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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Kollegen eindrangen. Das war auch gut so und ein Gebot des Anstands, zumindest unter normalen Umständen. Doch diesmal waren derart ungewöhnliche und abnorme Dinge geschehen, dass Föener sich gezwungen sah, auf eigene Faust nachzuforschen.
    Es ging ihr zum einen dabei um die Art, wie Gerenko die Aufgaben Krakovics richtiggehend übernommen hatte. Es war nicht so, als erledigte er all das nur stellvertretend, nein, es machte eher den Eindruck, er hätte seine Nachfolge angetreten! Föener hatte Krakovic gut leiden können. Von Kyle hatte sie erfahren, wie Theo Dolgikh die Gruppe in Genua observiert hatte. Kyle und Krakovic hatten an einer Sache zusammengearbeitet …
    »Herein!«, wiederholte Gerenko und unterbrach damit ihren Gedankengang. Sie hatte allerdings bereits die richtigen Schlüsse gezogen. Gerenkos Ehrgeiz loderte hell in ihrem Verstand, leuchtend und hässlich. Und seine Absicht, diese … diese Bestien zu benutzen, die Krakovic zu Recht vernichten wollte …
    Sie holte tief Luft, trat in das Allerheiligste und sah Gerenko an, der im Halbdunkel auf einen Ellbogen gestützt auf seinem Feldbett lag.
    Er knipste eine Nachttischlampe an und blinzelte, während sich seine schwachen Augen an das hellere Licht gewöhnten. »Ja? Was ist los, Zek?«
    »Wo befindet sich Theo Dolgikh?«, fragte sie geradeheraus. Keine Vorankündigung, keine Formalitäten.
    »Was?« Nun blinzelte er sie an. »Stimmt was nicht, Zek?«
    »Möglicherweise stimmt sehr viel nicht. Ich habe gefragt …«
    »Ich habe deine Frage gehört!«, fuhr er sie an. »Und was geht dich das an?«
    »Ich habe ihn zum ersten Mal in deiner Gesellschaft gesehen an dem Morgen, als Felix Krakovic nach Italien abreiste – nachdem er abgereist war«, antwortete sie. »Dann war er weg, bis er Alec Kyle hierher mitbrachte. Aber Kyle hat nicht gegen uns gearbeitet. Er hat mit Krakovic zusammengearbeitet! Zum Besten der gesamten Welt!«
    Gerenko schwang seine Beine vorsichtig vom Feldbett und stellte die Füße auf den Boden.
    »Er hätte lediglich zum Besten der Sowjetunion arbeiten sollen«, kommentierte er bissig.
    »So wie du?«, schoss sie sofort in einem so scharfen Tonfall zurück, dass ihre Stimme sich wie eine Glasscherbe anfühlte, die tief in ihn hineinschnitt. »Ich weiß mittlerweile, was Kyle und die anderen getan haben, Genosse. Etwas, das getan werden musste – aus Sicherheitsgründen. Nicht für sich selbst, sondern für die gesamte Menschheit!«
    Gerenko glitt von dem Feldbett und stand vor ihr, in einen Kinderpyjama gekleidet. Er ging zum Schreibtisch, wobei er zerbrechlicher denn je wirkte. »Beschuldigst du mich, Zek?«
    »Ja!« Sie war unbarmherzig in ihrer Empörung. »Kyle war unser Gegenspieler, aber er hat uns nie den Krieg erklärt! Wir befinden uns nicht im Kriegszustand, Genosse! Und wir haben ihn ermordet! Nein, du hast ihn ermordet, weil dein eigener Ehrgeiz es verlangte!«
    Gerenko setzte sich an den Schreibtisch, knipste die darauf stehende Lampe an und richtete ihren breit gefächerten Lichtstrahl auf sie. Dann faltete er die Hände und schüttelte fast traurig den Kopf. »Du beschuldigst mich? Und doch hattest du Anteil daran. Du hast doch seinen Verstand entleert!«
    »Das stimmt nicht!« Sie trat dicht vor ihn. Ihre Gesichtsmuskeln zuckten, und ihr Zorn trat noch deutlicher hervor. »Ich habe nur seine Gedanken gelesen, als sie aus ihm herausflossen. Deine Techniker haben ihm den Verstand genommen!«
    Es schien unglaublich, doch Gerenko schmunzelte tatsächlich. »Mechanische Nekromantie, jawohl!«
    Sie schlug mit der flachen Hand auf die Tischfläche. »Aber er war keineswegs tot!«
    Gerenkos faltige Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Lächeln. »Jetzt ist er es aber, oder so gut wie …«
    »Krakovic ist ein loyaler Mann, und er ist ebenfalls Russe!« Sie ließ sich nicht aufhalten. »Und dennoch willst du auch ihn ermorden! Und das wäre wirklich Mord! Du musst wahnsinnig sein!« Was durchaus den Tatsachen entsprach, denn Gerenko war nicht nur körperlich verkrüppelt.
    »Das reicht jetzt!«, schrie er sie an. »Höre mir gefälligst zu, Genossin! Du sprichst von meinem Ehrgeiz. Aber wenn ich stark werde, wird auch Russland damit stärker! Ja, denn wir sind eins, mein Land und ich! Und du? Du bist nicht lange genug Russin, um das zu empfinden, was ich empfinde. Die Kraft dieses Landes liegt in seinen Menschen! Krakovic war schwach, und deshalb …«
    »War?« Ihre Hände, die sie auf den Schreibtisch vor ihm

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