Ferenczy, den Franken als der Schwarze oder auch der Schwarze Grigor bekannt, der ungarische Teufel, ich befand mich immer im dichtesten Getümmel. Wo die Verwüstungen am fürchterlichsten waren. Drei Tage lang befriedigte ich all meine Lüste und konnte nicht genug bekommen.
    Ich war dessen nicht gewahr, aber das Ende – nicht mein Ende, doch das Ende meines Ruhms, der Macht, der schrecklichen Berühmtheit – drohte bereits. Denn ich hatte die Grundregel der Wamphyri vergessen: Zeige nie zu deutlich, wie du dich von den anderen unterscheidest! Sei stark, aber nicht überwältigend stark. Zeige deine Lust, werde aber nicht zum unersättlichen Satyr. Und vor allem: Tue nichts, was Gleichgestellten oder jenen, die so viel Macht besitzen, um sich als deine Vorgesetzten zu fühlen, Angst vor dir einjagt!
    Doch ich war von Griechischem Feuer verbrannt worden, und es hatte mich lediglich in Wut versetzt!
    Und was meine Lust betraf: Für jeden Mann, den ich getötet, hatte ich eine Frau hergenommen, einmal sogar dreißig innerhalb eines Tages und einer Nacht!
    Meine Szgany betrachteten mich als einen Gott – oder einen Teufel. Und schließlich, nun, schließlich hatten die Kreuzfahrer natürlich begonnen, mich zu fürchten. Mehr als alles, was sie auf dem ›Gewissen‹ hatten, mehr als alle Morde, Vergewaltigungen und Blasphemien, die sie begangen hatten, hatten meine Taten sie in Angst und Schrecken versetzt.
    Ja, und sie brauchten unbedingt einen Sündenbock!
    Ich glaube, auch ohne Papst Innozenz’ fromme Proteste und Händeringen und Schreckensrufe hätte man mich schließlich ergriffen. Jedenfalls kam es, wie es kommen musste. Der Papst war noch erzürnt wegen der Plünderung von

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