Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
ihren Winkeln schien sich Blut zu sammeln, und seine Nasenlöcher weiteten sich, während er hörbar knurrte. Seine Oberlippe kräuselte sich ein wenig, und die gezackten spitzen Augenbrauen schoben sich unter der blassen hohen Stirn eng zusammen. Dann … lehnte er sich zurück, entspannte sich sichtlich, grinste und nickte.
    Thibor hatte mit dem Essen pausiert, doch als der Ferenczy sich so offensichtlich beherrschte, fuhr er damit fort. Zwischen zwei Bissen sagte er: »Habt Ihr geglaubt, ich wolle Euch schmeicheln, Faethor Ferenczy? Oder dass Eure Täuschungsmanöver mich abschrecken würden?«
    Der Burgherr runzelte die Stirn, wobei sich auch seine Nase runzelte. »Meine … Täuschungsmanöver?«
    Thibor nickte. »Die Ratgeber des Prinzen – christliche Mönche aus dem Land der Griechen – halten Euch für eine Art von Dämon, einen Vampir! Er selbst glaubt das wahrscheinlich auch. Aber ich bin nur ein einfacher Mann – ja, ein Bauer, wenn Ihr wollt – und ich sage, Ihr seid ein raffinierter Betrüger. Ihr sprecht über Spiegelsignale mit den hörigen Zigany, und Ihr haltet ein paar dressierte Wölfe, die Euch wie Hunde dienen. Ha! Räudige Hunde! In Kiew, da gibt es einen Mann, der große Bären an der Leine mit sich führt, und er tanzt sogar mit ihnen! Und was habt Ihr sonst noch zu bieten? Nichts! Oh ja, Ihr ratet sehr geschickt – und dann tut Ihr so, als hätten Eure Augen besondere Macht, als könnten sie über Wälder und Berge hinwegblicken. Ihr hüllt Euch in diesen Hinterwäldern in Geheimnisse und Aberglauben, aber das wirkt nur auf jene, die abergläubisch sind. Und wer neigt am stärksten zum Aberglauben? Gebildete Männer, Mönche und Prinzen! Sie wissen so viel – ihre Hirne bersten beinahe vor Wissen –, dass sie bereit sind, alles zu glauben! Aber ein einfacher Mann, ein Krieger, glaubt nur an Blut und Eisen. Das erste gibt ihm die Kraft, das zweite zu verwenden, und das zweite hilft ihm, das erste in roten Strömen fließen zu lassen.«
    Ein wenig von sich selbst überrascht, schwieg Thibor und wischte sich den Mund ab. Der Wein hatte ihm die Zunge gelöst.
    Der Ferenczy hatte wie versteinert dagesessen. Nun lehnte er sich auf dem Stuhl zurück, klatschte mit einer schlanken flachen Hand auf den Tisch und brüllte vor Lachen. Und Thibor sah, dass seine Eckzähne tatsächlich wie die eines großen Hundes aussahen.
    »Was? Weisheiten von einem Krieger?«, rief der Bojare. Er deutete mit einem schmalen Finger auf ihn. »Aber Ihr habt so recht, Thibor! Ihr habt recht mit Eurer Offenheit, und das gefällt mir an Euch! Und ich bin froh, dass Ihr gekommen seid, gleich aus welchem Grund. Hatte ich nicht recht damit, als ich sagte, Ihr könntet mein Sohn sein? Jawohl, ich hatte recht! Ein Mann, ganz nach meinem Herzen – vielleicht auf mehr als eine Art, ja?«
    Seine Augen leuchteten wieder rot – sicherlich nur eine Wirkung des Feuerscheins, oder? –, aber Thibor vergewisserte sich doch, dass ein Messer griffbereit neben ihm lag. Vielleicht war der Ferenczy verrückt. Auf jeden Fall schien es so, als er derart lachte.
    Als ein Holzklotz zur Seite fiel, prasselte das Feuer auf. Es roch nach etwas Verbranntem. Die Schnepfen! Beide hatten sie die Vögel vergessen. Thibor entschloss sich, mildtätig zu sein und den Einsiedler essen zu lassen, bevor er ihn tötete.
    »Eure Vögel«, sagte er, oder versuchte er zu sagen, als er aufspringen wollte.
    Doch die Worte kamen nicht richtig aus seinem Mund, klangen verzerrt und fremdartig. Noch schlimmer: Er konnte nicht aufstehen. Seine Hände schienen am Tisch festzukleben, und seine Füße waren so schwer wie Bleiklumpen!
    Thibor blickte auf seine verkrampften zuckenden Hände und seinen fast gelähmten Körper herab, und selbst sein angsterfüllter Blick war von einer unnatürlichen quälenden schläfrigen Langsamkeit. Es kam ihm vor, als wäre er betrunken, und zwar schlimmer als je zuvor in seinem Leben. Schon der kleinste Schubs, da war er sicher, würde reichen, ihn zu Boden stürzen zu lassen.
    Dann fiel sein Blick auf seinen Becher, auf den Rotwein aus jenem Krug. Wie Essig, ja. Und noch schlimmer. Er war vergiftet worden!
    Der Ferenczy beobachtete ihn aufmerksam. Mit einem Mal seufzte er und erhob sich. Nun erschien er noch größer, jünger und stärker. Geschmeidig trat er ans Feuer und warf die Spieße mitsamt den Schnepfen in die Flammen. Es zischte, dampfte, und einen Augenblick später brannten sie.
    Der Hausherr wandte sich wieder Thibor

Weitere Kostenlose Bücher