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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Erdgeschossfenster an der Rückseite aus, das durch Gestrüpp verdeckt war, und er benutzte auch den separaten Kellereingang in dem kleinen Nebengebäude. Wenn er vorbereitet gewesen wäre, hätte er zweimal die Möglichkeit zum Ausbruch gehabt, nämlich als die Beobachter hinter dem Haus und auf der einen Seite weggingen, um Ausrüstung entgegenzunehmen. Beide Male kehrten sie zurück, während er noch über seine Chancen nachgrübelte. Yulian wurde immer nervöser, sein Denken immer sprunghafter.
    Wenn er irgendwo im Haus einer der Frauen begegnete, fuhr er sie an, schrie herum und fluchte. Seine Nervosität übertrug sich auf Wlad, sodass der große Hund unruhig im Keller auf und ab lief.
    Dann, etwa gegen 16.00 Uhr, wurde Yulian mit einem Mal bewusst, dass völliges psychisches Schweigen herrschte, die mentale Ruhe vor dem Sturm. Er lauschte angestrengt mit all seinen Vampirsinnen, doch er hörte … nichts. Die Beobachter hatten ihren Geist abgeschirmt, sodass keine Spur ihrer Gedanken, ihrer Absichten, entschlüpfen konnte. Dadurch allerdings verrieten sie Yulian endlich das letzte Geheimnis, den Zeitpunkt, zu dem sie ihn töten wollten. Es musste jetzt geschehen, noch in dieser Stunde, und das Tageslicht wurde immer noch kaum schwächer, obwohl sich die Sonne dem Horizont näherte.
    Yulian kämpfte gegen seine Furcht an. Er war ein Wamphyri! Diese Männer hatten ihre Fähigkeiten, sicher, und sie waren stark. Aber auch er hatte seine Fähigkeiten. Und er könnte sich als stärker erweisen.
    Er ging hinunter in den Keller und sprach zu Wlad: Du warst mir so treu, wie es nur ein Hund sein kann. Er blickte dem mächtigen Tier direkt in die gelben Augen. Aber du bist mehr als ein Hund. Ich weiß nicht, ob die Männer dort draußen damit rechnen. Wie auch immer: Wenn sie kommen, stellst du dich ihnen als Erster entgegen. Es gibt keine Gnade. Wenn du überlebst, suche mich.
    Und dann »sprach« er mit dem Anderen, diesem abscheulichen ehemaligen Teil seiner selbst. Es war, als spräche er ins Leere, als prägte er seine Vorstellungen einem Nichts auf, als brannte er sein Zeichen auf die Flanke eines Tiers. Bodenfliesen in einer dunklen Ecke wölbten sich, der Boden bebte und Staub fiel in dichten Schleiern von der niedrigen Decke. Das war alles. Vielleicht hatte der Andere ihn verstanden, vielleicht auch nicht.
    Schließlich ging Yulian in sein Zimmer zurück. Er zog sich um, trug nun einen unauffälligen grauen Sportanzug und steckte seine breitkrempige Mütze in den Gürtel. Dann faltete er einen weiteren Satz Kleidung sorgfältig und legte alles in einen kleinen Koffer. Auch eine Brieftasche mit einer größeren Summe Geldes in großen Scheinen kam mit hinein. Das war alles; mehr benötigte er nicht.
    Dann, während die Minuten langsam vergingen, setzte er sich hin, schloss die Augen und erprobte seine dunkle Natur, seine nunmehr erwachsenen Vampirkräfte, in einem letzten Test gegen die große Mutter Natur. Er zeugte kraft seines Willens einen Nebel, einen wallenden weißen Schleier, der sich aus Erde und Bächen und Sträuchern erhob und von den Hängen herabfloss.
    Die Beobachter, die nun angespannt waren wie die Bogen ihrer Armbrüste, bemerkten kaum, dass die Sonne hinter die Wolken schlüpfte und der Bodennebel an ihren Beinen emporkroch. Ihre Aufmerksamkeit war voll und ganz auf das Haus gerichtet.
    Und die Zeiger der Uhren krochen unwiderruflich auf die volle Stunde zu, zu der sich alles entscheiden sollte.
    Darcy Clarke fuhr voller Zorn nach Norden. Er hatte geflucht und geflucht, bis seine Kehle schmerzte, und fluchte nun lautlos weiter. Nach einer Weile war es nur noch ein Schimpfwort, das seinen Verstand erfüllte und ständig wiederholt wurde. Seine Wut gründete darauf, dass er beim Angriff nicht zugegen sein würde. Man hatte ihn ausgeschlossen – nichts war mit Harkley House. Nun sollte er stattdessen auf ein Baby aufpassen! Ein Baby!
    Clarke war sich der Bedeutung seiner neuen Aufgabe durchaus bewusst, und er verstand den Sinn dahinter: Bei seinem besonderen Talent war es unwahrscheinlich, dass dem Baby etwas zustoßen würde. Aber Clarke war der Meinung, dass man die Krankheit bekämpfen musste und nicht die Symptome. Wenn man Bodescu im Harkley House ein Ende bereitete, musste man sich um das Baby keinerlei Sorgen machen. Und wäre er bei der Erstürmung zugegen, wäre er nur dabei! Dann würde er dafür garantieren, dass sie Bodescu erledigten!
    Aber was sollte es – jetzt fuhr er nach

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