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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Vielleicht ist das ja alles meine Schuld, weil ich Yulian so auf dem Kieker habe. Und ich kann nicht einmal erklären, warum. Aber wenn wir da sind, bleibt er ohnehin meistens für sich, und ich hoffe, das bleibt auch so. Ich will meine Ruhe vor ihm haben. Er passt mir eben einfach nicht. Was den warmen Bruder betrifft – kann ich nicht sagen. Immerhin wurde er aus dem Internat geworfen, und …«
    »Wurde er nicht! «, musste Anne natürlich einwerfen. »Rausgeworfen – ha! Er hat die Prüfung ein Jahr früher bestanden als die anderen! Was ich damit sagen will: Wenn man überdurchschnittlich intelligent ist … muss man dann gleich homosexuell veranlagt sein? Was für ein Unsinn! Und unsere kluge, allwissende Tochter hier hat wohl ein paar Einsen im Zeugnis und fühlt sich ganz groß! Daran gemessen steht Yulian allerdings wie der liebe Gott persönlich da. Und, George, wie sieht´s mit deiner Bildung aus?«
    »Ich verstehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat!«, gab George zurück. Sie sah ihn triumphierend an. »Also gut, ich war bloß Lehrling, wie du sehr wohl weißt. Meine Berufsschulzeugnisse waren gut. Und dann war ich Geselle, habe für meinen Boss geschuftet und mich schließlich selbstständig gemacht. Und überhaupt …«
    »Ich meinte akademische Bildung.« Sie hatte sich festgebissen.
    George fuhr schweigend weiter und kurbelte sein Fenster herunter, um die frische warme Luft einzuatmen. Nach einer Weile sagte er leise: »Die gleiche wie du, mein Liebling!«
    »Also gar keine!«, triumphierte sie. »Yulian ist schlauer als wir alle zusammengenommen! Ich behaupte, wenn er genug Zeit hat, wird er es uns allen auch beweisen! Ja, ich gebe zu, er ist ein ruhiger Typ und schleicht manchmal wie ein Gespenst herum, und er scheint weniger aktiv und lebenslustig zu sein als andere in dem Alter. Aber das ist doch wohl zu entschuldigen. Sieh doch seine Probleme: Er ist ohne Vater aufgewachsen, nur mit Georgina, und sie ist nach Ilyas Tod nie mehr die Alte gewesen. So hat er zwölf Jahre seines jungen Lebens mehr oder weniger in diesem düsteren alten Haus verbracht! Kein Wunder, wenn er sich ein wenig – zurückgezogen hat.«
    Damit gaben sich die anderen geschlagen. Sie widersprachen nicht mehr, hatten offenbar keine Lust mehr, darüber zu diskutieren. Anne zermarterte sich das Hirn, um ein neues Gesprächsthema zu finden, kam auf nichts, und so ließ sie sich schließlich in ihren Sitz zurücksinken.
    Zurückgezogen. Helen dachte intensiv darüber nach. Meinte ihre Mutter vielleicht zurückgeblieben? Wohl nicht, denn gerade so etwas hatte sie ja vehement bestritten. Scheu? Ja, das hatte sie wahrscheinlich gemeint. Und so musste er wohl auch allen erscheinen, die es nicht besser wussten. Helen allerdings wusste es besser, von jenem letzten Besuch vor zwei Jahren her. Und was »schwul« betraf – das bezweifelte sie doch sehr. Bei diesem Gedanken lächelte sie verstohlen. Sollten sie das ruhig glauben. Solange sie in diese Richtung dachten, hatten sie nichts dagegen, wenn sie mit ihm zusammen war. Nein, richtig schwul war Yulian auf keinen Fall. Vielleicht ein bisschen bi.
    Damals, vor zwei Jahren …
    Helen hatte eine Ewigkeit gebraucht, bis er endlich ihr gegenüber auftaute.
    Sie erinnerte sich noch genau daran: Es war ein Bilderbuch-Sonntag, der zweite Tag ihres zehntägigen Urlaubs bei Georgina. Ihre Eltern waren mit ihrer Tante zusammen nach Salcombe gefahren, um im Meer zu baden und in der Sonne zu liegen. Yulian und Helen waren zu Hause geblieben.
    Sie wollte den riesigen Garten erforschen, die Scheune, die verfallenen Stallungen und den düsteren Hain mit seinem dichten Unterholz. Er wollte mit seinem Schäferhund-Welpen spielen, denn ihm lag nichts am Baden. Im Gegenteil: Yulian verabscheute Sonnenschein und Meer. Und Helen war alles andere lieber, als die Zeit mit ihren Eltern verbringen zu müssen.
    »Kommst du mit?«, fragte sie Yulian, als sie ihn mit dem tollpatschigen Welpen in der dunklen kühlen Bibliothek vorfand.
    Er schüttelte den Kopf.
    In dem schattigen Raum, in den wohl nie ein Sonnenstrahl fiel, lümmelte er sich – blass wie immer – auf der Couch, kraulte die Schlappohren des Welpen mit einer Hand, während er in der anderen ein Buch hielt.
    »Warum nicht? Du könntest mich herumführen!«
    Er sah das Hundchen an. »Er kann noch nicht weit laufen. Siehst du, er ist noch nicht sicher auf den Beinen. Und ich bekomme so schnell einen Sonnenbrand. Ich stehe nicht so auf

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