Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)
und sein Auto, zertrümmert und ausgebrannt. Ich habe Layards Angaben überprüft, und er hatte natürlich recht. Dann waren wir in der Lage, definitiv festzustellen, dass Peter … dass er tot ist.
Ich habe Kontakt mit der Polizei in Paignton aufgenommen und gesagt, dass ich auf einen Freund warte, der zu lange ausgeblieben sei. Ich gab ihnen seinen Namen und eine Beschreibung seiner Person und seines Wagens. Sie berichteten, es habe einen Unfall gegeben und man schweiße gerade sein Auto auf, um ihn zu bergen. Mehr könne er mir nicht sagen, aber ein Notarztwagen sei bereits an Ort und Stelle und man werde den Fahrer nach Torquay in die Notaufnahme des dortigen Krankenhauses einliefern. Für mich war das lediglich eine Fahrt von zehn Minuten. Deshalb war ich dort, als er hereingebracht wurde. Ich habe ihn identifiziert …« Er hielt inne.
»Weiter«, ermutigte ihn Kyle, dem klar war, dass noch Schlimmeres folgen würde.
»Alec, ich fühle mich verantwortlich dafür! Wir hätten vorsichtiger sein müssen. Unser Problem ist, dass wir uns viel zu sehr auf unsere speziellen Fähigkeiten verlassen! Wir haben beinahe schon vergessen, technische Mittel zu benutzen. Walkie-Talkies beispielsweise, um schnelleren Kontakt zu ermöglichen. Wir hätten bei diesem verfluchten Ungeheuer mit mehr Schwierigkeiten rechnen müssen. Ich meine, Herrgott noch mal, wie konnte ich das geschehen lassen? Wir sind ESPer, wir haben ganz besondere Fähigkeiten! Bodescu ist doch nur ein einziger Mann, und wir sind …«
»Er ist keineswegs nur ein Mann!«, fauchte Kyle. »Und wir haben kein Monopol auf außersinnliche Fähigkeiten. Er besitzt auch welche. Aber das ist nicht Ihre Schuld! Jetzt berichten Sie mir bitte auch den Rest.«
»Er … Peter wurde … verdammt, er hat diese Verletzungen nicht durch einen Autounfall erlitten! Sein Körper wurde geöffnet … ausgenommen wie eine Gans! Alles lag offen! Sein Kopf war … Gott! Er war in zwei Hälften gespalten!«
Trotz des Entsetzens über Roberts’ Neuigkeiten bemühte sich Kyle, leidenschaftslos zu reagieren. Er hatte Peter Keen sehr gut gekannt und gemocht. Doch das musste er nun beiseiteschieben und sich ganz auf seine Aufgaben konzentrieren. »Warum der Autounfall? Was hat sich dieser Mistkerl davon erhofft?«
»So wie ich es sehe«, antwortete Roberts, »wollte er lediglich den Mord verschleiern, und das, was er Peters armem Körper angetan hat. Die Polizei sagte, im Auto und in dessen Umgebung habe es sehr stark nach Benzin gerochen. Ich schätze, Bodescu hat Peter dort hinausgefahren, den höchsten Gang eingelegt und das Auto den Hang hinunterrollen lassen. Dann ist er, bestimmt sehr spät erst, herausgesprungen. Ein paar Kratzer und Schrammen machen ihm bei seiner Vampir-Konstitution nichts aus. Und möglicherweise hat er zuerst noch Benzin im Auto ausgeleert, um alle Indizien zu verbrennen. Aber wie er diesen armen Burschen aufgeschlitzt und auseinandergenommen hat … Gott, das war schrecklich! Ich frage mich bloß, warum er das getan hat! Peter war doch schon längst tot, als dieser Irre mit ihm fertig war. Hätte er ihn gefoltert, dann hätte das noch so etwas wie einen Sinn ergeben. Ich meine, so schrecklich das alles ist, aber ich könnte es gerade noch verstehen! Aber von einem toten Mann kann man doch nichts mehr erfahren, oder?«
Kyle hätte beinahe den Hörer fallen lassen. »Oh, mein Gott!«, flüsterte er entsetzt.
»Was ist?«
Kyle sagte nichts. Der plötzliche Schreck hatte ihn erstarren lassen.
»Alec?«
»Doch, das kann man«, antwortete Kyle endlich. »Man kann von einem toten Menschen eine Unmenge erfahren – alles sogar, einfach alles! –, wenn man ein Nekromant ist!«
Roberts hatte Keoghs Akte eingesehen. Jetzt erinnerte er sich mit einem Mal daran, und ihm wurde klar, was Kyle meinte. »Denken Sie, es ist wie bei Dragosani?«
»Ganz genau wie bei Dragosani!«
Quint hatte das meiste mitbekommen. »Verdammt!« Er packte Kyle am Ellbogen. »Dann weiß er alles über uns! Er weiß …«
»Alles!«, sagte Kyle zu Quint und Roberts gleichzeitig. »Er weiß Bescheid. Er hat es Keens Eingeweiden entrissen, seinem Gehirn, seinem Blut, seinen armen missbrauchten Organen! Guy, hören Sie genau zu, denn das ist jetzt von größter Wichtigkeit! Kannte Keen den Zeitpunkt, an dem Sie gegen Harkley House vorgehen wollten?«
»Nein. Ich bin der Einzige, der den Zeitpunkt kennt. Das hatten Sie selbst angeordnet.«
»Stimmt! Gut. Wir können Gott danken, dass
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