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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Wir stehen in Ihrer Schuld. Wir alle. Überall auf dieser Welt …«
    Darcy Clarke hätte normalerweise die Nachtschicht von 20.00 bis 2.00 Uhr gehabt, aber er lag in Paignton in seinem Hotelbett. Offenbar hatte er etwas Falsches gegessen. Jedenfalls litt er unter heftigen Magenkrämpfen und Durchfall. Peter Keen hatte Clarkes Schicht übernommen, war hinausgefahren zum Harkley House und hatte Trevor Jordan von dessen Observierungsaufgabe erlöst.
    »Dort oben hat sich nichts getan«, hatte Jordan geflüstert, wobei er sich aus dem geöffneten Autofenster beugte und Keen eine große Armbrust mit Hartholzbolzen reichte. »Unten brennt Licht, aber das ist alles. Sie sind alle drin, jedenfalls ist niemand durch das Tor hinausgelangt. In Bodescus Mansardenzimmer ist das Licht für ein paar Minuten eingeschaltet gewesen. Vielleicht musste er mal auf die Toilette. Ich habe außerdem gespürt, wie jemand nach meinen Gedanken tastete, aber nur einen Augenblick lang. Seitdem war es ruhig wie in einer Gruft.«
    Keen grinste, wenn auch etwas nervös. »Wir wissen ja wohl, dass es nicht in jeder Gruft ruhig zugeht, oder?«
    Das fand Jordan nun nicht mehr lustig. »Peter, Sie haben wirklich einen rabenschwarzen Humor!« Er nickte in Richtung der Armbrust in Keens Hand. »Wissen Sie, wie man damit umgeht? Kommen Sie, ich spanne und lade sie schon mal.«
    Keen nickte freundlich. »Ist kein Problem. Ich komme damit klar. Aber wenn Sie mir ernsthaft einen Gefallen tun wollen, sorgen Sie bitte dafür, dass meine Ablösung wirklich um zwei Uhr morgens da ist!«
    Jordan stieg in sein Auto und ließ den Motor an. Er bemühte sich, sanft zu starten, damit das Motorengeräusch nicht zu laut wurde.
    »Sie haben dann zwölf von vierundzwanzig Stunden Dienst gehabt, ja? So was gehört bestraft! Sie machen bestimmt Karriere, falls Sie sich nicht vorher umbringen. Gute Nacht!« Damit war er so leise wie möglich losgefahren und hatte erst nach ein paar Hundert Metern die Scheinwerfer eingeschaltet.
    Das war vor einer halben Stunde gewesen, aber Keen verfluchte sich selbst bereits jetzt seines großen Mundwerks wegen. Sein alter Herr war Soldat gewesen. »Peter«, hatte er ihm einst gesagt, »melde dich niemals freiwillig. Wenn sie Freiwillige brauchen, heißt das, niemand will diesen Job!« Und in einer Nacht wie dieser fiel es ihm leicht, seinen Vater zu verstehen.
    Dünne Nebelschleier lagen über dem Boden, und die Luft war voller Feuchtigkeit. Die Atmosphäre war seltsam stickig und lastete wie Blei auf Keens Schultern. Er stellte seinen Kragen hoch und hob das Infrarot-Fernglas an die Augen. Zum zehnten Mal in einer halben Stunde suchte er das Haus nach Anzeichen von Bewegung ab. Nichts. Das Haus war warm, was sich deutlich genug abzeichnete, aber es bewegte sich drinnen nichts. Oder die Bewegung war zu gering, um sie zu registrieren.
    Er suchte das Grundstück ab, soweit er es einsehen konnte. Wieder nichts – aber halt! Da war doch etwas! Keen hatte aus der Bewegung heraus ein verschwommenes Bündel von Wärmestrahlung erfasst, Körperwärme offensichtlich, die er mit seinem Nachtglas wahrzunehmen vermochte. Handelte es sich um einen Fuchs, einen Dachs, einen Hund oder einen Menschen? Er bemühte sich, das Bündel wieder in Sicht zu bekommen, doch ohne Erfolg. Hatte er sich etwa getäuscht?
    Etwas summte und juckte in Keens Kopf. Es war wie ein plötzlicher Ausbruch elektrischer Energie, der ihn auffahren ließ.
    Verdammter schleimiger Bastard!
    Keen erstarrte. Was war das gewesen? Was zum Teufel war das?
    Du wirst sterben, sterben, sterben! Ha, ha, ha! Wieder dieses Prickeln wie von Elektrizität. Und Stille.
    Gütiger Himmel! Aber Keen war ohne weiteres Überlegen klar, was ihm diesen Streich spielte: sein unregelmäßig auftretendes Talent! Nur einen Augenblick lang hatte er die Gedanken eines anderen gehört. Eines Hirns, das von Hass erfüllt war.
    »Wer …?«, fragte sich Keen laut, wobei er sich nervös umblickte. Er stand bis zu den Knöcheln in einer Nebelschwade. »Was …?« Plötzlich lag eine beinahe greifbare Bedrohung in der Nacht.
    Er hatte die Armbrust gespannt und geladen auf dem Nebensitz im Auto liegen lassen. Der rote Capri stand mit der Schnauze auf einem Acker, ungefähr fünfundzwanzig Meter weiter die Straße hinunter. Keen stand auf dem Rain. Seine Schuhe und Socken waren von dem feuchten Gras durchnässt. Er blickte hinüber zum Harkley House, das finster über dem vernebelten Gelände dräute, und dann ging

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