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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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klang wie ein Seufzer. »Das ist immerhin beruhigend. Und falls er kommt, muss er uns auf unserem eigenen Terrain angreifen.« Er blickte zu den Bergen hoch. »Aber die Wölfe haben geheult, und nun sind sie still. Auch unsere eigenen Tiere sind still. Seht Wolf einmal an, wie er sich verhält!«
    Zeks großer Wolf lief ein paar Schritte entfernt nebenher, die Ohren flach angelegt; der Schwanz schleifte beinahe auf dem Boden. Gelegentlich blieb er stehen, blickte zurück und winselte leise.
    Jazz und Zek sahen zuerst einander an, und dann wieder Lardis. »Aber vielleicht hat es nichts zu bedeuten«, hatte der Stammesführer gegrollt. Und unter weiterem Achselzucken war er nach vorn marschiert.
    »Was hältst du davon?«, fragte Jazz nun Zek mit sanfter Stimme.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht hat er Recht. Eines steht fest: Je näher Sonnunter rückt, desto nervöser werden alle. Das ist nichts Neues. Die Traveller mögen keinen Nebel, und sie haben es auch nicht gern, wenn ihre Tiere unruhig werden. Das ist immer ein schlechtes Zeichen. Im Moment scheinen eben nur mehrere Dinge zusammenzutreffen, das ist alles.« Trotz ihrer beruhigenden Worte schauderte sie.
    »Immer noch optimistisch?« Jazz lächelte unsicher.
    »Weil ich schon eine Menge überstanden habe«, kam augenblicklich ihre Antwort. »Und weil das Ende jetzt so nahe ist.«
    »Ja, du hast wirklich viel durchgemacht.« Jazz zog wieder an seinem Trageschlitten. »Und du hast mir noch nicht erzählt, wie es kam, dass Lady Karen dich laufen ließ.«
    »Wir waren zu beschäftigt«, sagte sie achselzuckend. »Willst du es wirklich wissen?« Die Idee, ihm die Geschichte jetzt zu erzählen, gefiel ihr. Reden würde möglicherweise ihre Nerven ein wenig beruhigen.
    »Ja, schon«, sagte Jazz. »Aber zuerst wollte ich über ein paar andere Dinge reden, über die ich mir Gedanken mache.«
    »Ja?«
    »Anachronismen«, erklärte er. »Die Zigeuner, ihre romanische Sprache, ihre Metallbearbeitung. Falls es nicht sehr vieles auf dieser Welt gibt, wovon ich noch nichts ahne – und das ist unwahrscheinlich, denn auf der einen Seite kannst du auf den Felsen Spiegeleier braten und auf der anderen wirst du zum Eisblock gefroren – sind die Dinge, die ich erwähnt habe, glatte Anachronismen. Diese Welt ist ... na ja, einfach primitiv! Aber es gibt Paradoxe. Einiges ist hier im Vergleich dazu direkt hochtechnisiert!«
    Zek nickte. »Ich weiß«, sagte sie, »und ich habe mich auch damit beschäftigt. Wenn du dich mit den Travellern über ihre Geschichte und ihre Legenden so ausführlich unterhältst, wie ich das getan habe, findest du vielleicht eine Erklärung. So etwas Ähnliches zumindest. Uralten Erzählungen zufolge hat diese Welt nicht immer so ausgesehen wie jetzt. Die Legenden der Wamphyri bestätigen dies übrigens!«
    Jazz war interessiert. »Erzähl weiter. Du redest, und ich spare mir die Luft zum Ziehen.«
    »Also, den Sagen der Traveller nach war dieser Planet einst überall fruchtbar, besaß Meere, Polkappen aus Eis, Dschungel und Steppen, alles genau wie auf unserer Erde. Und es wimmelte von Menschen. Es gab auch damals vampirverseuchte Moore, aber die Ungeheuer waren nicht so aktiv wie heute. Die Menschen kannten und mieden sie; die Bewohner dieser Regionen legten Grenzzäune an und schickten regelmäßig Patrouillen aus. Nichts Lebendiges durfte aus den Sümpfen herauskommen. Vampirismus behandelte man wie bei uns die Tollwut, mit dem einzigen Unterschied, dass es keine Medikamente dagegen gab, falls man einmal angesteckt war. Es gab keine Heilung. Also pfählte man die Opfer, und ... aber den Rest kennst du ja.
    Im Allgemeinen wurde man mit den Vampiren ganz gut fertig, und es gab noch keine Wamphyri. Die Menschen waren sesshaft. Sie hatten nichts zu befürchten und deshalb auch nichts, wovor sie davonlaufen mussten. Sie trieben vor allem Tauschhandel. Gelegentlich gab es feudale Strukturen. Soweit ich das beurteilen kann, waren sie uns etwa drei- bis vierhundert Jahre hinterher.
    Natürlich gab es auch größere Unterschiede; beispielsweise hatten sie das Schießpulver nicht erfunden. Und sie hatten zwar eine recht komplexe Sprache entwickelt, sich aber nicht die Mühe gemacht, sie niederzuschreiben, gleich ob auf Papier oder auf Tierhaut. Deshalb ist das meiste durch mündliche Erzählungen weitergegeben worden, und das bedeutet auch, dass manch Unwichtiges total übertrieben, während manch Wichtiges vergessen wurde. Beispielsweise sind die Helden in den

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