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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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flüsterte sie. »Das geschieht jeden Monat …«
    Seine Augen weiteten sich ein wenig. Die Pupillen schienen rote Flecken aufzuweisen. Sicher ein Effekt der Sonnenstrahlen. »Ach, ach – deine Regel!« Jetzt erst schien er sie zu verstehen. »Ach so …« Er wirbelte herum, rannte ein bisschen unsicher die Treppe hinunter und war weg. Dann hörte Helen, wie unten der Welpe, der die Treppe nicht hatte hochsteigen können, vor Freude winselte, und das Winseln und unbeholfene Kläffen leiser wurde, als er Yulian zum Haus hinterherlief. Und schließlich erinnerte sie sich daran weiterzuatmen.
    »Yulian!«, rief sie ihm nach. »Deine Sonnenbrille, dein Hut!« Aber er machte sich nicht die Mühe einer Antwort, falls er ihr Rufen überhaupt gehört hatte.
    Den Rest des Tages über sah sie ihn nicht, suchte allerdings auch nicht nach ihm. Und weil sie ihren Stolz hatte und er kein Gespräch mit ihr suchte, kümmerte sie sich auch den Rest des Urlaubs nicht mehr um ihn. Vielleicht war es so das Beste gewesen, denn schließlich war sie ja wirklich noch unschuldig. Damals, vor zwei Jahren, hatte sie noch keine Ahnung gehabt, was sie eigentlich tun sollte.
    Doch wenn sie nun an ihn dachte, erinnerte sie sich nur zu gut, wie seine Hand auf ihrer Haut gebrannt hatte. Und während sie sich Devon näherten und die Landschaft an ihrem Wagen vorbeiflog, fragte sie sich, ob vielleicht auf dem Heuboden immer noch Stroh und Heu lagen …
    Auch George machte sich so seine Gedanken über Yulian. Anne mochte sagen, was sie wollte, daran änderte sie nichts. Der Junge war tatsächlich eigenartig, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Es lag nicht nur an seiner Herumschleicherei und Heimlichtuerei, obwohl das George auch störte. Er wirkte irgendwie krank. Man konnte nicht einmal sagen, ob körperlich oder geistig, er war einfach krank. Wenn man ihn manchmal ansah, ihn aus dem Augenwinkel heimlich beobachtete, war das, als überraschte man eine Kakerlake, indem man plötzlich das Licht einschaltete. Oder als würde eine Qualle von einer Welle an den Strand gespült. Man spürte deutlich, wie etwas in ihm brodelte. Doch wenn es weder physische noch psychische Ursachen hatte, aber trotzdem beide Ebenen umfasste, woran zum Teufel lag es dann?
    Schwer zu erklären. Lag es auch an seiner Seele? Aber von Seelen hielt George nicht allzu viel. Er war kein Atheist, wollte aber Beweise sehen. Vielleicht würde er angesichts des Todes beten, für alle Fälle, doch bis dahin …
    Was die Schule betraf, hatte Anne schon recht. Yulian hatte alle Prüfungen früher als nötig abgelegt und jede einzelne bestanden, doch das war nicht der Grund gewesen, aus dem er die Schule verlassen hatte. George kannte einen Zeichner, Ian Jones, der in seinem Londoner Büro arbeitete, und dessen Sohn hatte die gleiche Schule besucht. Anne wollte nichts davon wissen, sicher, aber es waren wilde Geschichten in Umlauf. Yulian habe einen Lehrer »verführt«, der Mann habe sich schon vorher zum anderen Geschlecht hingezogen gefühlt, aber nach diesem Ereignis sei seine Homosexualität voll zum Durchbruch gekommen. Danach sei er mehr oder weniger auf alles gesprungen, was sich bewegte und männlich war. Und Yulian sei daran schuld gewesen. Und das war nur eines der Gerüchte, es gab noch viele mehr: Im Zeichenunterricht habe Yulian Bilder gefertigt, die eine ansonsten ausgesprochen sanfte und liebe Lehrerin dazu brachten, ihn tatsächlich zu schlagen. Sie sei sogar so weit gegangen, in sein Zimmer zu stürmen und seine gesammelten Bilder zu verbrennen. Auf einer Exkursion draußen in der Natur (George hatte gar nicht gewusst, dass so etwas noch üblich war), habe man ihn allein und verwirrt vorgefunden, Gesicht und Hände mit Schmutz und Innereien verklebt. In einer Hand habe er die ausgeweideten Überreste einer Katze getragen, die sogar noch warm gewesen seien. Er habe wohl behauptet, es sei ein fremder Mann gewesen, der das angerichtet hatte, doch es hatte sich draußen im Moor abgespielt, fern von aller Zivilisation …
    Außerdem schlafwandelte er wohl und hatte dabei die jüngeren Buben total erschreckt, bis die Schule dazu übergegangen war, eine Nachtwache in den Schlafsälen aufzustellen. Zu dieser Zeit hatte sich der Rektor allerdings bereits ausführlich mit Georgina unterhalten, und sie hatte zugestimmt, dass Yulian die Schule verlassen sollte. Sonst wäre er ausgeschlossen worden, um den guten Ruf der Schule nicht zu gefährden.
    Zum Teil lag es an solchem Gerede, dass

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