Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)
wie möglich. Wir machen das ganz offiziell, ohne die üblichen …« Die Flughafenansage unterbrach ihn. Eine blecherne müde Stimme verkündete über die Lautsprecher, ein Mr Kyle solle bitte einen Anruf am Informationsschalter entgegennehmen.
Krakovics Miene erstarrte. Wer konnte wissen, dass Kyle sich hier befand?
Kyle stand auf und zuckte entschuldigend die Achseln. Das war ziemlich peinlich für ihn. Es konnte sich nur um »Brown« handeln, und wie sollte er dessen Existenz Krakovic erklären? Quint hingegen war so schlagfertig wie immer und sagte gelassen zu Krakovic: »Na ja, Sie haben Ihren kleinen Bluthund auf den Fersen, und wie es scheint, erleiden wir jetzt das gleiche Schicksal.«
Krakovic nickte kurz angebunden. Und mit Sarkasmus in der Stimme bemerkte er: »Ohne die üblichen … ja? Haben Sie davon gewusst?«
»Wir haben nichts damit zu tun«, sagte Quint, wobei er die Wahrheit etwas strapazierte, »wir sitzen im gleichen Boot wie Sie.«
Auf Krakovics Befehl begleitete Gulharov Kyle zum Informationsschalter. Quint nutzte die Gelegenheit, um mit Krakovic zu sprechen. »Vielleicht ist das alles ja ein Vorteil für uns.«
»Was?« Krakovic machte wieder einen mürrischen Eindruck. »Jemand folgt uns, wir werden überwacht, vielleicht abgehört, und Sie sagen, es ist ein Vorteil?«
»Ich meinte die Tatsache, dass sowohl Kyle als auch Sie beschattet werden«, erklärte Quint. »Das gleicht die Verhältnisse aus. Und vielleicht können wir sogar den einen gegen den anderen ausspielen.«
Krakovic reagierte erschrocken: »Ich will mit Gewalt nichts zu tun haben! Wenn dem KGB-Hund etwas zustößt, bekomme ich die Schwierigkeiten.«
»Aber falls wir es so arrangieren könnten, dass er ein oder zwei Tage lang aufgehalten wird? Ich meine – es stößt ihm nichts zu, verstehen Sie? Es passiert ihm nichts, er wird nur … aufgehalten?«
»Ich weiß nicht …«
»Um Ihnen Zeit zu geben, unsere Reise nach Rumänien vorzubereiten. Sie wissen doch – Visa usw. Wenn wir Glück haben, brauchen wir dort nur ein oder zwei Tage.«
Krakovic nickte nachdenklich. »Vielleicht – aber wir brauchen Garantien, keine schmutzige Arbeit. Er ist vom KGB, wie Sie sagen, und wenn das wahr ist, ist er Russe. Und ich bin Russe. Falls er verschwindet …«
Quint schüttelte den Kopf und ergriff den mageren Ellbogen seines Gegenübers. »Sie verschwinden beide! «, sagte er eindringlich. »Aber nur für ein paar Tage. Dann sind wir hier weg und erledigen unsere Aufgabe.«
Wieder nickte Krakovic bedächtig. »Vielleicht, wenn man es ohne Risiko arrangieren kann.«
Kyle und Gulharov kehrten zurück.
Kyle war vorsichtig. »Es war jemand namens Brown«, berichtete er. »Er hat uns offensichtlich überwacht.« Er sah Krakovic an. »Er sagt, Ihr KGB-Wachhund sei uns auf den Fersen – er ist auf dem Weg hierher. Übrigens, dieser Bursche vom KGB ist wohlbekannt. Er heißt Theo Dolgikh.«
Krakovic schüttelte den Kopf, zuckte die Achseln und blickte verständnislos drein. »Ich habe niemals von ihm gehört.«
»Haben Sie Browns Nummer bekommen?«, fragte Quint eifrig. »Können wir wieder Kontakt mit ihm aufnehmen?«
Kyle zog die Augenbrauen hoch. »Ja, können wir«, bestätigte er. »Er meinte, wenn es eng wird, könnte er uns möglicherweise helfen. Warum wollen Sie das wissen?«
Quint grinste schuldbewusst und sagte zu Krakovic: »Kamerad, es wäre gut, wenn Sie nun sehr genau zuhören. Da Sie besorgt sind, können Sie ja bereits über ein Alibi nachdenken. Von jetzt an arbeiten Sie Hand in Hand mit dem Feind. Ihr einziger Trost ist, dass Sie gegen einen noch größeren Feind kämpfen werden.« Sein Grinsen verflog, und er fügte äußerst ernst hinzu: »Okay, hier sind meine Vorschläge …«
Am Samstagmorgen gegen 8.30 Uhr rief Kyle Krakovic in dessen Hotel an. Gulharov meldete sich, knurrte und holte Krakovic, der mürrisch ans Telefon kam. Er sei gerade erst aufgestanden, könnte Kyle vielleicht später noch mal anrufen?
Während Kyle oben in seinem Zimmer mit den Russen sprach, telefonierte Quint in der Hotelhalle mit Brown.
Um 9.15 Uhr rief Kyle erneut bei Krakovic an und verabredete sich mit ihm. Sie würden sich in einer Stunde vor Frankies Franchise treffen und beraten, wie sie weiter vorgehen wollten.
Das alles gehörte zu dem Plan, den sie am Abend zuvor ausgearbeitet hatten.
Kyle vermutete, das Telefon in seinem Hotelzimmer werde mittlerweile abgehört, und er wollte Theo Dolgikh ausreichend Zeit
Weitere Kostenlose Bücher