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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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gewandt, den Spürer. »Sie haben gesagt, jemand sei hier – ein Eindringling. Offensichtlich hatten sie Recht, auch wenn ich mir verdammt noch mal nicht vorstellen kann, wie er hier hereingekommen ist. Die Tür war verschlossen und draußen steht eine Wache. Na gut, das ist nur ein dösender halbvertrottelter Wachtposten, aber so dämlich ist er nun auch wieder nicht. Also ... hier hereinzukommen ist schon schwierig genug, wenn nicht sogar unmöglich, aber auch wieder herauszukommen ...?« Khuv packte Grenzel an den Schultern und starrte ihn scharf an. »Leo? Ist da noch etwas?«
    Grenzels Gesicht war wieder bleich; seine grauen Augen waren so leer wie die Tiefen des Alls; er schwankte, und nur Khuvs Griff hielt ihn aufrecht. »Noch hier«, würgte er schließlich heraus. »Er ist noch hier!«
    Khuv sah sich ebenso wie die anderen angestrengt im Raum um. Schwarzer Qualm stieg immer noch von der formlosen Masse unter Agurskys Kittel auf, und man hörte das Knistern von verbranntem Fleisch, das wieder abkühlte, aber es gab kein Anzeichen für einen Eindringling. »Hier? Wo hier?«
    »Das Mädchen.« Grenzel schwankte. »Die Gefangene ...«
    »Taschenka Kirescu?«
    »Ja.« Grenzel nickte. Khuv wirbelte zu Savinkov und Slepak herum. »Wie kann das sein?« Aber sein Verstand arbeitete bereits: Erinnerungen an Berichte, die er gelesen hatte, schossen ihm durch den Kopf. Es war eine Sache, die vor seiner Zeit passiert war; aber hatten die Briten damals nicht jemanden gehabt, der zu so etwas fähig war? Es hieß, Harry Keogh sei zu solchen Dingen in der Lage gewesen und später auch Alec Kyle. Keogh war tot, aber ... Kyles Leiche hatte man nach dem Desaster im Schloss Bronnitsy nie gefunden.
    »Wie kann das sein?« Savinkov plapperte nach, was sein Vorgesetzter vom KGB gerade gesagt hatte. »Das ist unmöglich .« Sein Tonfall ließ keinen Zweifel zu.
    Aber Grenzels tonlose Stimme widersprach ihm. »Es ist möglich. Er ist dort!«
    »Schnell«, kommandierte Khuv, »zu den Zellen. Ich will wissen, was zur Hölle hier los ist!«
    Sie rannten aus dem Zimmer und ließen Grenzel kraftlos zurück, sein Gesicht schlaff und leer, aber seine Augen erfüllt von seinen Visionen. Und auch Agursky blieb zurück. Er wickelte die tote Kreatur und ihren toten Parasiten in seinen Kittel und zitterte vor Erwartung, zurück in sein Quartier zu kommen, wo ihn niemand beobachten konnte. Denn jetzt wusste er, was dieses namenlose Ding kontrolliert hatte, und er wollte diesen Kontrolleur ganz genau inspizieren.
    Es gab nichts auf der Welt, das für Vasily Agursky so wichtig war wie die Untersuchung dieses Parasiten, der sein Ei in ihm abgelegt hatte, wo es nun heranreifte!
    Tassis Albtraum, dass der Schlüssel sich in ihrer Zellentür drehen und Khuv den Raum betreten könnte, mit dunklen Augen und bösem Blick, hatte sie wach gehalten. Es war einer dieser Albträume, unter denen man litt, während man noch wach war. Sie konnte ohnehin nicht schlafen. Sie hatte es nicht mehr getan, seit ... seit Khuv ihr dieses schreckliche Wesen gezeigt hatte. Sobald sie die Augen schloss, lächelte das Gesicht ihres Vaters sie aus der Dunkelheit hinter ihren Augenlidern heraus an; das Gesicht ihres Vaters auf dem Körper eines Monsters.
    Sie ließ das Licht in ihrer Zelle brennen und lag warm auf ihrer Liege und wartete doch zitternd, aller Energie beraubt, auf Khuvs Wiederkehr. Denn ihre Zeit war um, und sie wusste, dass er bald kommen würde. Das hatte er angedroht, und Major Chingiz Khuv war kein Mann der leeren Drohungen. Wenn es doch nur etwas gäbe, was sie ihm erzählen könnte, aber sie wusste nichts. Nur dass sie das einsamste, unglücklichste Mädchen auf der ganzen Welt war.
    Als Harry aus dem Möbius-Kontinuum trat, lag Tassi auf der Seite und hatte ihr Gesicht von ihm abgewandt. Ein kurzer Blick durch die Zelle verriet Harry, dass sie allein waren. Er machte einen einzigen Schritt zu ihrem Stahlrohrbett hinüber, legte ihr eine Hand über das Gesicht und den Mund, und sprach beruhigend in ihrer Muttersprache auf sie ein. »Psst! Ganz ruhig. Bitte nicht schreien oder sonst etwas Dummes tun. Ich werde dich von hier fortbringen.«
    Er hielt die Hand weiterhin auf ihrem Mund, gestattete ihr aber, den Kopf zu drehen, um ihn anzusehen. Und ohne die Hand fortzunehmen, half er ihr, sich aufzusetzen. »Okay?«, fragte er.
    Tassi nickte, aber sie zitterte wie Espenlaub. Ihre Augen waren groß wie Untertassen über ihrer Nase und Harrys Fingern. Langsam

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