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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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unpersönlich. Ist es da sicher, wo du bist?«
    Hier ist es nie sicher, Harry, erklärte ihm Kazimir. Und wo ich bin, ist es immer schrecklich. So viel kann ich dir erzählen. Ich bin in einem Raum im Perchorsk-Institut, und im Augenblick bin ich allein. Wenigstens sind keine anderen Leute bei mir. Aber ... hast du einen starken Magen, Harry? Hast du sehr gute Nerven?
    Harry lächelte kurz. »Oh, mein Magen hält ziemlich viel aus, Kazimir. Und ich glaube, meine Nerven werden auch durchhalten.« Dann verschwand das Lächeln von seinem Gesicht. Er fragte sich, in was für einer Situation sich der andere wohl befand.
    Dann komm, ich erwarte dich sehnsüchtig, sagte der alte Mann . Aber sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte.
    Harry überlegte. Er wollte sowieso nach Perchorsk. Deswegen hatte er unter anderem seine Mutter besucht; damit sie ihn mithilfe ihrer Freunde dorthin lotsen konnte. Aber jetzt ... »Sag mir nur noch eins«, meinte er. »Wenn ich jetzt sofort komme, wird mein Leben dann in Gefahr sein?«
    Nein, nichts Derartiges. Man hat mir gesagt, du seist in der Lage, zu kommen und zu gehen, wie es dir beliebt, und es ist sowieso nicht sehr wahrscheinlich, dass wir gestört werden, obwohl die Möglichkeit natürlich besteht. Aber ich ... ich bin mit etwas zusammen, das dich abschrecken könnte. In der Geiststimme des alten Mannes schwang das Grauen mit.
    »Ich werde kommen«, sagte Harry. »Rede einfach weiter mit mir, dann kann ich mich an deiner Stimme orientieren.« Er beschwor ein Möbiustor herauf und folgte Kasimirs Gedanken zu ihrer Quelle ...
    In Perchorsk war es ein Uhr morgens. In der Kammer der Kreatur war es dunkel, und nur die rote Notbeleuchtung an der Decke spendete etwas Licht. Harry tauchte dort aus dem Möbius-Kontinuum auf, versuchte in dem rötlichen Dämmerlicht etwas zu erkennen und spürte, wie das unheimliche Herz dieses Ortes unter seinen Füßen pochte. Dann sah er den Kasten und die Gestalt darin, aber es war zu dunkel, um zu erkennen, um was es sich handelte.
    Das bin ich!, sagte Kasimir Kirescu. Das ist meine letzte Ruhestätte. Nur dass sie nicht ruht.
    »Sie ruht nicht?« Harry wiederholte seine Worte leise. An der Wand waren Dimmer für das Licht, sogar eine ganze Batterie. Harry drehte an ihnen. Langsam wurde es heller. »Oh mein Gott«, sagte Harry in einem erschrockenen Flüstern. »Kazimir?«
    Das Ding hat mich gefressen!, antwortete der Mann, und in seiner Stimme schwang so viel Entsetzen mit wie in der von Harry. Da bin ich jetzt. Es ist ja gar nicht so schlimm, tot zu sein, aber ich würde doch gern still liegen.
    Harry ging zögerlich durch den Raum auf die Kreatur in dem Kasten zu. Sie hatte Ähnlichkeit mit einer riesigen Saugschnecke. Ihr geriffelter ›Fuß‹ oder Unterkörper pulsierte, wo er gegen die Glasscheibe drückte; auf dem pendelnden Hals stak ein beinahe menschlich anmutender Kopf mit dem Gesicht eines alten Mannes. Kraftlose ›Arme‹ hingen knochenlos von gummiartigen Schultern herab, und diverse nur grob ausgebildete Augen starrten feucht und blicklos aus Löchern in der dunklen Haut dieses Dings. Die normalen Augen – die in dem Altmännergesicht – bewegten sich, um das träge Pendeln des Kopfes auszugleichen, und blieben auf Harry fixiert. Aber auch die waren nur insoweit normal, als dass sie in einem Gesicht saßen. Sie waren scharlachrot.
    Das ist mein Gesicht, erklärte Kasimir mit einem Schluchzen, aber es sind nicht meine Augen, Harry. Und egal ob lebend oder tot, niemand sollte ein Teil von diesem Ding sein .
    Und dann, während Harry weiter diese Monstrosität anstarrte, erzählte ihm Kazimir, was er über das Perchorsk-Institut wusste und was ihn in seine augenblickliche Lage gebracht hatte ...
    Eine Viertelstunde später und nur fünfzig Meter weit entfernt wachte KGB-Major Chingiz Khuv auf und fuhr in seinem Bett hoch. Ihm war heiß, fiebrig. Er hatte geträumt, schlecht geträumt, aber die Träume machten schnell der Realität Platz. Khuv wusste nur zu gut, dass die Realität oftmals viel schlimmer ist als der schlimmste Albtraum. Vor allem hier in Perchorsk. Aber er hatte das Gefühl, als seien die Träume prophetisch gewesen, doch er konnte sich nicht an sie erinnern; Khuv war durch die Klingel an seiner Tür aus dem Schlaf gerissen worden. Er stand auf, warf sich einen Morgenmantel über und öffnete die Tür.
    Es war Paul Savinkov. Er war ganz außer Atem, und seine feisten Hände zuckten.
    »Was ist los, Paul?« Khuv wischte

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