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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Horvathei an der Grenze nach Russland war nur noch eine Ruine. Was sollte ich also tun? Wohin sollte ich mich wenden? Ach, die Welt ist doch so groß!
    Meine Abenteuer von da an in allen Einzelheiten zu erzählen, würde zu lange Zeit in Anspruch nehmen. Ich werde nur kurz meine Taten und Wege umreißen. Wenn es für dich von Bedeutung ist, kannst du selbst alle größeren Lücken und Zeitsprünge füllen.
    Nach Norden zu gehen, kam nicht infrage, und genauso wenig wollte ich nach Westen ziehen. Also ging ich in östlicher Richtung los. Man schrieb das Jahr 1204. Muss ich dich daran erinnern, welcher außergewöhnliche Mann nur zwei Jahre später in der Mongolei auftauchte? Natürlich nicht. Temudschin hieß er und wurde später Dschingis Khan genannt. Ich schloss mich ihm an und half dabei, die letzten selbstständigen Mongolenstämme zu unterwerfen und zu vereinigen. Ich erwies mich als fähiger Kriegsführer, und er zollte mir einigen Respekt. Mit einiger Mühe hatte ich mein Aussehen, vor allem meine Gesichtszüge, verändert, damit ich zu den Menschen meiner Umgebung passte. Mein Vampirfleisch ließ sich durch bloße Willenskraft durchaus verformen. Der Khan wusste zwar, dass ich kein Mongole war, doch es störte ihn nicht. Und später nahm er ohnehin eine Menge Söldner in seinen Dienst, sodass ich keineswegs mehr eine Besonderheit darstellte.
    Im Feldzug gegen die Jin war ich an seiner Seite, als wir diese große Mauer überwanden, und nach seinem Tod erlebte ich den totalen Zusammenbruch des Jin-Imperiums. Meine ›Loyalität‹ galt sodann dem Enkel des Dschingis – Batu. Ich hätte meine Dienste anderen Mongolenführern anbieten können, doch Batus Ziel war Europa! Allein dorthin zurückzukehren, kam für mich nicht infrage, aber sehr wohl eine Rückkehr als General eines Mongolenheers!
    In einem Blitzangriff überrannten wir im Winter 1237 auf 1238 die russischen Fürstentümer. 1240 erstürmten wir Kiew und brannten es nieder. Von dort aus zogen wir gegen Polen und Ungarn. Nur der Tod des Großkhans Ogedei 1241 rettete das zentrale und westliche Europa. Es gab Streitigkeiten in Bezug auf die Thronfolge, und der weitere Vorstoß nach Europa wurde aufgegeben.
    Später war es dann an der Zeit, dass der »Fereng«, wie man mich nannte, wieder einmal »starb«. Ich erhielt die Genehmigung, in mein angebliches Heimatland weit im Westen zu reisen. Mein »Sohn« schloss sich bald darauf Húlegú bei dessen Angriff auf die Assassinen und das Kalifat an. Als Fereng der Schwarze, Sohn des Generals Fereng, half ich Húlegú, die Assassinen vernichtend zu schlagen, und war beim Fall von Bagdad 1258 zugegen. Ach, doch gerade einmal zwei Jahre später erlitten wir selbst beim verfluchten Ein Schalut im sogenannten Heiligen Land eine vernichtende Niederlage gegen die Mameluken, und damit war die Macht der Mongolen gebrochen.
    In Russland hatte die Mongolenherrschaft noch bis Ende des vierzehnten Jahrhunderts Bestand, doch »Herrschaft« bedeutet auch Frieden, und mich dürstete auf unersättliche Weise nach Kampf. Ich blieb noch vierzig Jahre bei ihnen, aber dann schied ich von den Mongolen und suchte mir anderswo einen schönen Krieg.
    Ich kämpfte tatsächlich im Namen des Islam! Ich war nun ein Ottomane, ein Türke! Ha! Was für ein Leben als Söldner! Ja, ich wurde zum Ghazi, einem Moslemkrieger, und focht gegen die Polytheisten. Zweihundert Jahre lang war mein Leben ein nicht enden wollender Strom von Blut und Tod. Unter Bayezid wurde die Wallachei zum Vasallenstaat, den die Türken als Eflak bezeichneten. Ich hätte zu der Zeit zurückkehren und Thibor suchen können, der sich mit seinen Szekely in die Berge Transsilvaniens zurückgezogen hatte, doch ich war damit beschäftigt, anderweitig blutige Ernte einzufahren. Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts war die Gelegenheit endgültig vorüber. Die Grenzen des Ottomanenstaates schrumpften erheblich, als Mehemmed II. den Thron bestieg. 1431 hatte Sigismund, der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Wlad II. von der Wallachei den Drachenorden verliehen, verbunden mit dem Auftrag, die heidnischen Türken zu vernichten. Und wer war Wlads Helfer bei seiner »heiligen« Aufgabe? Wer war seine schärfste Waffe im Krieg? Thibor natürlich!
    Seltsam, aber ich hörte mit einem gehörigen Stolz von Thibors Taten. Er metzelte nicht nur die heidnischen Türken nieder, sondern auch Tausende von Ungarn, Deutschen und anderen Christen. Ja, er war der wahre Sohn seines

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