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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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herum. »Es ist halt eine Entwicklungsphase bei ihm. Er kommt schon darüber hinweg …«
    Anne erinnerte sich daran, was sie zweifelnd und verzweifelt gedacht hatte: Hoffentlich!
    »Devon!«, verkündete George triumphierend und stieß sie mit dem Ellbogen an. »Hast du das Schild gesehen? Und schau mal – da ist deine Raststätte! Tee mit Sahne, Kuchen, alles … Wir essen und trinken etwas, und dann geht’s auf die letzte Etappe. Ruhe und Frieden, eine ganze Woche lang. Meine Herren, das haben wir alle nötig!«
    Als sie von der Straße nach Paignton abbogen, warteten Georgina und Yulian bereits auf dem Kiesweg vor dem Haus auf sie. Auf den ersten Blick übersahen sie Georgina beinahe, denn ihr Sohn war die absolut beherrschende Figur. Als George den Motor abstellte, stand Helen der Mund offen, und Anne starrte Yulian mit weit aufgerissenen Augen an. George dachte: Yulian? Ja, natürlich ist er das! Aber welche Veränderung!
    Sie stiegen aus, und Anne sprach das aus, was George dachte: »Yulian! Mein Gott, wie diese zwei Jahre dich verändert haben!« Er umarmte sie kurz – mittlerweile war er ein ganzes Stück größer als sie – und wandte sich Helen zu, die sich nach dem Aussteigen erst einmal streckte.
    »Ich bin nicht der Einzige, der gewachsen ist«, bemerkte er. Seine Stimme klang ebenso dunkel wie damals auf dem Heuboden. Anscheinend war das nun seine endgültige Stimmlage. Er hielt Helen mit ausgestreckten Armen fest und sah sie mit diesem unergründlichen Blick an.
    Er sieht verdammt gut aus!, dachte Helen. Na ja, »gut aussehend« stimmte vielleicht nicht so ganz. Attraktiv – das passte besser. Beinahe unnatürlich attraktiv sogar. Ein langes kräftiges Kinn, hohe Stirn, eine gerade etwas platte Nase, und dann diese Augen: Das Gesicht hätte bei jedem anderen eigenartig gewirkt. Aber dazu diese Stimme, und Yulians Geist und Persönlichkeit dahinter – alles zusammen war einfach umwerfend! Er sah ein wenig ausländisch aus, und die nach hinten gekämmte fliegende Haarmähne verlieh ihm ein beinahe wölfisches Flair. Ja, das war es: ein Wolf in Menschengestalt. Und außerdem war er hochgewachsen wie ein junger Baum.
    »Du bist ja immer noch so schlank«, brachte Helen schließlich lahm heraus. »Füttert dich denn Tante Georgina nicht?« Das »Füttern« rutschte ihr nur so heraus, weil sie ihn innerlich mit einem Wolf verglich.
    Er lächelte nur und wandte sich George zu, nickte und streckte die Hand aus. »George! Hattet ihr eine gute Fahrt? Wir haben uns schon Sorgen gemacht – hier draußen ist so viel Verkehr während der Ferien!«
    George! Innerlich stöhnte der Angesprochene auf. Redet mich mit Namen an, wie seine Mutter!
    »Die Fahrt verlief ganz glatt.« George lächelte gezwungen und bemühte sich, Yulian unauffällig zu taxieren. Der junge Mann war fast einen Kopf größer als er. Und mit diesem Haarschopf wirkte er noch größer. Siebzehn, und schon ein groß gewachsener Mann. Starke Knochen. Wenn er noch Gewicht zulegte, würde er zum Kleiderschrank. Sein Händedruck war auch eisern. Die Handgelenke waren sehr kräftig, obwohl er so lange schlanke Finger hatte.
    George war sich auf einmal seines dünnen Haares bewusst, seines Bäuchleins, seiner molligen Figur. Na, wenigstens kann ich in die Sonne gehen!, dachte er.
    An Yulians Blässe hatte sich nämlich nichts geändert. Auch jetzt hatte er sich in den Schatten des Hauses gestellt, war selbst wie ein Teil dieses Schattens.
    Doch wenn sich die letzten beiden Jahre auf Yulian so positiv ausgewirkt hatten, waren sie seiner Mutter gegenüber nicht so gnädig gewesen.
    »Georgina!« Anne hatte sich mittlerweile ihrer Cousine zugewandt und umarmte sie. Dabei spürte sie, wie zittrig und gebrechlich Georgina wirkte. Der Tod ihres Mannes vor achtzehn Jahren forderte immer noch seinen Tribut. »Und … und wie gut du aussiehst!«
    Lügnerin!, dachte George – er konnte nicht anders. Gut? Sie sieht aus wie ein Uhrwerk, das beinahe abgelaufen ist!
    Georgina wirkte tatsächlich wie eine Maschine. Sie bewegte sich und sprach wie ferngesteuert. »Anne, George, Helen – es ist so schön, euch wiederzusehen! Ich freue mich, dass ihr Yulians Einladung gefolgt seid. Aber kommt doch herein! Ratet mal, was wir für euch haben! Tee mit Sahne, jawohl!«
    Sie führte die anderen hinein, schwebte ihnen leicht wie eine Feder voran und bewegte sich dennoch wie ein Roboter. An der Tür blieb Yulian einen Moment lang stehen und wandte sich um. »Ja, tretet

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