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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Pseudohände! Augen, die sich hinter geschlossenen Lidern wölbten, waren überall zu sehen. Und Münder, manche menschlich, andere nicht. Aber das war noch nicht das Schlimmste …
    Durch Quints Beispiel ermutigt, traten auch Gulharov und Volkonsky heran. Der Letztere streckte, bevor ihn jemand warnen konnte, die Hand aus und legte sie auf eine kalte verschrumpelte Brust, die sich neben einem Mund mit wulstigen Lippen aus der Masse hervorwölbte. Alles war graubraun wie Leder und wirkte fest, doch kaum hatte der Russe die Brust berührt, zerbröckelte sie zu Staub. Volkonsky riss seine Hand fluchend zurück und tat unwillkürlich einen Schritt nach hinten.
    Aber Sergei Gulharov war viel weniger scheu. Er wusste einiges über diese Schrecken, und der bloße Gedanke daran ließ Zorn in ihm aufsteigen.
    Ebenfalls fluchend trat er gegen den unteren Teil des Dings, wo es aus dem Boden ragte. Er trat immer wieder zu. Die anderen machten keinen Versuch, ihn davon abzuhalten; es war seine Art, mit den Ereignissen fertig zu werden. Er watete in die zerbröckelnde Monstrosität hinein und trat und schlug darauf ein. Nach kurzer Zeit blieben nichts als eine Staubwolke und ein paar zerbrochene Knochen von dem Ding übrig.
    »Raus!«, hatte Krakovic gekeucht. »Wir müssen hier raus, bevor wir ersticken! Carl.« Er packte den anderen am Arm. » Gott sei Dank, ist es tot!« Sie hielten sich schützend die Hände vor die Münder und stolperten die Wendeltreppe hinauf ins saubere, gesunde Tageslicht.
    »Das … was es auch war, sollte beerdigt werden«, raunte Volkonsky Gulharov zu, während sie sich von der Ruine entfernten.
    »Genau!«, stimmte Krakovic ihm zu. »Um absolut sicher zu sein, muss es endgültig begraben werden. Und dazu benötigen wir Sie.«
    Nach diesem ersten Besuch waren sie später schwer beladen zur Ruine zurückgekehrt und Volkonsky hatte Sprenglöcher gebohrt, Ladungen gelegt und mehr als hundert Meter Zündkabel ausgerollt und angeschlossen. Und nun waren sie ein drittes Mal heraufgestiegen – das letzte Mal! Wie zuvor, war ihnen Theo Dolgikh gefolgt, um dafür zu sorgen, dass es wirklich ihr letztes Mal war …
    Jetzt stand Dolgikh wieder an seinem Beobachtungspunkt im Schutz einiger Büsche unweit des hier noch überwucherten Pfads, der ein paar Schritte weiter auf den Felsvorsprung an der beinahe senkrechten Wand führte. Der KGB-Mann beobachtete, wie Volkonsky den Zündkasten an das vorbereitete Kabel anschloss und die vier zu der Ruine hinaufstiegen, wohl, um einen letzten Blick auf alles zu werfen.
    Das war Dolgikhs Chance, der Augenblick, auf den der Russe gewartet hatte. Er überprüfte seine Waffe noch einmal, entsicherte sie und steckte sie ins Holster zurück. Dann kletterte er nach links über den Geröllhang bis zu einem kleinen Kieferngehölz, das sich nach hinten bis zum Rand der kahlen Klippe erstreckte und vorn bis hinunter zum Burgpfad. Wenn er diese Deckung so lange wie möglich ausnutzte, könnten sie ihn erst in letzter Minute entdecken. Behände bewegte er sich um Schutz der Bäume und holte stetig seinen zukünftigen Opfern gegenüber auf, die langsam der Ruine entgegenstrebten.
    Um seine Deckung nicht verlassen zu müssen, musste Dolgikh gelegentlich riskieren, ein paar Augenblicke lang seine Opfer aus den Augen zu verlieren, aber schließlich erreichte er die letzten Bäume auf dieser Seite, die sich mit ihren Wurzeln an der Klippe festklammerten, und von nun an hatte er nur noch niedriges Strauchwerk am alten Pfad als Sichtschutz. Er hatte die Gruppe vor den eingestürzten Burgmauern direkt im Sichtbereich, und falls sie zufällig zurückblickten, mussten sie auch ihn deutlich sehen. Aber sie standen hundert Meter von ihm entfernt und blickten lediglich nachdenklich auf das, was sie zu zerstören gedachten. Alle drei schienen tief in ihre Gedanken versunken.
    Alle drei? Dolgikh blinzelte, runzelte die Stirn und sah sich hastig um. Er entdeckte nichts Ungewöhnliches. Wahrscheinlich hatte der vierte Mann – dieser junge Narr, der Verräter Gulharov – durch eine der Lücken in der Außenmauer die Ruine betreten und war daher nicht mehr zu sehen. Wie auch immer, Dolgikh hatte die vier Männer in der Falle. Es gab keinen Fluchtweg am Ende der Kluft, und schließlich mussten sie ohnehin wieder zum Pfad zurückkehren, wenn sie die Sprengung auslösten. Dolgikh lächelte grimmig. Eben war ihm eine besonders sadistische Idee gekommen.
    Sein ursprünglicher Plan war simpel gewesen: sie

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