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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und den anderen auf den Fersen. Ein wenig Licht drang noch schwach von oben herein.
    »Es hat keinen Zweck«, klagte Quint kopfschüttelnd. »Wir können da nicht rein, nicht ohne richtige Beleuchtung.« Seine Stimme warf ein dumpfes Echo wie in einer Gruft, und das war dieser Ort ja wohl auch. Der Raum, von dem er sprach, war ein Kerker – der Kerker, denn es konnte sich nur um das Gefängnis Thibors handeln – unter einem niedrigen gemauerten Türsturz. Vielleicht war Quints Zögern nur ein letzter Versuch, sich vor diesem … Ding … zurückzuziehen, jedenfalls hatte Gulharov die richtige Antwort darauf. Er zog eine kleine flache Taschenlampe hervor und gab sie Quint, der daraufhin ihren weiteren Weg beleuchtete. Unter dem Türsturz lag ein Haufen vom Alter geschwärzter, zersplitterter Eichenbretter. Rote Flecken kennzeichneten verrostete Nägel und Eisenscharniere. Mehr war von der einst so massiven Kerkertür nicht übrig. Dahinter gähnte Dunkelheit.
    Quint duckte sich, um nicht am Türsturz anzustoßen, der sich im Laufe der Jahrhunderte etwas abgesenkt hatte, und trat in den Kerker. Gleich hinter der Tür blieb er stehen und leuchtete in einem weiten Kreis um sich herum. Die Zelle war recht geräumig, größer als er erwartet hatte, und wies Ecken, Nischen und Vorsprünge auf, in die kein Licht fiel, sodass sich alles Mögliche darin verbergen mochte. Der Raum schien ganz aus dem Grundgestein herausgehauen worden zu sein.
    Quint beleuchtete den Boden. Staub, der herabgefallene Staub ganzer Zeitalter, lag gleichmäßig dick verteilt überall im Raum. Keinerlei Fußstapfen, die diese Schicht unterbrochen hätten. Ungefähr in der Raummitte ragte eine niedrige Steinsäule, möglicherweise Muttergestein, in grotesker Form auf. Hier schien sich nichts weiter zu befinden, doch Quints durch seine psychische Gabe verstärkten Sinne sagten ihm etwas anderes. Bei Krakovic verhielt es sich genauso.
    »Wir hatten recht!« Krakovics Stimme hallte dumpf in dem Gewölbe wider. Er trat vor und stellte sich neben Quint. »Sie sind erledigt. Sie waren hier, und wir spüren ihre Existenz sogar jetzt noch, aber die Zeit hat ihnen ein Ende bereitet!« Er trat weiter vor und stützte sich auf jenen bizarren Felsklumpen – der unter seiner Hand augenblicklich zerbröckelte!
    Im nächsten Moment sprang er erschrocken und mit einem Angstschrei zurück, stieß mit Quint zusammen und klammerte sich an ihm fest. »Oh Gott! Carl – Carl! Das ist nicht … nicht aus Stein!«
    Gulharov und Volkonsky sprangen wie elektrisiert zu den beiden und hielten den taumelnden Krakovic, während Quint die geduckte Masse beleuchtete. Mit offenem Mund und rasendem Herz hauchte er: »Haben Sie etwas … gefühlt?«
    Krakovic schüttelte den Kopf und atmete tief durch. »Njet, njet! Meine Reaktion, das war nur ein Schock, keine Warnung. Zum Glück! Mein Talent arbeitet, aber ohne Ergebnis. Ich habe mich nur erschreckt!«
    »Aber sehen Sie das … das Ding nur einmal an!« Quint stand noch ganz unter dem Eindruck von Krakovics Erschrecken. Er trat heran, blies vorsichtig Staub von der unförmigen Masse und benutzte sogar ein Taschentuch, um sie freizulegen. Teile davon jedenfalls. Denn selbst dieses flüchtige Abstauben enthüllte … blankes Entsetzen!
    Das Ding lag in sich zusammengefallen dort, wo es sich vor ungezählten Jahren noch einmal suchend aus der zusammengebackenen Erde des Fußbodens herausgeschoben hatte. Es war nur noch eine unförmige Masse – die mumifizierten Überreste eines Geschöpfes – und doch setzte es sich offensichtlich aus den Überresten von mehr als einem Wesen, einer Person zusammen! Hunger und vielleicht Wahnsinn hatten zu diesem Ergebnis geführt: der Hunger des Protofleisches unter der Erde und der Wahnsinn Ehrigs und der Frauen. Es hatte keinen Weg nach draußen gegeben, und vom Hunger geschwächt waren die Vampire nicht in der Lage gewesen, der Annäherung der hirnlosen unterirdischen ›Ranke‹ zu widerstehen. Es hatte sie möglicherweise einen nach dem anderen in sich aufgenommen, seiner Körpermasse hinzugefügt. Und nun lag diese hier am Boden, an diesem Fleck gefallen und ›verstorben‹. Am Ende, nur noch von vagem Instinkt und einem schwachen Antrieb gesteuert, hatte es vielleicht sogar noch versucht, die anderen wieder aus der eigenen ungeformten Masse herauszubilden. Es gab klare Anzeichen für einen solchen Versuch.
    Es besaß die Brüste einer Frau, einen halb geformten Männerkopf und viele

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