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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und das werde ich. Aber warum? Was willst du von mir?«
    Zu spät, zu spät!, rief die in Flammen gehüllte Erscheinung schmerzvoll aus. Und Yulian wusste auf einmal, dass dieser Schmerz nicht von den lodernden Flammen herrührte, sondern von tiefster Frustration. Ich hätte dich so vieles lehren können, mein Sohn. Ja, du hättest all die Geheimnisse der Wamphyri erfahren. Als Gegenleistung … ich kann nicht verleugnen, dass ich eine gewisse Belohnung erwartet hätte. Ich wäre wieder in der Welt der Menschen gewandelt, hätte noch einmal die unerträglichen Freuden der Jugend gelebt! Aber zu spät. Alle Träume und Pläne umsonst. Asche zu Asche, Staub zu Staub …
    Die Gestalt schmolz langsam, die Umrisse veränderten sich allmählich und flossen in sich selbst zurück.
    Yulian musste mehr erfahren, musste klarer sehen. Er drang bis ins Herz des Infernos vor und erreichte das brennende Ding. »Ich kenne die Geheimnisse der Wamphyri bereits!«, rief er über das Prasseln der flammenden Bäume und das Zischen schmelzender Erde hinweg. »Ich habe sie selbst herausbekommen!«
    Kannst du die Gestalt niedrigerer Lebewesen annehmen?
    »Ich kann auf allen vieren laufen wie ein großer Hund«, antwortete Yulian. »Und bei Nacht würden die Leute darauf schwören, dass ich ein Hund bin!«
    Ha! Ein Hund! Ein Mann, der sich als Hund ausgeben will! Was für ein Ehrgeiz! Das ist doch nichts! Kannst du Flügel bilden und wie eine Fledermaus damit fliegen?
    »Ich … hab’s noch nicht probiert.«
    Du weißt gar nichts!
    »Ich kann andere von meiner Art zeugen!«
    Narr! Das gehört zu den einfachsten Übungen. Sie nicht zu zeugen, ist viel schwerer.
    »Wenn sich gefährliche Menschen in der Nähe befinden, kann ich in ihren Hirnen lesen …«
    Das ist purer Instinkt, den du von mir geerbt hast. Genau wie du alles andere von mir hast. Also kannst du Gedanken lesen, ja? Aber kannst du diese Menschen auch zwingen, dir zu Willen zu sein?
    »Ja, mit meinen Augen.«
    Täuschung, Hypnose, der Trick eines Bühnenmagiers! Du bist so naiv!
    »Verdammt sollst du sein!« Nun war Yulians Stolz verletzt und seine Geduld erschöpft. »Du bist doch nur ein totes Ding! Ich sage dir, was ich gelernt habe: Ich kann eine tote Kreatur hernehmen und ihre Geheimnisse herausfinden und alles erfahren, was sie im Leben wusste!«
    Nekromantie? Tatsächlich? Und niemand, der es dir beigebracht hat? Das ist wahrlich eine Errungenschaft. Es gibt doch noch Hoffnung für dich.
    »Ich kann meine Wunden heilen, als hätte es sie nie gegeben, und ich besitze die Kraft von zwei Männern. Ich könnte bei einer Frau sein und sie notfalls zu Tode lieben, ohne mich selbst anzustrengen. Und wenn man mich reizt, mein lieber Vater, kann ich töten, töten, töten! Aber dich nicht, denn du bist bereits tot. Hoffnung für mich? Das will ich meinen! Doch welche Hoffnung gibt es für dich?«
    Einen Augenblick lang war keinerlei Antwort von dem schmelzenden Ding zu vernehmen. Plötzlich …
    Ahhh! Du bist wirklich mein Sohn, Yuliaaaan. Näher, komm noch näher!
    Yulian trat bis auf eine Armlänge an das Ding heran und blickte es direkt an. Der Gestank brennenden Fleisches war unerträglich. Die geschwärzte äußere Hülle begann zu zerbröckeln und zerfiel schließlich ganz. Sofort ergriff das Feuer die innere Erscheinung, die auf Yulian nun beinahe wie sein eigenes Ebenbild wirkte. Es wies die gleichen Züge auf, den gleichen Knochenbau, die gleiche düstere Attraktivität. Das Gesicht eines gefallenen Engels. Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen.
    »Du … du bist tatsächlich mein Vater!«, stieß er hervor.
    Das war ich, stöhnte das Ding. Jetzt bin ich nichts. Ich verbrenne, wie du wohl siehst. Nicht das eigentliche Ich, aber etwas, das ich zurückließ. Es war meine letzte Hoffnung, und dadurch und mit deiner Hilfe hätte ich wieder eine Macht in dieser deiner Welt darstellen können. Doch jetzt ist es zu spät.
    »Warum gibst du dich dann mit mir ab?« Yulian bemühte sich, den anderen zu verstehen. »Wieso bist du zu mir gekommen oder hast mich an dich gezogen? Wenn ich dir sowieso nicht helfen kann – was bringt das dann?«
    Rache! Die Stimme des brennenden Dings klang mit einem Mal messerscharf durch Yulians träumenden Verstand. Durch dich!
    »Ich soll dich rächen? An wem?«
    An denjenigen, die mich hier aufgespürt haben. Die in diesem Augenblick meine letzte Hoffnung vernichten. An Harry Keogh und seinem Rudel von weißen Magiern!
    »Ich verstehe dich

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